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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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Generation war vergangen, seit die Elfenkriege gedroht hatten, das Reich auseinanderzureißen. Die meisten Leute glaubten, dass sich eine solche Bedrohung nicht wiederholen könnte, aber Pyrgus wusste es besser. Die Elfennatur änderte sich nicht, und es gab immer die   – innerhalb und außerhalb des Reiches   –, deren Machtgelüste sie schließlich auf den Weg der Gewalt führten. »Truppenbewegungen?«, fragte er.
    Madame Cardui seufzte. »Nein, das ist das Seltsame.«
    »Was denn dann?«
    »Erhöhte Signalaktivität, erhöhte Spionageaktivität   –
erheblich
erhöhte Spionageaktivität   –, strengere Grenzkontrollen. Das musst du bei deinem jüngsten Besuch doch bemerkt haben.«
    »Nein, nein   …« Pyrgus brach ab. »Woher wissen Sie, dass ich gerade in Haleklind gewesen bin? Ich habe Ihnen nichts davon gesagt.«
    Madame Cardui lächelte kurz.
    »Oh, schon klar«, sagte Pyrgus. »Sie sind die Chefin unseres Geheimdienstes. Sie erfahren sogar, wenn ein Mitglied der Kaiserlichen Familie niest   – selbst, wenn es sich um abgedankte Familienmitglieder handelt.«
    »So etwas in der Art«, Madame Cardui nickte. »Aber wenn man die Spionageberichte der letzten Wochen über Haleklind liest, deutet alles auf Kriegsvorbereitungen hin. Nicht bloß die Dinge, die ich schon erwähnt habe, sondern häufigere Sitzungen der Tafel der Sieben, ein aggressives Vorgehen gegen subversive Elemente, die Umstellung der industriellen Magieproduktion auf Waffenproduktion   … alles Anzeichen dafür, dass man sich auf den Kriegszustand vorbereitet. Nur von ungewöhnlicher Heeresaktivität berichtet keiner meiner Spione. Keine Truppenbewegungen, keine zusätzlichen Rekrutierungen, kein Verbot, den Dienst zu quittieren. Das passt einfach nicht zusammen.«
    »Es könnte sich auch um die übliche Haleklind-Paranoia handeln«, schlug Pyrgus vor.
    »Vielleicht. Aber mir gefallen die Anzeichen für feindliche Absichten trotzdem nicht, besonders wenn die Haleklinder auch noch Mella festhalten.« Madame Cardui stand auf. »Komm mit in die Schaukammer: Ich muss Kaiserin Blue alarmieren.«
    Die Schaukammer war eine von Mr Fogartys Erfindungen: eine der seltsamsten Kammern im ganzen Elfenreich. Sie beherbergte eine Mischung aus Gegenwelt-Technologie, aus Mr Fogartys eigenen Erfindungen im Bereich der Psychotronik und aus elfischer Kommunikationsmagie. Der beherrschende Eindruck war der eines Hightech-Beets voller Pilze. Als Madame Cardui eintrat, gingen flackernd die Bildschirme an, aber sie machte eine schnelle Handbewegung und alle bis auf einen schalteten sich sofort wieder aus.
    »Hast du irgendetwas davon mitgekriegt?«, fragte sie Pyrgus.
    »Wovon mitgekriegt?«, antwortete Pyrgus ratlos.
    »Na ja, ich vermute nicht, dass du irgendetwas davon für subversive Zwecke benutzen wirst, mein Lieber. Komm, setz dich neben mich und dann nehmen wir Kontakt mit deiner Schwester auf. Ich vermute, sie ist trotz all ihrer Sorgen froh, von dir zu hören.«
    Pyrgus schlüpfte auf den Sessel neben Madame Cardui und beobachtete, wie ihre schmalen Finger   – schmale,
jung aussehende
Finger: sie musste auch ein Fingerpeeling gemacht haben   – eine Reihe von knolligen, organischen Knöpfen berührten. Der Bildschirm blieb hell, aber leer. Madame Cardui drückte auf den roten
Neustart -Knopf
, wartete einen Moment und versuchte es dann noch mal. Der Bildschirm blieb leer.
    »Irgendetwas nicht in Ordnung?«, fragte Pyrgus leise.
    »Ich scheine den Kontakt zu deiner Schwester verloren zu haben«, sagte Madame Cardui stirnrunzelnd.
    »Wo waren die beiden denn, als Sie sie das letzte Mal gesprochen haben?«
    »Gegenwelt.« Madame Carduis Finger tänzelten in einem komplexen Muster über die Bedienungsregler. Auf dem Bildschirmformten sich Szenen und verwandelten sich wieder, aber keine blieb mehr als den Bruchteil einer Sekunde auf dem Schirm, und keine zeigte Blue oder Henry.
    »Oh ja, Sie sagten es schon   … von da kommt nichts rein?«
    »Da sind sie nicht mehr. Sie können nicht mehr dort sein   – kein interdimensionaler Datenstrom mehr mit ihrem Code. Ich durchsuche jetzt das Reich, aber das sollte eigentlich nicht nötig sein. In dieser Welt sollte es sofort eine Verbindung zu Blue geben: Automatische Lokalisierung   – funktioniert immer.«
    »Gibt es irgendwelche Umstände, unter denen es nicht funktioniert?«
    Madame Cardui drehte sich um und blickte ihn an. »Nur wenn die Zielperson tot ist.«
    Sie sahen einander an. Einen

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