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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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Zeitpunkt längst nicht mehr in der Lage gewesen, etwas zu sagen.
    Sie stand auf und ging im Büro auf und ab, während sie im Geiste die Verbrechen miteinander verglich. Der Engelmörder trug Lipgloss auf den Mund auf. Dieser Mörder hier klebte den Mund zu.
    Den Mund. Wieso den Mund? Was bedeutete das?
    Es war klar, warum niemand eine Verbindung zwischen diesen und den anderen Morden hergestellt hatte. Die Opfer entsprachen einem ganz anderen Profil, und auch die Art der Tötung wies keinerlei Parallelen auf.
    Nur die extreme Gegensätzlichkeit zwischen beiden Profilen ließ ein Muster erkennen: alt zu jung, brutal zu ruhig, unansehnlich zu hübsch.
    Bei genauer Betrachtung gab es sogar sehr wohl Parallelen: jeweils drei Opfer; die Manipulationen des Mundes nach dem Tod; das Fehlen jeglicher Spuren.
    Einer plötzlichen Eingebung folgend ging sie zurück zum Schreibtisch, notierte die Daten der Morde und holte einen Kalender hervor.
    Die alten Frauen waren im Abstand von exakt acht Wochen ermordet worden.
    Der Engelmörder hatte alle sechs Wochen zugeschlagen.
    Dieser Drecksack ging genau nach Plan vor. Und es gefiel ihm, den Schwachen aufzulauern. Erst die alten Frauen, dann die kleinen Mädchen.
    Wutschnaubend zog sie ihr Mobiltelefon aus der Tasche, dann schlug sie die Akte auf, die für den Trittbrettfahrer angelegtworden war. Nach kurzem Suchen fand sie die Liste der Telefonnummern, die man bei den Anrufen des Unbekannten festgehalten hatte. Es war jedes Mal eine andere Nummer, also musste er nach jedem Anruf das alte Gerät weggeworfen und ein neues gekauft haben. Es war zwar nicht anzunehmen, dass er die Telefone behielt, allerdings gab es ohnehin keine Möglichkeit, ihn zu überführen, selbst wenn er sie alle irgendwo lagerte.
    Ihr war egal, dass sie gegen alle Vorschriften verstieß, als sie spontan die letzte registrierte Nummer wählte. Wenn er das Telefon noch besaß, und es war eingeschaltet, dann würde er ihre Nummer auf dem Display sehen und sich ganz sicher melden.
    Sie hörte ein Freizeichen und wartete. Mit jedem Klingeln zitterte sie vor Wut noch etwas stärker. Hoffentlich hatte er das Telefon nicht in den Müll geworfen. Sie wollte diesem Hurensohn sagen, was sie von ihm hielt.
    Einen Moment später wurde ihr Wunsch erfüllt. „Jetzt rufen Sie mich an? Kitty, ich fühle mich geehrt.“
    „Ich sitze hier und sehe mir die Fotos Ihrer Arbeit an, und da dachte ich, ich rufe Sie mal an. Sie sollen wissen, wie widerlich ich Sie finde. Wie sehr Sie mich anekeln.“
    „Oh, das tut weh. Das können Sie mir glauben.“
    „Alte Frauen und kleine Mädchen? Und darauf sind Sie stolz?“
    „Dann haben Sie sie also gefunden.“
    Er war der Täter. „Das war nicht weiter schwierig. Ich musste doch bloß nach Opfern suchen, die hilflos waren und sich nicht wehren konnten.“
    „Vorsicht, Detective.“
    „Ist das Ihre große Leistung? Dass Sie sich Opfer aussuchen,die sich nicht gegen Sie wehren können? Und deshalb bezeichnen Sie das als perfekte Verbrechen?“
    „Sie sind perfekt. Der erste Schritt besteht darin, das richtige Opfer auszuwä…“
    Kitt fiel ihm ins Wort, die Wut ließ ihre Stimme zittern. Obwohl sie sich ermahnte, erst ihre Gefühle in den Griff zu bekommen, konnte sie sich nicht bremsen: „Sie sind jämmerlich. Sie glauben wirklich diesen Mist, den Sie mir erzählen, nicht wahr?“
    „Ich habe Sie und Ihr ganzes Department jahrelang an der Nase herumgeführt. Ich bin besser als Sie alle. Und Sie wollen ein Detective sein?“ Die Verachtung in seinen Worten war nicht zu überhören. „Sie sind doch nur ein Haufen Idioten.“
    „Sie sind ein Feigling. Sie suchen sich Opfer aus, die gegen Sie nichts ausrichten können. Schlafende Kinder und alte Leute! Warum nicht auch noch Behinderte?“
    „Halten Sie den Mund!“
    „Einen Gelähmten umzubringen müsste für Sie doch auch ein Vergnügen sein. Jemanden, der sich nicht wehren und der nicht davonlaufen kann. Oder wie wär’s mit einem Blinden? Das wäre doch für Sie genau die richtige Herausforderung.“
    „Sie wollen, dass ich mir ein würdigeres Opfer suche, Kitt?“ Seine Stimme verriet den Zorn, den er zu unterdrücken versuchte. „Jemanden, der gesund und kräftig ist?“
    „Ja, genau. Wie wär’s denn mit mir? Oder haben Sie Angst vor mir, Sie feiger Drecksack? Kommen Sie, trauen Sie sich. Machen Sie das Spiel etwas interessanter.“
    „Vielleicht werde ich das ja. Vielleicht werde ich …“ Mitten im Satz hielt er

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