Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
Vom Netzwerk:
dass sie   …?«
    »Doch, ich denke das ist möglich. Und ich kann ihr auch keinen Vorwurf daraus machen, wenn man bedenkt, was diese Arschlöcher ihr angetan haben.«
    »Was wirst du nun tun?«
    »Mich vergewissern, für den Anfang.« Er beugte sich vor und gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Haben wir noch etwas Leuchtstaub?«
    »Schon dran gedacht«, sagte Nymph. Sie gab ihm ein kleines Päckchen. »Geh behutsam damit um. Es ist nachbestellt, aber das ist der letzte Rest, bis zur nächsten Lieferung.«
    »Danke«, murmelte Pyrgus. Er schlitzte das Päckchen mit dem Daumennagel auf, quetschte es zusammen und blies hinein. Der Staub strömte breit heraus, ignorierte Pyrgus und Nymph, und begann beinahe sofort zu leuchten. Dann senkte er sich und enthüllte leuchtende Mantikor-Tatzenabdrücke, die von der zerstörten Mauer zu einem Wäldchen auf der anderen Seite des Feldes führten. Gemeinsam machten sie sich daran, den Spuren zu folgen, und liefen dabei immer schneller.
    »Wo, glaubst du, will sie hin?«, fragte Nymph. Sie schien instinktiv in der Lage zu sein, Hindernissen auszuweichen, denn sie hob nie den Blick von den Spuren.
    Pyrgus, der Mühe hatte, ihr zu folgen, sagte atemlos: »Sicher nach Haleklind.« Er wurde etwas langsamer und Nymph tat es ihm gleich. »Sie wurde in Haleklind geschaffen. Das ist quasi ihre Geburtsstätte.«
    »Vielleicht will sie ja nur nach Hause«, schlug Nymph vor.»Du weißt schon, einfach nur friedlich im Wald leben oder so etwas.«
    Aber Pyrgus schüttelte entschieden den Kopf. »Das wäre zu schön, aber nein. Wir haben ein richtiges Problem, Nymph. Ein Riesenproblem.«
    Die südliche Umzäunung des Weinbergs reichte beinahe bis auf fünf Kilometer an die Grenze nach Haleklind heran. Von einem Punkt aus war es sogar möglich, die Türme und Kontrollpunkte eines offiziellen Grenzübergangs zu sehen. Abgesehen von solchen Grenzübergängen sorgten die Zauberer durch magische Schutzmaßnahmen   – gewöhnlich Kraftfelder   – für die Unverletzlichkeit ihrer Grenzen; diese Schutzmaßnahmen waren die weitreichendsten und komplexesten in der ganzen bekannten Welt. Angestammtes Wild konnte ungehindert von der einen zur anderen Seite wechseln. Alles andere wurde abgewiesen. Die Kraftfelder dehnten sich bis tief unter die Erde und bis hoch in die Wolken über Haleklind aus. Ohne die nötigen Einreisepapiere kam niemand in das Land der Zauberer.
    Nymph und Pyrgus trabten durch das Wäldchen und standen dann Seite an Seite und starrten auf den Punkt, wo die leuchtende Spur des Mantikors die Grenze ihres Weingutes überschritten hatte. Der hohe Zaun war eingedrückt, als wäre er aus Streichhölzern   – für ein Wesen, das durch eine Steinmauer gebrochen war, hatte er kein echtes Problem dargestellt. Die Spur führte tief nach Haleklind hinein, wobei sie durch das unsichtbare Kraftfeld verlief, als würde es gar nicht existieren.
    »Der Zauber muss sie als normales Wild eingestuft haben«, murmelte Nymph mit einer Spur Ehrfurcht in der Stimme.
    Aber Pyrgus schüttelte den Kopf. »Sie wurde da drüben
geschaffen«
, sagte er. »All ihre Bestandteile sind aus Haleklind. Der Zauber kann sie gar nicht als Eindringling betrachten.«
    Für einen Moment starrten sie weiter düster vor sich hin. Als die Spuren zu verblassen begannen, sagte Nymph: »Was werden wir tun?«
    »Ich muss nach Haleklind.«
    »Wir gehen beide«, sagte Nymph sofort.
    »Wir haben keine Zeit, für dich die Dokumente zu besorgen«, erklärte Pyrgus. »Als Prinz des Elfenreiches bekomme ich automatisch die Einreise.« Das war eine der wenigen Vergünstigungen seiner kaiserlichen Abkunft, die auch nach seiner Abdankung noch Gültigkeit besaßen. »Außerdem muss einer hier bleiben und den Laden schmeißen.«
    Das Wunderbare an Nymph war, dass sie nie stritt, wenn es etwas Unvermeidliches betraf. Sie starrte immer noch auf die verblassende Spur und sagte: »Glaubst du, sie wird das Labor finden?«
    »Früher oder später«, sagte Pyrgus grimmig. »Es sind erstaunliche Kreaturen.«
    »Wie lange wird sie brauchen?«
    »Schwer zu sagen. Ich hoffe, ich kann sie vorher abfangen.«
    Nymph leckte sich die Lippen. »Wenn du es nicht schaffst, wirst du die Leute im Labor warnen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Pyrgus ehrlich. »Ein Teil von mir denkt, dass sie alles verdient haben, was ihnen vielleicht widerfährt.«
    »Aber der Mantikor könnte getötet werden. Oder verletzt.«
    »Ganz sicher wird der Mantikor getötet. Das

Weitere Kostenlose Bücher