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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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hatte zuschnappen können. Im nächsten Moment erhielt sie die Bestätigung von dem Officer, der ihre Leitung überwachte.
    Sie schleuderte das Telefon aufs Bett.
    Verdammter Mist!
    Als sie aus dem Bett kletterte und ins Badezimmer ging, fühlten sich ihre Beine wie aus Gummi an, und ihre Hände zitterten weiter. Nachdem sie sich kaltes Wasser ins Gesicht gespritzt hatte, begab sie sich in die Küche. Dort stand die halbe Flasche Wodka und schien sie höhnisch anzugrinsen. Wütend starrte sie die Flasche an, wütend auf sich selbst,weil sie der Versuchung erlegen war. Wütend auf Joe. Und wütend auf diesen ungeheuerlichen Kindermörder.
    Von ihrem Zorn angetrieben kippte sie den Wodka in die Spüle und ließ Wasser nachlaufen, damit der Geruch weggetragen wurde. Sie würden sie nicht kleinkriegen, keiner von ihnen.
    Während der Kaffee aufgebrüht wurde, ging Kitt in der Küche auf und ab. Er hatte behauptet, noch weitere Morde begangen zu haben. Aber es konnte sich nicht um Kinder gehandelt haben, denn jedes tote Kind hätte das Police Department aufmerksam werden lassen.
    Aber wen hatte er dann ermordet?
    Sie ging zur Kaffeemaschine, schenkte sich eine Tasse ein und gab Milch und Zucker dazu. Sie brauchte das Koffein, sie musste den letzten Rest jenes Nebels vertreiben, den der Alkohol um ihr Hirn gelegt hatte.
    Nachdem sie ein Sandwich mit Erdnussbutter geschmiert hatte, begann sie über die anderen Dinge nachzudenken, die der Engelmörder zu ihr gesagt hatte. Er war auf der Wohltätigkeitsveranstaltung gewesen, und er behauptete, er sei als Clown aufgetreten. Sie versuchte sich sein Aussehen ins Gedächtnis zu rufen.
    Groß, vielleicht eins achtzig. Von normaler Statur. Ein Weißer. Das Gesicht war von der weißen Schminke bedeckt gewesen, dazu die große rote Nase, die Augen so geschminkt, dass sie weit aufgerissen wirkten. Vielleicht waren sie blau. Doch, sie waren ganz bestimmt blau gewesen. Die Haare hatte sie wegen der leuchtend orangefarbenen Perücke nicht sehen können.
    Was sollte sie tun? Sie sah zur Wanduhr. Bis Mitternacht war es noch eine Weile. Wenn M.C. nicht noch auf war, dannwürde sie es gleich sein.
    Das hier konnte nicht bis zum Morgen warten.
    Sie ging zurück ins Schlafzimmer, griff nach dem Telefon und tippte die Nummer ihrer Partnerin ein. Die meldete sich bereits nach dem zweiten Klingeln, ihr Tonfall war ein wenig verhalten.
    „Noch wach, Partner?“
    „Kitt?“ Der Name kam ihr fast wie ein Knurren über die Lippen. „Ich hoffe, es ist wichtig.“
    „Das dürfen Sie mir sagen. Er hat wieder angerufen und behauptet, es gebe noch weitere Opfer, die wir nicht mit ihm in Verbindung gebracht haben sollen.“
    Sie hörte, wie die Frau am anderen Ende der Leitung nach Luft schnappte. Was dann folgte, war ein Geräusch, als würde sie aus dem Bett aufstehen. „Glauben Sie, er sagt die Wahrheit?“
    „Keine Ahnung. Ich fahre jetzt ins Büro, um mich vor den Computer zu hängen. Vielleicht finde ich ja was.“
    „Die laufen uns nicht weg. Das kann bis zum Morgen warten.“
    „Ich weiß. Aber ich kann sowieso nicht schlafen.“ Sie räusperte sich. „Und da ist noch etwas. So wie es aussieht, habe ich ihm heute gegenübergestanden.“
    „Okay, das ist natürlich was anderes“, gab M.C. zurück. „Auf dem Weg zum Büro komme ich bei Ihnen vorbei. Ich hole Sie ab.“

31. KAPITEL
    Mittwoch, 15. März 2006
    0:05 Uhr
    Kitt wohnte nicht allzu weit entfernt. M.C. stellte ihren Explorer in der Auffahrt zu Kitts Haus im Cottage-Stil ab, ging zur Tür und klingelte.
    Es dauerte ein paar Minuten, ehe geöffnet wurde, dann stand Kitt mit nassen Haaren und gerötetem Gesicht vor ihr.
    „Das ging aber schnell“, sagte sie verblüfft. „Ich hatte frühestens in einer Viertelstunde mit Ihnen gerechnet.“
    „Ich hätte Sie wohl besser warnen sollen, dass ich noch auf war.“
    „Macht nichts. Ich habe nur schnell geduscht. Macht’s Ihnen was aus, wenn ich noch eben die Haare föhne?“
    „Kein Problem. Rieche ich da frischen Kaffee?“
    „Ja, fast noch eine volle Kanne. Bedienen Sie sich ruhig, die Küche ist gleich geradeaus.“
    M.C. ging in die Küche und nahm zwei Becher aus dem Schrank. Auf der Theke stand eine offene Schachtel Süßstoff. Offenbar hatte Kitt bereits eine Tasse getrunken. Und dem benutzten Teller in der Spüle nach zu urteilen, hatte sie auch noch etwas gegessen. Sie fragte sich, ob das vor oder nach dem Anruf geschehen war.
    Während sie sich Kaffee einschenkte und

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