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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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viel zu besorgt, was ihre Sicherheit betraf. Gleichzeitig war das Seegras wirklich köstlich. Dann erinnerte sie sich an den Silbertrank, nahm einen Schluck, und der Heißhunger verschwand sofort. Sie schob das Seegras auf die Seite, schluckte den Rest hinunter und sagte: »Das war ungeplant. Wir sind aus Versehen durch ein Portal hierhergelangt.« Sie bemerkte plötzlich, dass das Gespräch zwischen Ysabeau und ihr von allen am Tisch mit größter Aufmerksamkeit verfolgt wurde.
    Ysabeau warf ihren Kameraden einen kurzen Blick zu und sah dann wieder Mella an. »Aus Versehen?«, fragte sie.
    Mella holte tief Luft. »Wir haben eine alte Portalbedienung benutzt, die vollkommen falsch eingestellt war, aber das wussten wir nicht und kannten natürlich die Koordinaten nicht, und meine Tante Aisling war ein wenig ungeduldig   …«   – sie warf ihrer Tante einen knappen Seitenblick zu, der die ausgleichende Gerechtigkeit für all diese:
Hab ich’s dir nicht gesagt!
war   – »und so sind wir, statt dahin zu gelangen, wo wir hinwollten   …«   – wo
hatte
Aisling denn eigentlich hingewollt? Irgendwohin ins Elfenreich, nahm Mella an. Irgendwohin, wo sie ihren vermissten Bruder hätte auftreiben können, der jetzt
Kaiserlicher Prinzgemahl
war   – »…   hier gelandet.« Sie schenkte Ysabeau ein strahlendes Lächeln. »Als wir ankamen, wussten wir nicht einmal genau, wo wir eigentlich gelandet waren. Aber es war dann wirklich nett, dass es ausgerechnet Haleklind war.«
    Ysabeaus Gesicht blieb ungerührt. »Sie sind vom Purpurpalast aus eingereist?«
    Mella konnte die plötzliche Spannung im Raum spüren, aber sie war sich nicht ganz sicher, warum sie jetzt aufkam. Hatte sie etwas Falsches gesagt? Falls sie das hatte, wusste sie nicht genau, was sie daran hätte ändern sollen. Ganz gleich, wie angestrengt sie auch nachdachte, sie konnte
immer
noch keinen Grund dafür erkennen, warum sie nicht die Wahrheit sagen sollte. Sie schüttelte den Kopf. »Oh nein   – von der Gegenwelt aus. Mein Vater ist ein Mensch, wissen Sie. Ich besuchte gerade   …«, sie zögerte, »ich besuchte gerade meine Tante in der Gegenwelt.« Kein Grund allerdings, die
ganze
Wahrheit zu erzählen. Außerdem gingen die Sieben Mellas Pläne, ihre Großmutter zu besuchen, nun wirklich gar nichts an.
    Die Atmosphäre im Raum entspannte sich sofort und ging in ein allgemeines Gesprächsgemurmel über. Einige ihrer Essenspartner gestatteten sich sogar ein knappes Lächeln. »Ach, die
Gegen welt
!«, rief Ysabeau aus, als erklärten diese Worte alles. Sie wandte sich an Kamerad Marschall Houndstooth und sagte mit scharfer Stimme: »Sind wir geschützt gegen Portale aus der Gegenwelt?«
    »Nein, das sind wir nicht«, sagte Houndstooth, der sich nicht im Mindesten von ihrem Ton einschüchtern ließ. »Da es keine Portale in der Gegenwelt gibt.«
    »Das haben wir zumindest geglaubt«, warf Kamerad Naudin ein. Sein Blick wanderte zwischen Houndstooth und Ysabeau hin und her.
    »Und anscheinend haben wir uns da geirrt«, sagte Ysabeau leise. Sie wandte sich wieder an Mella. »Gibt es noch andere Transporter in der Gegenwelt?«
    »Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht«, sagte Mella. »Dies war ein sehr altes Portal von Papa, das Tante Aisling gefunden hat.«
    »Und wo ist es jetzt?«
    »In meinem Schlafzimmer«, sagte Mella. »Aber es ist kaputt.«Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Kamerad Aubertin leise aus dem Raum schlüpfte.
    Ysabeau wandte sich an Houndstooth. »Kamerad Marschall, wir müssen Sicherheitsmaßnahmen gegen jegliches weitere Eindringen aus der Gegenwelt ergreifen. Und zwar auf der Stelle.«
    »Ja, Kamerad Führerin.« Houndstooth nickte.
    »Stufe zehn«, sagte Ysabeau.
    »Natürlich.« Houndstooth nickte erneut.
    »Ich möchte, dass Sie persönlich darüber wachen.«
    »Sicher, Kamerad Führerin. Sie werden innerhalb der nächsten Stunde installiert sein.« Leise begann er, in eine seiner Medaillen hineinzusprechen.
    Überraschend wandte sich Ysabeau mit einem strahlenden Lächeln an Mella. »Ich muss Ihnen, Eure Durchlaucht, im Namen der Tafel der Sieben danken.«
    Mella blinzelte. »Das müssen Sie?«
    »Aber natürlich!«, sagte Ysabeau überschwänglich. »Euer Besuch   – der uns hoch willkommen ist   – hat uns auf eine potenzielle Lücke in den nationalen Sicherheitsvorkehrungen aufmerksam gemacht.« Sie beugte sich vor, um Mella leicht auf den Arm zu klopfen. »Offenkundig haben wir weder Sie noch Ihre charmante Tante

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