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Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie

Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie

Titel: Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lotos
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Jeder Meridian hat 25 bis 150 Akupunkturpunkte und endet oder beginnt an der Spitze eines Fingers oder Zehs. Auf jedem Meridian liegen bestimmte Punkte, die seinen momentanen Zustand sehr genau beschreiben. Da gibt es einen »Alarmpunkt« auf der Vorderseite des Torsos, der empfindlich reagiert, wann immer das Qi in einem bestimmten Meridian aus dem Gleichgewicht ist. Dieser Alarmpunkt hat einen korrespondierenden »Leitungspunkt« in der Nähe der Wirbelsäule, der die Probleme in diesem Meridian widerspiegelt. Diese Punkte sind auf den Meridian-Abbildungen zu sehen (siehe Seiten 211–227).
    Jedes Organsystem hat seine eigene Art von Qi, die es ihm erlaubt, einzigartige physische und energetische Funktionen zu erfüllen. Die westliche Medizin hat sich auf das Analysieren der physischen Organfunktionen, etwa der Produktion von Enzymen durch die Leber, spezialisiert. Die östliche Medizin steuert ein Verständnis der energetischen Funktionen eines Organs und dessen Systems bei – also der besonderen holistischen Rolle, die es für das Selbst als Ganzes spielt.
    Qi stellt man sich besser als Energiekontinuum vor denn als etwas, das mikroskopisch bestimmt werden kann. Es ist unbelebt und belebt zugleich. Es ist sowohl frei fließend und unbewusst als auch präzise umschrieben und bewusst. Es besteht außerdem aus zwei gegensätzlichen Informationssätzen: weiblich und männlich oder Yin und Yang.
    Yin ist die Energie der Erde, steht für die weiblichen Energien auf diesem Planeten und ist von seinem Wesen her kühl. Yang ist die himmlische Energie, steht für die männliche Seite und ist von seinem Wesen her heiß. Qi ist eine Kombination aus diesen beiden divergierenden Energiespektren sowie aus vielen anderen spezifischen Ausdrucksformen der Natur. Sie wird auch im Hinblick auf die fünf Elemente beschrieben: elementare Lebensenergien, die ständig in Bewegung sind. Diese Elemente bilden die Grundlage der Fünf-Phasen-Lehre für Diagnose und Behandlung, die später noch ausführlich behandelt wird. Jedes dieser Elemente korrespondiert mit einem der fünf wichtigen Organsysteme, die ihrerseits durch ihre Beziehung zu jeweils einer Jahreszeit, einer Tageszeit, einer Farbe, einem Klang, einem Geruch, einer Emotion, einem Nahrungsmittel und so weiter klassifiziert werden. Gemeinsam spiegeln die Yin-Yang-Theorie und die Fünf-Elemente-Lehre ein universales Gesetz wider; alles ist in einem komplexen Netz voneinander abhängiger Beziehungen, das der physischen Ebene der Realität zugrunde liegt, miteinander verknüpft.
    Die Yin-Yang-Theorie ist für das Verständnis der Meridiane unerlässlich. Alles im Körper – und im Meridiansystem – ist dualistisch. So besteht beispielsweise jeder Meridian aus zwei Teilen. Der äußere Teil arbeitet an der Hautoberfläche und sammelt Energie. Das wird als Yang-Funktion angesehen. Der innere Teil dient den inneren Organen, indem er Energie zu einem Organ oder Körpersystem transportiert. Das ist ein Yin-Prozess.
    Die Hauptmeridiane sind in Yin- und Yang-Gruppen aufgeteilt. Die Yin-Meridiane des Armes sind Lunge, Herz und Perikard. Die Yang-Meridiane des Armes sind Dickdarm, Dünndarm und Dreifach-Erwärmer. Die Yin-Meridiane des Beins sind Milz-Pankreas, Nieren und
Leber. Die Yang-Meridiane des Beins sind Magen, Blase und Gallenblase. Yang-Energie regiert das Lenkergefäß, Yin-Energie das Konzeptionsgefäß.
    Meridiane werden je nach Polarität des Qi, das sie transportieren, auch als exzitatorisch (Yang) oder inhibitorisch (Yin) klassifiziert. Die Organe, die mit den Yin-Meridianen verbunden sind, gelten auch als Yin oder inhibitorisch, die mit den Yang-Meridianen verbundenen Organe als Yang oder exzitatorisch. Weil die Yin- und Yang-Aspekte eines Meridians miteinander verbunden sind, kann man einen yangähnlichen Zustand in einem Organ behandeln und damit eine Wirkung auf der Yin-Seite des Meridians hervorrufen.
    Alle Meridiane sind paarig oder haben ein polares Gegenüber (siehe »Die Zyklen des Qi – die Körperuhr« auf Seite 250). Polare Meridiane sind im Vierundzwanzig-Stunden-Zyklus zwölf Stunden auseinander. Diese paarigen Meridiane sind in mancher Hinsicht ähnlich, andererseits aber auch gegensätzlich. Beispielsweise sind der Milz-Pankreas- und der Dreifach-Erwärmer-Meridian polare Meridiane. Beide beeinflussen das Immunsystem und bilden einen strahlenden Kreislauf, aber sie können auch negativ aufeinander reagieren. Wenn der Dreifach-Erwärmer zu stark angeregt

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