Der endlose Tod
versuchen Sie nicht, diese Entschuldigung zu verwenden, um Ihre Haut zu retten.«
»Aber es wird passieren, wenn Sie mich ausliefern, es wird in der Öffentlichkeit bekannt werden. Lassen Sie mich gehen, und Caroline und ich werden ohne Aufsehen verschwinden, wir werden niemals zurückkommen, wir werden nichts verraten.«
»Und Elizabeth muss erklären, warum ihr ›Ehemann‹ sie verlassen hat?«
»Sie können sagen, dass ich nach England zurückgerufen wurde, oder irgendetwas anderes, was Ihnen gefällt. Wir werden aus Ihrem Leben verschwunden sein, wir werden fortbleiben, das verspreche ich Ihnen.«
»Sie haben zweimal versucht, mich zu töten, haben fast meinen Vater getötet, und Gott weiß, dass Sie im Sinn hatten, Elizabeth ebenfalls zu töten, und Sie denken, dass ich Sie fröhlich freilasse, nur um ein wenig Klatsch und Tratsch zu vermeiden?«
»Aber ...«
»Sie sind bereits ein Mörder mit Blut an den Händen von den Menschen, die von Ihren Männern beraubt und getötet wurden; sie haben sogar einen Ihrer eigenen Leute getötet, um ihn zum Schweigen zu bringen, und bei Gott, ich werde dafür sorgen, dass Nash alles darüber erfährt. Ich könnte Sie stehenden Fußes erwürgen, aber das werde ich nicht tun. Es wird mir weitaus mehr Vergnügen bereiten, zu warten und Ihnen beim Tanz unter dem Galgen zuzusehen. Und Sie werden geradewegs zur Hölle fahren, dafür werde ich sorgen.«
Er wurde weißer als sein Hemd und wich zurück, nicht weit, nur bis zu einem Sessel, auf dem er sich schwer niederließ. Er brachte sich nicht länger mit Protesten in Verlegenheit. Schließlich und endlich sah er ihre Nutzlosigkeit ein. Aber einige neue Gedanken kamen ihm in den Sinn. »Würden Sie Caroline ebenfalls erhängen lassen? Wenn Sie mich ausliefern, wird sie davon ebenfalls betroffen sein. Würden Sie eine Frau hängen lassen?«
Mein eisernes Schweigen war nicht die Antwort, die er hören wollte. Caroline war über den Galgen hinaus, aber ich sah keinen Grund, ihn von ihrem Zustand zu informieren oder ihn ihm zu erklären.
»Sie müssen mich gehen lassen.« Er hatte Tränen in den Augen, in seiner Stimme, aber ich hatte sie zuerst bei meiner Schwester gesehen. Ich würde mich nicht überreden lassen, diese Kreatur zu bemitleiden.
»Aye, lass'n geh'n, un' wir kümmern uns um alles«, riet mir jemand. Ashs Stimme.
Er blockierte den Eingang zur Küche und hielt eine Pistole in jeder Hand, beide von ihnen auf mich gerichtet. Ich wusste, dass sie schussbereit waren, denn ich hatte dies selbst getan, da es sich hierbei um die Duellpistolen handelte, welche ich an meinem Sattel hängen gelassen hatte. Hinter ihm standen andere Männer, die ich ebenfalls wieder erkannte: Tully, Seth, Abel. Drummond war nicht bei ihnen.
»Geh' weg von ihm«, befahl Ash.
Ich gehorchte und bewegte mich ruhig und ohne Hast von Norwood fort, wobei ich meine eigene Pistole hinter meinem Bein verbarg, um sie noch einen Augenblick länger aus seiner Sichtweite zu halten. Ich präsentierte ihm nur meine Seite, wie ein Fechter.
»Das is' weit genug.«
Norwood war wieder auf den Beinen und deutete auf mich. »Vorsicht, er ist bewaffnet.«
Doch Ash hatte die Waffen voll auf mich gerichtet. »Er macht kein' Ärger. Er is' zu schlau, um's zu probier'n. Hab' ich Recht, kleiner Bastard? Hab' ich Recht? Dacht' ich's doch. Jetz' leg' das auf n Tisch. Ein Griff danach, un' du machs' mich zu 'nem glücklichen Mann, das is' die Wahrheit, bei Gott.«
Wie befohlen, legte ich meine Waffe auf den Tisch und bewegte mich nicht von der Stelle.
Norwood strömte eine so starke Erleichterung aus, dass ich ihre Existenz fast körperlich im Raum spüren konnte. »Ausgezeichnete Arbeit, Mr. Ash. Ich hatte fast die Hoffnung aufgegeben, dass Sie heute Nacht noch kommen würden.«
»Der verdammte Idiot, den Se geschickt ha'm, um uns zu holen, hat sich mehr gewehrt, als wir dachten.«
»Was? Harridge?«
»Hat 'n bisschen gequiekt, aber Tully hat 'n ruhig gekriegt. Macht jetz' nie mehr Krach.« Ash lachte in sich hinein, und die anderen stimmten mit ein, als sie sich im Raum verteilten.
»Wo ist er?«
»Ha'm ihn in Ihre Spülküche getan. Sieht aus, wie's soll, Sie brauchen sich keine Sorgen machen.«
»Sie haben Ihren Diener losgeschickt, damit er sich ermorden lässt?«, fragte ich Norwood.
Er lächelte. »Es ging nicht anders. Er hatte ohnehin begonnen, sich über zu viele Dinge klar zu werden. Es ist eine gute Nacht für die Arbeit, nicht wahr, Leute?
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