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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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der Frau hätte verübeln können. Die hatte in all ihren Ehejahren mit diesem Cop genug am Hals gehabt. „Vielleicht lässt sie dich ja heimkehren. So wie früher.“
    „Vielleicht will ich das ja gar nicht.“ Er trank wieder einen Schluck Bier. „Es gibt genug andere Frauen.“
    Sie waren seit über zwanzig Jahren verheiratet und hatten drei Kinder, und „genug andere Frauen“ war sein einziger Kommentar? Kein Wunder, dass sie ihn aus dem Haus geworfen hatte.
    „Du wolltest mit mir über irgendwas reden?“, fragte sie schließlich.
    „Ja. Über uns.“
    „Oh nein.“ Wütend stieß sie sich vom Tresen ab. „Dafür habe ich keine Zeit.“
    Er packte sie am Arm. „Kannst du mir wenigstens kurz zuhören?“
    „Brian …“
    „Ich bin nie über dich hinweggekommen.“
    M.C. versteifte sich und versuchte ihre Verärgerung in den Griff zu bekommen. „Wirklich interessant, Brian. Deine Frau gibt dir den Laufpass, und auf einmal fällt dir ein, dass du nicht über mich hinweggekommen bist.“
    „Es ist die Wahrheit.“
    Angewidert schüttelte sie den Kopf. Angewidert über sein kindisches Benehmen, darüber, dass sie jemals etwas mit ihm angefangen hatte. Und darüber, ihn jetzt in ihr Haus gelassen zu haben.
    „Bis auf ein paar Wochen Sex verbindet uns nichts.“
    „Aber er war gut.“
    „Werd endlich erwachsen, Brian.“ Sie schüttelte seine Hand ab.
    Er machte einen Schritt nach vorn, wobei er leicht schwankte. „Das würde mir wirklich sehr wehtun, wenn ich dir das glauben würde.“
    Er hatte getrunken! Verdammt, warum war ihr das bloß nicht sofort aufgefallen?
    „Du solltest jetzt besser gehen.“
    „Sei doch nicht so, Baby.“
    Wieder wollte er nach ihr greifen, doch sie wich mit einem Schritt zur Seite aus. Die Situation war äußerst problematisch. Dieser Mann war ihr Vorgesetzter, der bei der Polizei beliebt war und gute Verbindungen hatte. Er konnte ihr nach Belieben Steine in den Weg legen und sie daran hindern, Karriere zu machen.
    Sie ging langsam zur Haustür. „Ich bin seit Kurzem mit jemandem zusammen.“
    „Es muss ja nicht gleich Liebe sein. Wir können doch einfach ein bisschen Spaß haben.“
    „Kein Interesse, Brian. Und jetzt geh bitte.“
    M.C. griff nach dem Türknauf, doch bevor sie ihn drehen konnte, legte er seine Hand auf ihre. „Mit wem bist du zusammen? Doch nicht etwa mit diesem knochigen Komiker aus der Bar, oder?“
    „Wenn du es unbedingt wissen willst – ja.“
    Er schnaubte verächtlich. „Was siehst du eigentlich nur in ihm?“
    „Er bringt mich zum Lachen. Und jetzt lass meine Hand los, Brian.“
    „Aber er ist im Bett nicht so gut wie ich.“
    „Der Einzige, der glaubt, dass du gut im Bett bist, das bist du selbst.“
    Brian kniff den Mund zusammen, dann wollte er abermals nach ihr greifen. Sie wich ihm aus, packte ihn an den Oberarmen und rammte ihm das Knie in die Eier. Stöhnend und fluchend krümmte er sich.
    „Tut mir leid, Brian, ich wollte es nicht so weit kommen lassen, aber du hast mir keine Wahl gelassen.“ Während ersich schwer atmend aufrichtete, öffnete sie die Tür und schob ihn nach draußen auf die Veranda. „Ich bin bereit, diesen Vorfall zu vergessen. Aber wenn du je wieder so eine Scheiße versuchst, wirst du dir wünschen, ich hätte dir bloß diesen Tritt verpasst.“

39. KAPITEL
    Donnerstag, 16. März 2006
    23:00 Uhr
    Wie angedroht, war M.C. nicht bereit gewesen, sich hinter Kitt zu stellen. Und so musste die allein zum Chief gehen, dem natürlich sofort das Fehlen von Kitts Partnerin auffiel. Er vermutete, dass irgendetwas nicht stimmte, doch er hatte seinen Posten schon lange genug inne, um zu wissen, wann er seine Detectives gewähren lassen musste, anstatt Fragen zu stellen. Meistens lösten sich die Probleme von selbst, und falls nicht, konnte er immer noch einschreiten.
    Was der Chief nicht wusste, darüber konnte er sich auch nicht aufregen, sagte sich Kitt. Oder besser gesagt: Sie redete es sich ein.
    Sie konnte M.C. nicht verübeln, dass sie der Besprechung ferngeblieben war. Wenn Kitts eigenmächtiges Handeln nach hinten losging, wollte ihre Partnerin nicht mit ihr untergehen. M.C. hatte unmissverständlich erklärt, dass sie Ehrgeiz besaß.
    Die Ironie daran war nur, dass M.C. im gleichen Maß von einer Verhaftung des Engelmörders und seines Trittbrettfahrers profitieren würde, selbst wenn das eine direkte Folge von Kitts Verstoß gegen die Vorschriften sein sollte.
    Dennoch würde sich Kitt für M.C. freuen,

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