Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie

Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie

Titel: Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotos
Vom Netzwerk:
eine interstitielle Gewebeflüssigkeit durch den ganzen Körper transportiert wird. Dieses Netzwerk arbeitet eng mit dem Blut zusammen, vor allem mit den weißen Blutkörperchen, den Lymphozyten, die für die körpereigene Krankheitsabwehr entscheidend sind.
    DAS LYMPHSYSTEM
    Aufgabe des Lymphsystems ist die Reinigung der Körperflüssigkeiten. Es besteht aus verschiedenen Teilen: den Lymphgefäßen, den Lymphknoten, den Lymphorganen und der Lymphe selbst, also der Flüssigkeit, die im Lymphsystem zirkuliert.
    In den Lymphgefäßen sammeln sich überschüssige Flüssigkeiten, Fremdkörper und anderes Material aus den Körpergeweben und Zellen, werden gefiltert und kehren als gereinigte Flüssigkeit in die Blutbahn zurück. Lymphgefäße finden sich in allen Körperteilen, außer im zentralen Nervensystem, in den Knochen, den Knorpeln und den Zähnen.
    Lymphkapillaren, die kleinsten Lymphgefäße, laufen längs der Arterien und Venen. Die Wände dieser Kapillaren sind sehr dünn und durchlässig, sodass große Moleküle und Teilchen, einschließlich Bakterien, eher in die Lymphkapillaren als in die Blutkapillaren gelangen. Manche Lymphgefäße sind sogar mit unwillkürlichen Muskeln ausgestattet, sogenannten Klappen, die sich in eine Richtung zusammenziehen und die Lymphe vorantreiben beziehungsweise ihren Rückfluss verhindern.
    Lymphknoten oder Lymphdrüsen liegen an verschiedenen Punkten entlang der Lymphbahnen um die Hauptarterien sowie dicht unter der Hautoberfläche in der Leistenbeuge, unter den Achseln und am Hals. Ein Lymphknoten fungiert als eine Art Reinigungsstation. Dort wird die Lymphe gefiltert und die darin enthaltenen Fremdkörper werden vernichtet. Kurz bevor die Lymphe einen Knoten verlässt, nimmt sie Lymphozyten und Antikörper (Makrophagen) auf, Proteine, die fremde Mikroorganismen neutralisieren.

    Zum Lymphsystem gehören auch hoch spezialisierte Lymphorgane und Gewebe wie der Thymus, die Milz und die Mandeln. Der Thymus ist sowohl ein Lymphorgan als auch eine endokrine Drüse, die spezielle Lymphozyten produziert. Der Thymus schüttet Thymosin aus, das für die Bildung von T-Lymphozyten zuständig ist. In der Milz findet sich die höchste Konzentration von lymphatischem Gewebe im ganzen Körper. Hier wird das Blut gefiltert und Lymphozyten werden produziert und gespeichert. Auch die Mandeln bestehen aus spezialisiertem Lymphgewebe. Sie bilden die erste Verteidigungslinie gegen Bakterien, die über Mund und Nase in das Atmungs- und Verdauungssystem eindringen.
    Die Zusammensetzung der Lymphe hängt von der Position des jeweiligen Lymphgefäßes ab. Beispielsweise enthalten die Gefäße, welche die Gliedmaßen entwässern, Protein, während die Lymphe in den Gedärmen voll von einem milchigen Fett namens Chylus ist, das während des Verdauungsvorgangs aus den Gedärmen absorbiert wurde. Schließlich wird die Lymphe über den rechten lymphatischen Ductus und den Ductus thoraticus in spezielle Venen nahe am Herzen geleitet (rechte und linke Vena subclavia ) und kehrt so in die Blutbahn zurück.
    DIE IMMUNANTWORT
    Die Immunantwort ist die Reaktion des Körpers auf eindringende Organismen wie Bakterien, Viren, Pilze und andere Arten von Pathogenen. Der Körper hat – je nach Art des Eindring-lings und Ort des Eindringens – verschiedene Möglichkeiten, sich gegen Fremdsubstanzen zu wehren. An den beiden wichtigsten Arten zu reagieren ist entweder das humorale oder das zellvermittelte Immunsystem beteiligt.
    ABBILDUNG 2.6
    »KILLERZELLEN« GREIFEN EINEN VIRUS AN
    Die humorale Immunantwort findet in den Körperflüssigkeiten (Humores) statt. Plündernde weiße Blutkörperchen (Makrophagen) verschlingen die Viren, die durch Zellen an der Hautoberfläche in den Körper eindringen. Diese Makrophagen bauen den Virus ab, indem sie zunächst Antigene auf die zirkulierenden T-Lymphozyten verteilen. Die Attacke hat begonnen. Nun fangen die von den B-Lymphozyten produzierten Antikörper dieses speziellen Virus dessen Teilchen ein. B-Gedächtniszellen werden so programmiert, dass sie den Virus, sollte er künftig noch einmal angreifen, wiedererkennen. Makrophagen bauen den Virus weiter ab, um den Körper vor künftigen Infektionen zu schützen.

    Bei der zellvermittelten Immunantwort verteidigen die im Thymus produzierten T-Zellen oder T-Lymphozyten den Körper mit Verzögerung. Der Virus wird zunächst von zirkulierenden Mastzellen verschlungen, die dann den T-Zellen Antigene präsentieren. Verschiedene

Weitere Kostenlose Bücher