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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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diesem Raum, das konnte sie irgendwie spüren.
    Oder machte ihr ihr Instinkt etwas vor?
    Sie ging zu Snowe. „Was hältst du davon?“
    Er drehte seine Baseballkappe so, dass sie umgekehrt auf seinem Kopf saß. „Es wird Tage oder sogar Wochen dauern, um hier jedes kleine Teil zu untersuchen.“
    „So viel Zeit habe ich nicht“, sagte sie. Snowes Antwort überraschte sie nicht, und dennoch hatte sie gehofft, etwas anderes zu hören zu bekommen.
    „Ein Wunder können wir dir leider nicht liefern, auch wenn ich wünschte, wir könnten es.“
    „Und wie sieht’s mit einer reinen Inventarliste aus? Wie schnell könnte ich die haben?“
    „Ohne Analyse? In ein paar Tagen.“
    Kitt wusste, dass die Leute, die „CSI“ und ähnliche Serien einschalteten, der Meinung waren, jedem Fall werde mit immensem Personalaufwand nachgegangen, um ihn am besten nach ein paar Stunden zu lösen. Wenn es doch nur so wäre. In Wahrheit mussten sich die Mitarbeiter eines Police Departments ständig um Hunderte von Fällen gleichzeitig kümmern, während auf der einen Seite immer neue Verbrechen gemeldet wurden und auf der anderen Seite mit Personal- und Budgetkürzungen zu kämpfen war. Selbst ein so heikler Fall wie der des Engelmörders und seines Nachahmerswar diesen Zwängen unterworfen.
    „Je eher, desto besser“, sagte Kitt schließlich. „Ich muss mich jetzt um den Mieter kümmern.“ Sie winkte einen der uniformierten Polizisten zu sich. „Lassen Sie sich alle Angaben zum Mieter des Lagers geben und jagen Sie ihn durch die Datenbank. Ich will wissen, wie er heißt, wo er wohnt und ob er Vorstrafen hat.“
    „Wird erledigt, Detective.“
    M.C. kam zu ihr. „Wir müssen uns unterhalten.“
    „Ja?“ Kitt spürte, wie sie sich unwillkürlich versteifte.
    „Ich glaube, das hier ist nur ein Ablenkungsmanöver. Er spielt wieder mit Ihnen.“
    Kitt kämpfte gegen den Widerwillen an, den sie in sich aufsteigen fühlte. „Wieso?“
    „Mir kommt das alles hier inszeniert vor. Es ist einfach zu perfekt.“
    Sie ließ den Blick über die verschiedenen Objekte wandern – die Schaufensterpuppe, die Fahrräder, den Überseekoffer, den Spiegel, durch den sich ein Sprung zog.
    Wie eine Filmkulisse, die sich alle Mühe gab, wichtiger Teil der Geschichte zu sein.
    „Er verarscht Sie, Kitt.“
    „Aber irgendetwas ist hier. Ich kann es fühlen. Er hat uns etwas hinterlassen.“
    „Falls er das hat, dann ist es tief vergraben, damit Sie sich nur noch auf das hier konzentrieren, aber auf nichts anderes mehr. Damit Sie irgendwelchen Schatten nachjagen.“
    Schatten … Sadie. Joe. Die schlafenden Engel.
    „Sie sollten sich fragen, warum er das macht“, fuhr M.C. fort.
    Kitt widerstand der Versuchung, genau das zu tun. „WollenSie damit sagen, Detective, ich soll mich um das hier nicht weiter kümmern?“
    „Nein, aber …“ M.C. sah kurz zur Seite. Es kam Kitt so vor, als habe sie etwas auf dem Herzen. Oder als begebe sie sich auf ein Terrain, das ihr nicht nur fremd war, sondern ihr auch Unbehagen bereitete.
    „Seien Sie einfach nur vorsichtig“, bat sie sie dann.
    Das überraschte Kitt. Sie hätte von M.C. nicht erwartet, sie könnte um sie besorgt sein. „Danke“, gab sie schroff zurück, „aber ich glaube, ich muss mich vor dem Engelmörder und seinem Trittbrettfahrer nicht fürchten. Ich bin keine zehn Jahre mehr alt, und dass ich immer noch blond bin, verdanke ich allein meinem Friseur.“
    M.C. blieb ernst. „Sie haben mehr zu verlieren als nur Ihr Leben, Kitt.“
    Beide wussten, wie wahr diese Worte waren. Allerdings wusste M.C. nicht, dass Kitt bis auf ihr Leben bereits so gut wie alles verloren hatte.
    „Detective Lundgren? Ich habe ihn gefunden.“
    Die beiden Frauen liefen zum Streifenwagen. „Andrew Stevens, achtundzwanzig, Ingenieur bei Sundstrand, lebt im Boulder Ridge Drive. Keine Vorstrafen, nicht mal einen Strafzettel fürs Falschparken.“
    „Gut.“ Kitt sah M.C. an. „Haben Sie Lust, die Beifahrerin zu geben?“
    „Von mir aus.“
    Wie erhofft, trafen sie Stevens auf der Arbeit an. Der Mann hatte ein breites, ehrlich dreinblickendes Gesicht, das kein Wässerchen trüben konnte.
    „Geht es um meine Brieftasche?“, fragte er, nachdem sie sich vorgestellt hatten.
    „Ihre Brieftasche?“
    Seine Miene bekam einen frustrierten Zug. „Die wurde mir gestohlen. Gleich nach Weihnachten. Ich habe Anzeige erstattet, aber bis heute nichts mehr gehört.“
    „Tut mir leid, Mr. Stevens, aber wir sind wegen

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