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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Ihres Lagerraums hier.“
    „Was denn für ein Lagerraum?“
    „Die Nummer sieben in Loves Park. Sie haben ihn am 3. Januar angemietet.“
    Sekundenlang sah er die beiden nur ratlos an, dann entgegnete er: „Ich habe keinen Lagerraum angemietet, sondern mir wurde die Brieftasche gestohlen. Können Sie eigentlich gar nichts richtig machen?“
    Sehr freundlich. „Ich bedauere, wenn Ihnen das so vorkommt, Sir.“ Kitt hielt ihm eine Kopie des Mietvertrags hin. „Aber hier steht eindeutig, dass Sie den Lagerraum angemietet haben.“
    Er überflog das Dokument und gab es ihr zurück. „Das habe ich nicht unterschrieben. Das ist gar nicht möglich.“
    „Und wieso nicht?“, wollte M.C. wissen.
    „Weil ich am 3. Januar mit meiner Frau in San Francisco die Flitterwochen verbracht habe.“

27. KAPITEL
    Montag, 13. März 2006
    15:00 Uhr
    Bis zum Nachmittag hatte sich Kitt noch immer nicht beruhigt. M.C. sah ihr zu, wie sie im Büro auf und ab ging. „Wenn Sie so weitermachen, werden Sie noch ein Loch in den Fußbodenbelag laufen. Oder in Ihre Schuhsohlen.“
    „Wen stört’s? Wir sind schon wieder in eine Sackgasse geraten. Verdammt!“
    „Apfel?“, fragte M.C.
    Kitt blieb stehen und blickte sie an. „Ein paar Cracker wären mir lieber.“
    „Wenn schon, dann essen Sie jetzt mal was Vernünftiges.“ M.C. warf ihr den Apfel zu. „Sie sind auch so bereits nervös genug.“
    „Er verarscht mich, und das macht mich so unglaublich sauer.“
    „Ich hab’s Ihnen doch gesagt.“
    „Kommen Sie mir nicht auch noch so. Einer von der Sorte reicht.“ Auf einmal blieb Kitt stehen.
    „Sie verwechseln da was“, meinte M.C. „Ich bin der junge Hitzkopf, der losstürmt, ohne zu überlegen. Sie sind von uns beiden die Erfahrene, die mir Ratschläge geben sollte. Wissen Sie noch? Ich soll lockerer werden? Ich soll mich mal treiben lassen?“
    Kitt biss von dem Apfel ab, der exakt so knackig war, wie sie es gerne mochte. „Von ‚mal treiben lassen‘ habe ich nie gesprochen.“
    „Tun wir einfach so, als hätten Sie’s. So, und jetzt befolgenSie mal Ihre eigenen Ratschläge.“
    „Wie bitte?“
    M.C. stand auf. „Ja, es stimmt, der Kerl verarscht Sie. Und das macht er sogar ganz hervorragend, nicht wahr? Lassen Sie nicht zu, dass er Ihnen auf der Nase herumtanzt. Und lassen Sie sich von ihm nicht auf die Palme bringen.“
    „ Sie bringen mich auf die Palme“, gab Kitt zurück.
    „Besser ich als er“, hielt M.C. zufrieden lächelnd dagegen.
    Während Kitt wieder von ihrem Apfel abbiss, ließ sie ihre Partnerin nicht aus den Augen. „Ich glaube trotzdem, dass sich im Lager irgendeine Spur befindet.“
    „Aber welche? Stevens hat mit der Sache nichts zu tun. Seine Story stimmt. Er hat den Diebstahl seiner Brieftasche angezeigt, alle Kreditkarten sperren lassen und zu Hause alle Schlösser ausgetauscht. Die Fluglinie bestätigt, dass Mr. und Mrs. Andrew Stevens mit ihnen gereist sind, das Hotel bestätigt den Aufenthalt des Paares in San Francisco für sechs Übernachtungen vom 2. bis zum 8. Januar.“
    „Also entwendet unser Mann eine Brieftasche, gibt sich als Stevens aus, um den Lagerraum zu mieten, und bezahlt ihn für ein Jahr im Voraus.“
    „Aber wer ist es? Der Trittbrettfahrer? Oder Peanut?“
    M.C. bemerkte, wie Kitt unwillkürlich zusammenzuckte, als sie den Kosenamen Ihrer Tochter hörte. Dieser Kerl kannte wirklich die Schwachstellen dieser Frau. Sie nahm sich vor, ihn nicht wieder so zu nennen, wenn sie mit Kitt zusammen war.
    „Ich weiß nicht.“ Kitt zog die Augenbrauen zusammen, während sie angestrengt nachdachte. „Er hat mit keinem Wort gesagt, wer den Lagerraum gemietet hat. Ich nahm bloß wie selbstverständlich an …“
    „… dass es der Trittbrettfahrer sein würde. Und das hat er gewusst.“
    „Aber in Wahrheit gehört es alles zu seinem Spiel.“
    „Es wirkte so inszeniert, weil es inszeniert war. Er hat Sie auf eine Schnitzeljagd geschickt, Kitt.“
    Die Frau stützte sich auf dem Schreibtisch ab, und M.C. erkannte, dass sie längst vergessen hatte, wie wütend sie eigentlich war. „Also ist es meine Aufgabe, den verborgenen Hinweis zu finden.“
    „Was im günstigsten Fall der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen gleichkommt. Falls er überhaupt irgendetwas versteckt hat.“
    „Doch, davon bin ich überzeugt.“ Sie warf das Apfelgehäuse in den Papierkorb neben ihrem Schreibtisch. „Wenn da kein Hinweis wäre, würde er doch falschspielen. Und das würde keinen Spaß

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