Der endlose Tod
lenken, aber schließlich erlebten wir einen Akt der Vereinigung, der uns beiden gefiel. Jedoch hatte sie einen langen Tag hinter sich, und das ausgedehnte Vergnügen, das meine Natur uns bescherte, trug nur noch zu ihrer Erschöpfung bei. Als ich meine Lippen von ihrem festen, süßen Hals zog, schlief sie fast unmittelbar darauf ein.
Ich zog mich leise an, sorgte dafür, dass die Decken hochgezogen und um sie festgestopft waren, löschte die Kerzen und ging.
Es war spät. Oder früh, da es weit nach Mitternacht war. Hohe Wolken verbargen die Sterne, aber mein Zeitgefühl sagte mir, wie spät es sein musste. Es gab keinen Grund, mich zu beeilen, aber andererseits gab es auch keinen Grund, zu verweilen.
Der Wind war stärker geworden, sehr schneidend, sehr stürmisch. Unter diesen Bedingungen war es besser, mich nicht aufzulösen und durch die Luft zu reisen. Das hatte ich oft genug probiert und festgestellt, dass ich fortgetragen wurde, ohne die Kontrolle zu erlangen, was ein sehr übles Gefühl ist. Ich wickelte meinen flatternden Umhang eng um mich, hielt meinen Hut fest und machte mich auf den Weg nach Hause.
Was für eine elende Angelegenheit, der Wind. Er brüllt in deinen Ohren und macht dich taub für alle anderen Geräusche. Wenn er kalt ist, schneidet er durch deine Kleidung, mit mehr Genauigkeit als das schärfste Messer. Er schüttelt den Körper, raubt dir die Balance und sorgt dafür, dass harmlose Dinge wie Bäume und Gras lebendiger zu sein scheinen, als sie sein sollten. Wenn er wirklich stark ist, flüstern und lachen sie sich zu, höhnisch und rachsüchtig allen gegenüber, die an ihnen vorübergehen.
Ich fühlte ihren Groll oder bildete mir ein, ihn zu fühlen, während ich vor mich hin marschierte. Die Straße war voller Furchen und eisig, aber auf ihr ließ es sich immer noch leichter laufen, als die Schneebänke auf beiden Seiten in Betracht zu ziehen. Es hatte keinen Zweck, mich über irgendetwas davon zu beschweren, aber dennoch tat ich es, da es meine Gedanken von dem größeren Problem Norwood abhielt. Ich brummelte und murmelte, doch meine Stimme war eine kleine und zerbrechliche Ablenkung.
Da drang ein anderes Geräusch an mein Ohr, zuerst so schwach und ungleichmäßig, dass ich nicht sicher war, wirklich etwas gehört zu haben. Es erklang hinter mir, so viel war sicher, dafür sorgte der Wind. Ich wartete, horchte und hörte schließlich das Klingeln von Zaumzeug und das Knirschen von Rädern, die über den gefrorenen Boden rollten. Die Straße machte eine leichte Kurve, und bald kam dahinter ein Wagen in Sicht.
Es waren keine Laternen zu sehen, was merkwürdig, aber verständlich war. So unsicher, wie die Dinge in dieser Gegend waren, war es eine weise Maßnahme, keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Ich hätte – wären meine Augen normal gewesen – es vorgezogen, ein Risiko einzugehen, und Licht mitgenommen, für den Fall, dass Schwierigkeiten einträten.
Obwohl ich mich mit einem schnellen Schritt fortbewegte, dachte ich, dass der Wagen vielleicht lange genug anhielte, um mich bis zu meinem Tor zu bringen. Es wäre ein schlechter Christ, wer einer anderen Seele in einer solchen Nacht einen so kleinen Gefallen verweigerte. Ich ging noch ein Stück weiter, aber langsam, und wartete, dass der Wagen mich einholte.
Der Fahrer kauerte sich über seinen Zügeln zusammen und zwang seine Pferde vorwärts. Es war für mich nicht viel mehr als ein Schemen zu erkennen, selbst als er sich näherte. Er trug einen schweren Umhang, und sein Hut war auf seinem Kopf mit dem Rest eines Schals festgebunden, dessen Enden im Wind knallten wie eine zerrissene Fahne.
»Hallo!«, rief ich, als er nahe genug war, um mich zu sehen.
Er musste verstanden haben, um was ich ihn bitten wollte, denn er zog die Zügel an.
»Komm' Se rüber«, rief er zurück, als der Wagen anhielt.
Ich verschwendete keine Zeit und kletterte hinauf zu ihm. »Das ist sehr freundlich von Ihnen, Sir.«
»Aye. Mein Name is' Ash. Un' Ihrer?«
»Jonathan Barrett.«
»Sin' Se sicher?«
Ich dachte, dass dies eine merkwürdige Frage sei, machte aber keine Bemerkung darüber, da er freundlich genug war, mich mitzunehmen. Jedoch bewegten wir uns noch nicht, da er weitaus mehr Interesse daran zeigte, dass wir uns vorstellten. »Ja, ich bin mir ziemlich sicher.«
»Barrett, der hier die Straße runter wohnt? Die Straße hier?«
»Ja ...«
Sein Gesicht brach in ein breites Grinsen aus, und er machte mit einer Hand eine
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