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Der endlose Tod

Der endlose Tod

Titel: Der endlose Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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normale Reflektion der Schneefelder auf den tief hängenden Wolken sein. Ich wusste nicht, wie spät es war, was fast ebenso schwer zu ertragen war wie meine Verletzung. Vielleicht waren die beiden Tatsachen miteinander verbunden. Meine innere Uhr war völlig zerschlagen worden, als mein Kopf auf der hölzernen Bank des Wagens aufschlug.
    Kopf. Ich hätte es auch gut aushalten können, ohne daran erinnert zu werden. Er schmerzte furchtbar, und ich fühlte mich wieder vollkommen krank, heiß und kalt zur gleichen Zeit. Da staute sich eine salzig-bittere Flüssigkeit in meinem Rachen an, aber ich konnte sie nicht ausspucken. Ich konnte mich auch nicht bewegen.
    Warum ... hatte ich mich nicht aufgelöst?
    Dies schmerzte viel mehr, als angeschossen zu werden. Ich hätte mich beim ersten Schrecken auflösen sollen. Waren da Splitter in meinem Kopf, wo ich ... nein, es fühlte sich nicht danach an. Dies war anders, dumpfer, aber nicht weniger stark, was die Beschwerden betraf.
    Ich versuchte, mich ... aufzulösen. Nichts.
    Die Anstrengung brachte mich zum Zittern. Und ich fühlte mich kränker als zuvor. Das Gefühl war überwältigend. Ich verlor wieder das Zeitgefühl und wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, als der Wagen ruckartig anhielt.
    Dieses Erwachen war ein wenig besser als die anderen. Ich wusste, was passiert war, aber immer noch nicht, warum oder ... Wo waren wir?
    Ich konnte nichts sehen außer dem Himmel und ab und zu einige dürre Äste, wenn wir gelegentlich an einem Baum vorbeifuhren, der an der Straße wuchs. Ich konnte nicht einmal sagen, ob wir uns noch auf derselben Straße befanden.
    Wenn es so war, dann wurde ich nach Suffolk County gebracht. Trotz der Anwesenheit der Truppen tummelten sich hier Rebellen. Es wäre wohl der absolut letzte Ort auf der Welt, an dem ein loyaler Untertan Seiner Majestät sein wollte. Mir fiel kein schlimmerer Ort ein, außer vielleicht mitten im Lager von General Washington.
    Hirngespinste. Du musst dich in den Griff bekommen. Keine Hirngespinste. Völlig verängstigt.
    Du musst dich trotzdem in den Griff bekommen.
    Da ich meinen Kopf noch immer nicht bewegen konnte, vermochte ich von den anderen nicht viel zu sehen. Der erste Siegesrausch war vergangen, und nun saßen sie zusammengekauert da, wahrscheinlich froren sie. Niemand sprach oder schenkte mir besonders viel Aufmerksamkeit. Nur ein Gesicht war sichtbar, vertraut, aber trotzdem fremd. Ich hatte den Mann schon einmal gesehen ... in The Oak ... es war einer der anderen Stammkunden.
    Nicht, dass mir dies besonders geholfen hätte. Er ignorierte mich weiterhin und blieb stumm.
    Wer waren die anderen? Spielte dies überhaupt eine Rolle? Vielleicht nicht. Sie alle waren wahrscheinlich Fremde, sonst wären sie nicht so darauf angewiesen gewesen, sich meines Namens zu versichern, bevor sie mich angriffen.
    Warum? Was hatte ich verbrochen? Warum sollten diese Fremden ... O Gott.
    Nun wurde mir tatsächlich übel. Die Ansammlung in meinem Rachen verdickte sich zu einer faulen Masse. Es wurde mir flau im Magen, als die Erkenntnis mich packte wie die Hand eines Riesen. Ein hässliches, blubberndes Geräusch entwich meinem Hals wie ein Todesröcheln. Ich schloss fest die Augen und wartete ab, bis die erste Panikwelle mich überrollte und meine Gedanken überschwemmte. Sie zu bekämpfen wäre nicht gut gewesen; es war besser, den Körper seine Reaktionen beenden und dann den Verstand übernehmen zu lassen.
    Die Welle ebbte ab. Langsam. Sie ließ mich schwach und besorgt zurück, aber nicht völlig erstarrt vor Schrecken. Ich schluckte und war überrascht, dass ich den Klumpen hinunterschlucken konnte. Und dass er unten blieb.
    Dies war besser. Ich fühlte mich besser, zumindest geringfügig besser. Der Schmerz war etwas weniger lähmend als zuvor. Ich war in der Lage, meine Finger zu bewegen; das war zumindest etwas.
    Außerdem war ich im Laufe dieser kleinen Erholung sehr wütend geworden. Anstatt einer brennenden Hitze oder frostigen Kälte, die mir über den Körper lief, wärmte mich einfach meine Wut. Das war angenehm, wie der Geschmack von Blut.
    Blut ... ich konnte es riechen. Mein eigenes, natürlich. Auf meinem Kopf befand sich eine kalte Stelle, wo die Haut verletzt worden sein und geblutet haben musste, als dieser Dummkopf mir meinen Schädel halbwegs zerquetscht hatte. In der rauen Luft kühlte das Blut ab und trocknete. Gott, sie hätten mich mit diesem Schlag töten können, aber vielleicht war es nicht so

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