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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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dürfte, als Todd hier arbeitete.“
    M.C. zog die Augenbrauen hoch. „Ich frage mich, wie viele Mrs. Dales es wohl insgesamt gibt.“
    „Und wenn jede von ihnen um vieles jünger war als die vorangegangene?“
    Die zehnminütige Fahrt legten sie schweigend zurück. M.C. stellte den Wagen auf dem Besucherparkplatz des Bürogebäudesab, dann stiegen sie aus.
    „Hast du was dagegen, wenn ich ihn mir erst mal gründlich vorknöpfe?“, fragte Kitt, während sie über den Parkplatz gingen.
    M.C. zögerte, dann nickte sie. „Es scheint dir solchen Spaß zu machen – lass dich von mir nicht abhalten.“
    Die Empfangsdame war so jung, attraktiv und blond wie die neue Mrs. Dale, sodass sich Kitt fragte, ob Dale hier wohl regelmäßig Ausschau nach der nächsten Ehefrau hielt.
    Wie erwartet war Dale gar nicht erfreut, sie beide zu sehen. „Detectives“, begrüßte er sie mit kaum verhohlener Verärgerung in der Stimme. „Das ist ja eine Überraschung.“
    „Wir haben noch ein paar Fragen zu Derrick Todd.“
    „Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wir haben ihn gefeuert. Ich wüsste also nicht, was Sie mich noch fragen könnten.“
    „Wir hätten gern eine Erklärung, warum Sie einen verurteilten Sexualstraftäter mit Kindern haben arbeiten lassen.“
    „Das habe ich Ihnen erklärt.“
    „Das ergab für uns aber keinen Sinn.“
    „Muss ich meinen Anwalt einschalten?“
    „Wenn Sie es für nötig halten, bitte.“ Kitt hielt lange genug inne, damit er darüber nachdenken konnte. Als er nichts unternahm, fuhr sie fort: „Vielleicht könnten Sie uns noch einmal erklären, warum Sie Ihren Manager anwiesen, er solle Mr. Todd ohne die üblichen Überprüfungen einstellen.“
    „Ich habe Mr. Zuba nie diese Anweisung gegeben.“ Er spreizte die Hände. „Ein klassisches Missverständnis.“
    „Das Problem ist nur, dass Mr. Zubas Version viel glaubwürdiger ist.“
    „Aber das ist Ihr Problem, Detectives. Nicht meines.“
    „Ganz im Gegenteil“, meldete sich nun M.C. zu Wort. „Es ist Ihr Problem. Denn wenn wir von einer Aussage nicht überzeugt sind, dann graben wir tiefer und tiefer, so wie ein Hund, der einen Knochen sucht, Mr. Dale. Und das könnte unangenehm werden.“
    „Drohen Sie mir etwa?“
    „Keineswegs. Wir erklären nur, wie eine Ermittlung abläuft.“
    „Wir müssen uns auch mit Ihrer Exfrau unterhalten“, sagte Kitt. „Geben Sie uns bitte Name und Adresse.“
    „Muss das wirklich sein?“
    „Leider ja.“ Kitt stand da und wartete, Stift und Notizblock einsatzbereit.
    Dale sah zu seiner Empfangsdame, dann deutete er auf sein Büro. „Wir können uns da drinnen unterhalten.“
    Sie folgten ihm in den Raum, er schloss die Tür hinter ihnen. „Ich gab Todd den Job, weil sie gelogen hatte.“
    „Wer hatte gelogen, Mr. Dale?“
    „Meine Tochter. Sie hat behauptet, er hätte sich vor ihr entblößt.“
    Kitt dachte an die junge Blondine, die beim ersten Besuch in ihrem BMW davongefahren war. „Sam?“
    „Nein, Jennifer. Sie lebt jetzt bei ihrer Mutter.“
    Als Kitt zu M.C. sah, zog die erstaunt die Augenbrauen hoch.
    „Woher wissen Sie, dass sie gelogen hat?“
    „Ich fand ihr Tagebuch.“ Er machte einen angewiderten Eindruck, und zum ersten Mal wirkte er auf M.C. menschlich. „Ihre Mutter und ich befanden uns mitten in einer hässlichen Scheidung. Unser Leben war ein einziges Chaos. Die Mädchen waren völlig verstört, und dann erfand Jen diesenVorfall, weil sie dachte, wir würden dann zusammenhalten und sie und Sam würden nicht getrennt.“
    „Was aber nicht funktionierte, nicht wahr?“
    „Nein. Meine Exfrau wollte nicht bei mir bleiben.“
    „Das wollte sie nicht?“
    „Nein.“ Einen Moment lang sah er zur Seite. „Ich weiß, was Sie denken, ich kann es Ihnen ansehen. Ich habe meine Frau geliebt, auch wenn Sie das nichts angeht. Aber sie verließ mich wegen eines anderen Mannes, nicht umgekehrt.“
    Kitt zeigte keine Reaktion, auch wenn sie insgeheim leichte Schuldgefühle bekam, da sie genau zu der übereilten Schlussfolgerung gelangt war, die er ihnen beiden ansehen konnte.
    Wieder übernahm M.C. die Befragung: „Wir sind nicht hergekommen, um über Ihr Privatleben zu urteilen, Mr. Dale. Wir wollen nur wissen, warum Derrick Todd den Job in der Fun Zone erhielt.“
    „Genau“, bestätigte Kitt schnell. „Als Sie die Wahrheit erfuhren, gingen Sie da zur Staatsanwaltschaft? Versuchten Sie eine vorzeitige Entlassung zu bewirken?“
    Er schüttelte den

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