Der Energiekörper des Menschen - Handbuch der feinstofflichen Anatomie
anderes Ziel des Übens von Tai-Chi ist das Produzieren von Li, einer physischen Kraft.
In der Fünf-Phasen-Lehre wird Qi oft in diesen drei Formen präsentiert, die auch als die drei vitalen Schätze oder Grundsubstanzen bezeichnet werden:
Essenz oder Jing
Energie, Lebenskraft oder Qi
Geist, Seele oder Shen 10
Diese drei Grundsubstanzen teilen sich wiederum nach den Organsystemen auf, wie es in »Die drei Schätze« auf Seite 240 und in Kapitel 34 dargestellt wird.
Ein anderes System präsentiert sechs andere Versionen von Qi, nämlich:
Sauberes Qi: Befindet sich in der sauberen Luft, die wir einatmen.
Verbrauchtes Qi: Nimmt Abfallstoffe mit, wenn wir ausatmen.
Materielles Qi: Eine Kombination aus sauberem und verbrauchtem Qi sowie Nährstoffen aus Lebensmitteln.
Nährendes Qi: Wird aus verdauter Nahrung erlangt; das Qi, das dann durch den Körper zirkuliert und das Ganze nährt.
Schützendes Qi: Qi aus der Nahrung; dieses Qi zirkuliert durch die oberflächlichen Gewebe des Körpers und der Haut und ist dort für Abwehrmanöver zuständig.
Funktionales Qi: Die Arten von Qi, die einem bestimmten Organsystem oder Meridian zugeordnet werden.
Nährendes Qi gilt als Yin, schützendes Qi als Yang. 11
Außerdem gibt es mehr als siebenhundert Hohlräume, die in der Akupunktur, in der Akupressur und im Qigong üblicherweise genutzt werden. Dabei handelt es sich um die natürlichen Hohlräume des Körpers wie beispielsweise die Nebenhöhlen im Kopf, die Brusthöhle, die Bauchhöhle, die Gelenkkapseln, die Zwischenräume zwischen Haut und Muskeln und so weiter, von denen viele Organe enthalten oder mit einer Flüssigkeit gefüllt sind. Weil es so viele Energievarianzen gibt, muss man die eigene Energie erhöhen oder vermindern, damit keine der Qi-Höhlen und kein Meridian blockiert wird.
NEUE ANSICHTEN ÜBER DAS ALTE QI
Die neueste Theorie besagt, dass Qi mechanisches Qi ist. Dr. Yury Khronis, ein in Russland geborener Physiker, entwickelte von einigen Jahren einen komplexen Qi-Generator. In Zusammenarbeit mit einem östlichen Qi-Meister namens Dong Chen ist es ihm gelungen, Qi-Energie elektronisch herzustellen. Auf diese Weise hat er beispielsweise ein Qi-Muster namens »stiller Geist« erzeugt, welches das Gehirn auf niederfrequente Theta-Wellen umstellt, und ein anderes, das Muster für jedes Chakra hervorbringt. 12
Wie funktioniert diese Maschine? Eine Theorie besagt, dass Qi zwar eine feinstoffliche Energie ist, aber von elektromagnetischen Energien weitergetragen werden kann. In dieser Vorstellung klingt das in Teil 1 vorgestellte Energiemodell von William Tiller an, das eine Polarität zwischen feinstofflicher und materieller Energie postuliert. Elektromagnetische Energiemuster können demnach feinstoffliche Prägungen enthalten, die mit den normalen fünf Sinnen wahrgenommen werden können. 13
PHYSISCHES QI
Untersuchungen von Forschern wie Professor Kim Bonghan lassen vermuten, dass Qi, abgesehen davon, dass es eine ätherische Substanz ist, auch aus physischem Material bestehen könnte. Wie in »Die Verbindung von feinstofflichen Energien und Materie in den Meridianen« auf Seite 196 ausführlich dargestellt wird, stellte Dr. Bonghan fest, dass es sich bei Qi um eine Flüssigkeit handelt, die aus verschiedenen Chemikalien und Elektrizität zusammengesetzt ist. Viele professionelle Bioenergetiker behaupten, dass alles Feinstoffliche auch physisch ist.
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THEORIEN ZUR EXISTENZ, ZUM ZWECK UND ZUR FUNKTION DER MERIDIANE
M eridiane sind Leitbahnen für viele verschiedene Arten von physischen und feinstofflichen Energien. Sie sind zwar unsichtbar für unsere Auleiten aber dennoch sowohl positive und negative Energien als auch Körperflüssigkeiten und wurden mit verschiedenen Methoden gemessen. Auch die 400 bis 500 verschiedenen Meridianpunkte (die Zahlen variieren je nach System), die in der Akupunktur genadelt werden, haben einzigartige und wissenschaftlich verifizierbare Eigenschaften, die sie von der umgebenden Haut unterscheiden. Akupunkturpunkte, die von elektromagnetischer Natur sind, können manuell gefunden werden, und zwar durch Testen mit mikroelektrischen Voltmetern und den Einsatz von Angewandter Kinesiologie oder »Muskeltesten«, einer Methode, mit der man die Reaktionen des Körpers auf Behauptungen oder Substanzen abfragen kann. (Die Kinesiologie wird in Teil 4 behandelt.) Wissenschaftliche Forschungen stützen fünf verschiedene, aber zusammenhängende Theorien
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