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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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inne. „Das würde Ihnen gefallen, richtig? Weil Ihnen Ihr Leben ohnehin egal ist. Weil es Sie nicht kümmert,ob Sie leben oder ob Sie tot sind. Ist es nicht so?“
    Er hatte genau ins Schwarze getroffen, und es fiel Kitt ausgesprochen schwer, es sich nicht anmerken zu lassen. „Ja, Sie sind tatsächlich nichts weiter als ein kleiner, jämmerlicher Feigling. Tut mir leid, aber für Sie habe ich keinen Funken Respekt übrig.“
    „Netter Versuch. Fast hätten Sie mich aufs Glatteis geführt.“ Er klang amüsiert. „Ich glaube, Sie wären eigentlich lieber tot als lebendig. Kein Kind, kein Ehemann. Nichts mehr, wofür es sich zu leben lohnt.“
    „Oh doch, ich habe etwas, wofür es sich zu leben lohnt – nämlich gestörte Existenzen wie Sie ein für alle Mal hinter Gitter zu bringen.“
    „Nein, Kitt. Das stimmt nicht. Ihnen liegen die Kinder am Herzen. Die kleinen Mädchen.“
    Verdammt, er hatte recht. Er hatte den Spieß umgedreht.
    „Gefällt Ihnen die Vorstellung, ins Gefängnis zu wandern?“, legte sie nach. „Wissen Sie, wie man in Gefängnissen über Kindermörder denkt? Freuen Sie sich schon darauf, dass ein Kerl mit dem Namen Big Bubba mit Ihnen sehr enge Freundschaft schließen wird?“
    Er fuhr fort, als hätte sie gar nichts gesagt: „Vielleicht sollte ich das Spiel wirklich etwas interessanter machen. Gibt es da nicht seit Kurzem ein kleines Mädchen in Ihrem Leben? Sind Sie stark und schlau genug, die Kleine zu beschützen? Was würden Sie tun, um ein weiteres Mädchen zu retten? Eine weitere Sadie?“
    Kitt konnte sich nicht länger beherrschen, dafür war die Wut zu groß, die er in ihr weckte. „Bastard! Sie wissen, wer der Mörder ist! Sagen Sie mir endlich, wie er heißt, oder ich reiße Sie in Stücke!“
    Aus dem Hörer kam ein heiteres, helles Lachen. „Danke für den Anruf. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, mit Ihnen zu reden. Behalten Sie die kleinen Mädchen immer schön im Auge, und egal was Sie tun … wenden Sie nie den Blick ab, nicht mal für eine Sekunde.“
    „Hurensohn! Wenn ich Sie zu fassen kriege …“
    „Sie können mich gern jederzeit wieder anrufen, Kitty. Byebye.“

35. KAPITEL
    Donnerstag, 16. März 2006
     9:00 Uhr
    M.C. saß an ihrem Schreibtisch und starrte vor sich hin. In Gedanken war sie noch immer bei Lance. Sie hatte mit ihm geschlafen. Unglaublich! Und das bei ihrem ersten Date. Was hatte sie sich bloß dabei gedacht?
    Offenbar gar nichts. Oder zumindest nichts Vernünftiges. Stattdessen hatte sie sich von ihm mitreißen lassen, und das, indem er sie einfach nur zum Lachen brachte.
    Unter dem Schreibtisch legte sie die Beine übereinander und ließ die letzte Nacht Revue passieren. Wer hätte gedacht, dass sie gleichzeitig von Herzen lachen und einen Höhepunkt erleben konnte?
    Und dass diese Kombination so unglaublich gut sein würde? Dieser Orgasmus kam einer Explosion gleich, und einen Moment lang war sie davon überzeugt gewesen, sie müsse sterben. Sie war auf Lance förmlich zusammengebrochen und sekundenlang wie gelähmt gewesen.
    Später hatte er sie damit aufgezogen, aber auf eine liebevolle Weise, die ihr das Gefühl gab, sexy und schön zu sein.
    Trotzdem war das ein schwerer Fehler gewesen, den sie nicht wiederholen würde, so wahr ihr Gott helfe.
    „Ich habe sie gefunden.“
    M.C. blinzelte kurz, dann nahm sie Kitt wahr, die vor ihrem Schreibtisch stand und einige Aktenmappen an sich gedrückt hielt.
    „Was ist denn mit dir los?“, fragte M.C. verwundert. „Du siehst ja elend aus.“
    „Ich habe nicht geschlafen.“
    „Die ganze Nacht nicht?“
    „Nicht so wichtig.“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe die anderen Morde gefunden.“
    „Ganz sicher?“ M.C. setzte sich gerade auf und war sofort wieder voll bei der Sache. Ihr Blick wanderte zu den Aktenmappen.
    „Ja, ohne jeden Zweifel.“
    „Kinder?“
    „Nein. Sieh es dir einfach an.“ Kitt legte ihr die Mappen auf den Schreibtisch.
    M.C. begann die Akten durchzublättern, während ihre Partnerin vor dem Tisch auf und ab ging. Als sie die dritte Mappe zugeschlagen hatte, sagte sie: „Das ist doch eine ganz andere Vorgehensweise.“
    „Dachte ich zuerst auch. Aber es sind die Unterschiede, die sie miteinander verbinden.“
    „Ich glaube, du hättest besser ein paar Stunden geschlafen.“
    „Hör einfach zu. Drei Morde, offenbar das Werk eines einzigen Täters. Die Verbrechen stellen extreme Gegensätze dar. Das Gleiche trifft auf den Engelmörder zu.“
    M.C. nickte

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