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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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offensichtlich überhaupt nichts Schlimmes gegen uns in der Hand hatten. Daraufhin sagte ich zu James, er solle das Mädchen bearbeiten. Eine Heirat mit ihr wäre sicherer und profitabler. Außerdem ... würde es sehr bald andere geben.«
    Andere? Ich verstand die Bedeutung dessen, was sie soeben gesagt hatte, nicht sofort. Es war wohl zu schrecklich, um es zu verstehen, nehme ich an, und als ich es dann verstand, wünschte ich, es wäre nicht so.
    Elizabeth sollte nur die Erste in einer Reihe von Ehen sein. Nun, da sie ihre Strategie ausgearbeitet hatten, würden sie sich schließlich weiter vorwagen, um die vollen Vorteile einer beliebigen Anzahl anderer Frauen mit Geld zu genießen. Im Laufe der Jahre wären sie dann in der Lage, Tausende Pfund zu verdienen, ohne sich dafür anstrengen oder ihre eigenen Gelder einsetzen zu müssen.
    Natürlich würden sie sehr bald einen Weg finden müssen, sich Elizabeths zu entledigen, aber in diesen unsicheren Zeiten wäre es einfach genug, etwas mit Ash zu vereinbaren. Sie hatten ihm gegenüber dies bereits erwähnt. Bei der Diskussion zwischen Norwood und Caroline, als ich mich um die Pferde gekümmert hatte, war es um dieses Thema gegangen. Sie waren sich uneinig gewesen, ob sie mich dort behalten sollten oder dafür sorgen, dass ich ging. Caroline war der Ansicht gewesen, dass ich möglichst fortgebracht werden sollte. Ihre Pläne waren geschmiedet; sie hatte nicht gewollt, dass ich mich hier herumtrieb, um keine Störung zu riskieren. Doch um mich fortzubringen, hätte sie ebenfalls gehen müssen, und Norwood war damit nicht einverstanden gewesen. Seine liebe und liebende Ehefrau war schließlich die Intelligentere der beiden; er wollte, dass sie bei ihm war, nur für den Fall, dass sich etwas Unerwartetes ergab.
    Die Idee bestand darin, dass es wie ein weiteres Eindringen von Rebellen aussehen sollte. Norwood würde auftauchen und die traurige Geschichte erzählen, wie er bei dem Versuch, sein Heim zu verteidigen, bewusstlos geschlagen worden sei, und beim Aufwachen nur noch den leblosen Körper seiner Ehefrau entdeckt habe, auf verbrecherische Weise ermordet von den mitleidlosen Räubern auf ihrer Suche nach Beutegut. Wie leicht es für ihn hinterher sein würde, sein Erbe aus ihrem Nachlass zu erhalten und die Gegend zu verlassen, indem er die Rolle des untröstlichen Witwers spielen würde.
    Bis zu diesem Punkt war ich in der Lage gewesen, mich zu beherrschen. Ihre Angriffe auf andere Menschen, ihr Mord an Knox, ihre Morde, bei denen sie Ash als Waffe benutzten, ihr Angriff auf mich, selbst auf Vater, nichts davon war angenehm zu hören gewesen, aber ich konnte es gerade eben noch ertragen.
    Aber nicht dies. Zu hören, wie sie kalt die einzelnen Details erklärte, wie sie meine innig geliebte Schwester töten würden. Es war mir unmöglich, es anzuhören, es wäre für jeden Menschen mit einem mitleidenden Herzen unmöglich gewesen. Bis sie die Worte ausgesprochen hatte, dachte ich, ich hätte bereits die Grenzen meines Zorns erreicht. Nun fuhr ein roher und donnernder Stoß durch mich hindurch wie ein wilder Nordwestwind.
    Ich verlor mich darin ... und dann war auch Caroline verloren.
    Blind und taub gegenüber jeglicher Vernunft, jeglicher Zurückhaltung, bahnte er sich seinen Weg aus meinem Gehirn – Und direkt in das ihre hinein.
    Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich auf der anderen Seite des Raums, mit dem Gesicht zur Wand und den Händen vor den Augen. Es war mir bewusst, dass etwas geschehen war, aber ich fühlte mich so orientierungslos wie ein soeben erwachter Schläfer. Es dauerte einen Moment, bis ich Traum von Realität unterscheiden konnte.
    Der Traum bestand in einer verblassenden Erinnerung an ein konturenloses, dunkles Ding, welches einem Ort tief in meiner Seele entsprungen war.
    Hässlich und riesig; wenn mein Ärger eine solch amorphe Form und Größe hätte annehmen können, hätte er so ausgesehen. Es war voller Gewalt und Wut gewesen, war ausgebrochen, hatte den Raum erfüllt, die Welt erfüllt, sie überflutet, sie überwältigt. Es brüllte und wütete, schmetterte und schleuderte hierhin und dahin, bevor es schließlich in ein anderes Gefäß fuhr, als ich selbst es war. Es schien zu groß, als dass das andere es hätte fassen können, ohne zu zerbrechen.
    Und so war es.
    Ich wurde mir der Realität bewusst, als ich sie zusammengesunken am Tisch sitzen sah.
    Carolines Augen erzählten mir die Geschichte dessen, was geschehen war. Ich

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