Der endlose Tod
hatte solche Augen bei Tony Warburton gesehen, nachdem Noras Zorn all ihre Kontrolle überstiegen hatte und ausgebrochen war. Sie hatte seinen Verstand wie einen Zweig zerbrochen, und nun hatte ich Caroline genau das Gleiche angetan.
Sie starrte ins Nichts und zitterte ein bisschen. Jedes Mal, wenn sie zwinkerte, zuckte ihr gesamter Kopf ein wenig. Ihre Hände ruhten leicht auf dem Tisch, nur einige Inches von dem belastenden Brief entfernt.
Ich nahm ihn aus ihrer Reichweite, faltete ihn und steckte ihn ein, mir meiner Aktion kaum bewusst. Auch steckte ich eine Hand in die Tasche ihres Reitumhanges, zog ihre Pistole heraus und steckte sie in meine eigene Tasche.
Mir war der Gedanke gekommen, dass es keine gute Idee wäre, sie weiterhin bewaffnet herumlaufen zu lassen.
Doch es hätte keine Rolle gespielt. Sie schenkte mir keine Beachtung. Mit grausamer Gewissheit wusste ich, dass nichts von ihrem Verstand übrig geblieben war. Es war genau das Gleiche, wie es sich zuvor bei Nora und Warburton ereignet hatte.
Aber Nora hatte ihren Kontrollverlust bedauert; ich hingegen konnte es nicht. Ich betrachtete Caroline mit kalter Genugtuung. Ich konnte nicht das leiseste Schamgefühl für das, was ich ihr angetan hatte, in mir erwecken, und ebenso wenig irgendeinen Wunsch, dies auch nur zu versuchen. Wenn dies mich zu einem bösen Menschen machte, dann sei es so; es konnte kaum mit dem verglichen werden, was sie und ihr Ehemann für Elizabeth geplant hatten.
Ich fühlte plötzlich einen seltsamen Frieden in mir, als habe Caroline auf irgendeine Weise all meine Selbstzweifel von mir genommen, Zweifel darüber, was ich in allernächster Zukunft tun sollte. Denn ich hatte beschlossen, dass Elizabeth keine weitere Stunde mehr in der schändlichen Gesellschaft dieses Bastards verbringen sollte.
Festen Schrittes ging ich hinaus in den Schankraum und war ein wenig überrascht, dort alles so richtig und normal vorzufinden, wie es nur sein konnte. Ich hatte gedacht, dass sie vielleicht Lärm gehört haben könnten, der aus unserem Privatraum drang, und sich nun für Schwierigkeiten gewappnet hätten, aber obwohl ich einige neugierige Blicke auf mich zog, sagte niemand etwas. All der Lärm stammte aus meinem Kopf, so schien es, er war Teil des Traumes gewesen ... oder eher des Albtraums.
Nur Mr. Farr, welcher Zeuge meiner anfänglichen Reaktion auf den Brief geworden war, übernahm es, herüberzukommen und sich Antwort auf seine Neugierde zu holen. »Geht es Ihnen gut, Mr. Barrett?«
Also war einige Verstellung erforderlich. Nun gut. Ich wusste, dass ich damit umgehen konnte. Es erforderte nicht viel, um geschockt auszusehen, und ich legte ein kleines Zittern in meine Stimme. »Ein wenig Brandy für Lady Caroline, wenn Sie so freundlich wären. Ich fürchte, sie hat eine Art Anfall erlitten.«
»Einen Anfall?«, fragte er, während er sich umdrehte, um die richtige Flasche zu finden.
»In einem Moment unterhielten wir uns noch, und im nächsten hob sie die Hand zum Kopf und schien einzuschlafen. Ich konnte sie zwar wecken, aber sie scheint sehr benommen zu sein. Ich möchte einen Ihrer Burschen schicken, um Dr. Beldon so schnell wie möglich herzuholen.«
»Natürlich, Sir.« Er kam mit dem Brandy zurück, voller geschäftiger Sorge, welche zu einem furchtbaren Schock erblühte, als er das leere Gesicht der Frau erblickte. Er schickte sofort nach seiner Frau, damit sie sich um sie kümmere, und sandte dann zwei seiner Stallknechte zu mir nach Hause, damit sie Beldon holten.
Es lief sehr glatt, besser, als ich gehofft hatte. Ich spiegelte einfach seine Gefühle wider und kündigte an, dass ich gehen müsse, um ihren Bruder, Lord James, zu holen. Diesem Vorschlag wurde mit grimmiger Zustimmung begegnet. Ja, dies war bei weitem das Beste, was unternommen werden konnte, unter allen Umständen sollte ihr nächster Verwandter während dieser merkwürdigen Krankheit bei ihr sein.
Er und Mr. Farr sprachen bereits mit gesenkter Stimme über einen Gehirnschlag, als ich aus der Tür eilte und mich auf Rollys Rücken schwang.
Keine Lichter waren zu sehen, als ich eintraf. Alle waren zu Bett gegangen. Der Haushalt war klein und bestand lediglich aus Elizabeth, James und dem Diener Harridge. Es gab noch eine Köchin, ein Hausmädchen und einen Küchenjungen, alle drei Teil der gleichen Familie, aber diese lebten in ihrem eigenen Haus, eine Viertelmeile entfernt. So war es für die Norwoods praktisch, und ebenso auch für Ash.
Ich stieg
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