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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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mich auf meinem Mobiltelefon an, und er will, dass ich ihn Peanut nenne.“
    Brian verschlug es einige Sekunden lang die Sprache. „Und wie fühlst du dich?“
    „Als hätte ich von ihm einen kräftigen Schlag ins Gesicht bekommen.“
    Er nickte. „Und weiter?“
    Sie berichtete ihm von dem Telefonat und auch davon, wieso sie wusste, dass er der wahre Täter war.
    „Sal hat dir den Fall übertragen.“
    Es war keine Frage, dennoch antwortete sie: „Ja.“
    „Und Riggio gefällt das gar nicht.“
    „Das ist noch untertrieben.“ Kitt veränderte ihre Sitzposition. „Womit ich bei dem Grund für meinen Besuch wäre. Findest du, es ist richtig von mir, dass ich den Fall übernehme? Bin ich dazu wirklich bereit?“
    „Ich würde sagen, dir bleibt gar nichts anderes übrig. Der Kerl hat dich ins Spiel gebracht, ob es dir gefällt oder nicht.“
    „Mag sein.“ Sie stand auf und ging zu der Wand, die mit Fotos übersät war. Eines zeigte sie und Brian, wie sie vom Bürgermeister eine Belobigung überreicht bekamen. Auf einem anderen waren Brian und Scott Snowe von der Spurensicherung auf einer Pressekonferenz aus dem letzten Jahr zu sehen. Sie konnte sich noch gut erinnern. Zu der Zeit war sie nicht im Dienst gewesen, doch sie hatte die Nachrichten um fünf eingeschaltet, um sie zu sehen. Es war gelungen, eine aus dem Rock River geborgene Wasserleiche als die verschwundene Ehefrau eines bekannten Bediensteten der Stadtzu identifizieren, der kurz danach als ihr Mörder festgenommen werden konnte.
    Die Medien hatten sich voller Begeisterung auf den Fall gestürzt, und Brian war prompt zum Lieutenant befördert worden.
    Sie wandte sich ihm wieder zu. „Ich vertraue meinen eigenen Instinkten nicht, Brian. Ich habe Angst davor. Beim letzten Mal …“
    „Du hast damals dem Kind das Leben gerettet, Kitt.“ „Aber er entkam mir, und jetzt wurde wieder ein Mädchen getötet.“
    „Vielleicht hätte er damals sogar noch zwei oder mehr Mädchen ermordet. Das kannst du nicht wissen.“
    „Ich hab’s verbockt.“
    „Ja, stimmt. Aber was war heute?“
    Sie gab einen frustrierten Laut von sich. „Ich weiß nicht, was du meinst.“
    „Hast du’s heute auch verbockt?“
    „Natürlich nicht.“
    „Dann lass die Vergangenheit ruhen. Du warst mir eine gute Partnerin, Kitt. Ich konnte auf dich zählen. Bis Sadie starb und für dich eine Welt zerbrach, hast du mich nie enttäuscht.“
    „Ich bin nicht mehr der Cop, der ich früher war. Ich weiß nicht mal, ob ich je wieder so sein kann.“
    „Na und?“ Er beugte sich vor. „Ist dir schon mal in den Sinn gekommen, du könntest heute ein besserer Cop sein?“
    Nein, daran hatte sie noch nie gedacht.
    „Du wirst es dir beweisen müssen, Kitt, genauso wie du es Riggio, Sal und allen anderen im Department beweisen musst. Vor allem aber musst du an dich glauben.“
    „Ich muss das machen, stimmt’s?“
    „So sehe ich das jedenfalls.“ Er hielt inne, und als er weitersprach, hatte seine Stimme einen tiefen, mitfühlenden Tonfall. „Geh es langsam an. Vertrau auf deine Instinkte, aber tu es nicht blindlings. Ich bin für dich da, wenn du irgendetwas brauchst, egal was.“
    Sie dankte ihm und ging zur Tür. Zwar war sie sich nicht sicher, ob er ihr sein Vertrauen in der Art ausgesprochen hatte, wie es ihr lieb gewesen wäre, doch es musste auch so genügen.
    Tatsache war nun einmal, dass der Killer sie ausgewählt hatte, um mit ihr zu spielen. Ihr blieb keine Wahl, als mitzumachen.

13. KAPITEL
    Donnerstag, 9. März 2006
    17:05 Uhr
    Er saß an der Theke, vor sich ein kaltes Bier, ein Schälchen Salzgebäck und sein Päckchen Zigaretten. Er war hergekommen, bevor all die Gäste eintrafen, die nach der Arbeit noch etwas trinken wollten. So hatte er sich den besten Platz im Lokal aussuchen können – direkt vor dem Fernseher, der hinter der Theke an der Wand befestigt war.
    Er musste sich eingestehen, dass er aufgeregt, nervös war.
    Ob Kitt es wohl diesmal schaffte?
    Es war zu hoffen, denn sollte sie sich ihm erneut widersetzen, würde er sehr wütend werden.
    Schnell zündete er eine Zigarette an und inhalierte den Rauch, der sofort beruhigend auf ihn wirkte. Er lächelte flüchtig, als er daran dachte, wie er sie am Grab ihrer kleinen Tochter hatte stehen sehen. Es war traurig und sonderbar schön zugleich gewesen. Vermutlich sollte er sich schämen, ihr so nachzuspionieren und die Dinge, die er so über sie herausfand, gegen sie zu verwenden.
    Doch er schämte sich

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