Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie
FARBE
In seinem Buch Mind, Body, and Electromagnetism hat John Evans die Korrespondenzen zwischen Tönen und Farben, einschließlich ihrer Beziehungen zu Yin und Yang in einem zusammenhängenden Ganzen als Tabelle dargestellt. In diesem System ist D die stärkste Yang-Note und As der intensivste Yin-Ton. Der Ton H repräsentiert den Übergang zwischen Yin und Yang und das F, immer noch eine Yang-Note, beginnt in Yin überzugehen. Die dazugehörigen Farben folgen derselben Argumentation. Evans betont, dass die chinesische Vorstellung von Yin und Yang genau das Gegenteil dessen ist, was diese Tabelle vorschlägt, und argumentiert, dass sein System eher den westlichen als den östlichen Geist widerspiegelt. 96 Ich habe die Chakras hinzugefügt, die für gewöhnlich mit der jeweiligen Farbe in Verbindung gebracht werden.
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KLANG UND FARBE
TRADITIONELLE CHINESISCHE DIAGNOSEMETHODEN
Um korrekte Diagnosen zu stellen und eine passende Behandlung auszuwählen, werden in der traditionellen chinesischen Medizin vier Methoden ( Szu Chen ) verwendet: Beobachten, Hören/Riechen, Befragen und Abtasten.
Mit jeder dieser Methoden kann man Informationen über die fünf Phasen sammeln sowie über die entsprechenden Organsysteme und die zusätzlichen Prozesse, die in der Fünf-Phasen- (Elemente)-Theorie eine Rolle spielen. Ein Anwender könnte so beispielsweise den Zustand der Zang- und Fu-Organe, des Qi, der Körperflüssigkeiten oder des Blutes einschätzen beziehungsweise Verursacher wie Wind-Hitze, Kälte-Übel oder Wärme-Wind ausmachen. Ist das Problem inneren Ursprungs? Wurde es beispielsweise durch eine Emotion hervorgerufen? Oder ist es von außen, etwa durch einen eindringenden Krankheitserreger, verursacht worden? Ist das Problem aufgrund eines Überschusses oder eines Mangels entstanden? Um Antworten auf diese Fragen zu bekommen und zu einer schlüssigen Lösung des Problems
zu gelangen, bedient sich der Anwender der vier Methoden und untersucht damit alles von Faktoren, die mit den Meridianen zu tun haben, über Fragen des Lebensstils wie Ernährung, Schlaf-, Arbeits- und Bewegungsgewohnheiten bis hin zum allgemeinen Energieniveau, der emotionalen Zufriedenheit, der sexuellen Aktivität und der geistigen Wachheit. Jedes noch so kleine Stück Information trägt seinen Teil zum Ganzen bei und macht es dem Anwender schließlich möglich, ein vollständiges Muster der Disharmonie ( Bian Zheng ) zu erkennen.
Heilung ist eine hochkomplexe Angelegenheit. Diese Methoden zu kennen ermöglicht es dem Praktizierenden, nicht nur die richtige Heilmethode zu bestimmen, sondern auch den richtigen Zeitpunkt für deren Anwendung. Ein System ist dann besonders empfänglich, wenn es sich auf dem Höhepunkt seines Zyklus befindet. Das Qi wandert in vierundzwanzig Stunden einmal durch den ganzen Körper, wobei jedes Organ zwei Stunden lang im Mittelpunkt steht. Idealerweise arbeitet man mit einem Organ, während es sich in seinem Primärstadium befindet. Außerdem hat jeder Meridian seinen Gegenpol beziehungsweise ein genaues Gegenstück. Diese beiden Meridiane gleichen sich gegenseitig aus und beeinflussen einander, woraus sich jeweils auch Verweise auf einen zweiten Behandlungsort und -prozess ergeben (siehe auch: »Die Zyklen des Qi – die Körperuhr« auf Seite 250).
DIE FÜNF GRUNDKONSTITUTIONSTYPEN
In der traditionellen chinesischen Medizin gibt es fünf Grundkonstitutionen. Die Grundkonstitution eines Klienten zu bestimmen ist eine der wichtigsten Aufgaben, wenn es um das Diagnostizieren und Behandeln von Symptomen geht. Der Konstitutionstyp bestimmt darüber, welche Elemente, Nahrungsmittel, Übungen und Meridianpunkte zum Einsatz kommen. 97
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DIE FÜNF GRUNDKONSTITUTIONSTYPEN
Ein Heilpraktiker kann einen Klienten und sein Problem auch aufgrund seiner Konstitution identifizieren. Es gibt fünf Grundkonstitutionstypen, von denen jeder anders behandelt werden muss (siehe »Die fünf Grundkonstitutionstypen« auf Seite 434).
DIE VIER HAUPTMETHODEN
Die vier Hauptmethoden der traditionellen chinesischen Diagnostik sind:
Beobachten
Hier ist die Rede von der visuellen Analyse eines Patienten, die sowohl sein spirituelles Selbst als auch seinen physischen Körper einschließt. Die visuelle Einschätzung liefert praktische Anhaltspunkte. Beispielsweise kann fahle und blasse Haut auf ein Yin- oder Fu-Syndrom hinweisen. Ein heißes und gerötetes Gesicht verweist auf eine vollkommen andere Reihe von
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