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Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron

Titel: Der Elfenthron - Brennan, H: Elfenthron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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ich brauche deine Hilfe.«
    »Er sieht so aus, als würde er laufen«, sagte Brimstone. »Wenn er nicht auf dem Boden läge, hätte er jetzt schon die halbe Strecke bis Yammeth Cretch hinter sich gebracht.«
    »
Wuusch!«
, sagte Henry.
    Von irgendwoher hoch über ihnen kam wie zur Antwort eine Art Grollen. Brimstone sah auf. Obwohl seine Augen trotz der erweiterten Sinne nicht mehr so scharf wie früherwaren, entdeckte er entfernte Schemen, die gut und gern Privatflieger sein konnten. Er fragte sich vage, ob Chalkhills aufgemotztes Ouklo sie abhängen könnte.
    »Silas«, schnauzte ihn Chalkhill an, diesmal schärfer, »komm her und hilf mir, sie in die stabile Seitenlage zu bringen.«
    »Wofür soll sie denn stabilisiert werden   – sie ist doch tot, oder?«
    »
Miep, miep
, iiaaaah!«, murmelte Henry und wedelte mit beiden Armen herum wie jemand, der von einer Klippe fällt.
»Rumms!«
, sagte er und lag still da. Dann blickte er mit aufgerissenen Augen umher, grimassierte und zuckte, als wäre ihm ein Amboss auf den Kopf gefallen. Aber seine Bewegungen waren jetzt nicht mehr so heftig, und auf seinem Gesicht lag ein etwas benommener Ausdruck, als glitte er allmählich in den Schlaf.
    Chalkhill nickte nachdenklich. »Ich fürchte, sie ist gestochen worden. Von Schwarmkraut.«
    Brimstone fragte sich, ob er Chalkhill auf die sich nähernden Flieger aufmerksam machen sollte, aber dann überwog seine Neugier. »Heißt das dann nicht, dass sie tot ist?«, fragte er. »Auf mich wirkt sie wie eine Tote.«
    »Sie ist tot, ganz gewiss. Aber hilf mir, sie trotzdem in die stabile Seitenlage zu bringen. Wir müssen Hairstreak beweisen, dass wir alles Erdenkliche getan haben, bevor wir zugeben können, dass sie hinüber ist.«
    »Ich glaube, es wäre vielleicht besser, wenn du sie ins Ouklo bringst«, sagte Brimstone. »Wir kriegen gleich Gesellschaft.«
    Chalkhill folgte seinem Blick. »Du blöder alter Gauner, warum hast du mir das nicht längst gesagt?« Er stand auf, als der erste Flieger direkt über ihnen kreiste. »Okay, keine Panik. Niemand weiß, dass wir sie entführt haben, und sie können uns im Moment nicht verpetzen. Unsere Geschichte lautet, dass wir gerade in die Stadt fliegen wollten, als wir sie hier unten entdeckt haben und gelandet sind, um ihnen zu helfen.«
    Brimstone lächelte ihn freundlich an. »Oh, ich bin überhaupt nicht panisch, Jasper. Das liegt gar nicht in meiner Natur.« Außerdem konnte George mit jeglichem Ärger, der da auftauchen mochte, fertig werden.
    Der Flieger setzte in geringer Entfernung von ihrem Ouklo auf und eine attraktive junge Frau kletterte hinaus.
    »Den Göttern sei Dank, dass Sie hier sind!«, rief Chalkhill laut. »Wir haben keine Ahnung, wie diese unglücklichen Leute in eine solch schlimme Lage geraten sind, aber sie scheinen irgendeine Art von Unfall erlitten zu haben, ohne unsere Schuld natürlich, und wir sind in der Hoffnung gelandet, ihnen vielleicht helfen zu können, und nun sieht es so aus, als könnten es Ihre Kaiserliche Hoheit, unsere gnädige Kaiserin Blue, und ihr ehrwürdiger Prinzgemahl Henry höchstpersönlich sein und   – du liebe Zeit, Sie sind es!«
    Mit seiner erhöhten Wahrnehmungsfähigkeit hatte Brimstone Madame Cardui sofort erspäht, auch wenn die alte Schnepfe sich ganz offensichtlich einem Kopfpeeling unterzogen hatte. Er unterdrückte ein Kichern. Chalkhill fürchtete sich vor Cardui, und das aus gutem Grund. Er hatte sie einst betrogen, während seiner Zeit als Doppelagent. Jetzt hatte er die Kaiserin entführt. Also war ihre Feindschaft sowohl persönlich
als auch
politisch.
    Cardui ignorierte Chalkhill und gab drei weiteren Fliegern, die über ihnen kreisten, ein Zeichen. Nur Augenblicke später wimmelte der ganze Felsvorsprung von kaiserlichen Truppen, während Chalkhill weiterquasselte. »Haben sie aus der Luft gesehen   … unsere Pflicht als Bürger   … keine Ahnung, dass es unsere Kaiserlichen Majestäten waren   … alles, was wir tun konnten, um zu helfen   … fürchte, dass die Kaiserin   … Eingreifen rettete vermutlich
sein
Leben   …«
    »Es gibt wohl keine Belohnung?«, rief Brimstone, als der reglose Leib der Kaiserin und der keineswegs reglose Leib ihres delirierenden   –
miep, miep
– Gemahls in Carduis Flieger gehoben wurden. »Paar Goldstücke für zwei loyale Bürger, diesich die Zeit genommen haben, den Hoheiten in ihrer Bedrängnis beizustehen?«
    Madame Cardui warf ihm einen vernichtenden Blick zu.

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