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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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wollte erneut protestieren, machte dann aber den Mund wieder zu.
    „Ich finde das süß“, meinte Kitt amüsiert.
    „Ich will aber nicht süß sein.“
    „Du magst ihn.“
    Zwar war es keine Frage, dennoch antwortete M.C.: „Ja, ich mag ihn. Aber das gebe ich nur zu, damit du endlich Ruhe gibst.“ Sie sah aus dem Fenster, dann wieder zu Kitt. „Und, wie soll’s weitergehen?“
    „Wenn du mich fragst, schlage ich vor, den Sex erst mal etwas zurückzustellen und den Typ etwas besser kennenzulernen.Aber vielleicht liegt es auch an meinem Alter, dass ich so rede.“
    „Vielen Dank, Mom. Aber ich meinte damit eigentlich unsere Ermittlungen.“
    „Wir reden mit dem Chief und bringen ihn auf den aktuellen Stand.“
    „Und dann?“
    „Wenn ich das wüsste.“
    „Na, das ist doch mal eine klare Antwort.“
    „Du hast mich gefragt“, sagte Kitt. „Allerdings glaube ich, dass der Chief eine klare Vorstellung davon hat, wie es weitergehen soll. So wie immer.“
    „Er wird dich in die Mangel nehmen für das, was du gemacht hast.“
    „Er muss es ja nicht erfahren.“ Kitt war bewusst, dass sie wieder begonnen hatte, eigenmächtig zu handeln, anstatt sich an die Vorschriften zu halten.
    „Und wie willst du ihm erklären, dass der Engelmörder auch ganz sicher die Morde an den alten Frauen auf dem Gewissen hat?“
    „Er wird es schon glauben.“
    M.C. benötigte ein paar Sekunden, ehe sie verstand, was Kitt meinte. „Wenn du glaubst, ich würde für dich lügen, dann hast du dich geschnitten.“
    „Ich werde dich nicht darum bitten.“
    „Du hast es verbockt, Kitt. Sag ihm die Wahrheit, und dann ist es gut.“
    „So sehe ich das nicht. Ein guter Cop folgt immer seinem Instinkt. Manchmal bedeutet das eben auch, dass man die Vorschriften umgehen muss.“
    „Die Vorschriften umgehen? Ohne mich. Ich will, dassmich meine Karriere weiter nach oben bringt und nicht nach unten. Wenn ich an der Besprechung teilnehme und nicht sage, was ich weiß …“
    „Dann nimm an der Besprechung eben nicht teil.“
    „Das ist doch Blödsinn!“ Sie fuhr ins Parkhaus des Departments, parkte den Wagen und stellte den Motor ab. „Die Sache gerät außer Kontrolle, Kitt. Ich schlage vor, du hörst auf, bevor es zu spät ist.“
    M.C. öffnete die Wagentür, doch Kitt packte sie am Arm. „Glaubst du, es war klug, mit diesem Typen zu schlafen?“
    „Das hat hiermit gar nichts zu tun.“
    „Du bist deinem Instinkt gefolgt. Ob du es jetzt bereust oder nicht, es ändert nichts an dem, was dein Instinkt dir gesagt hat.“
    „Das war etwas Privates. Dies hier ist dein Job, das ist etwas völlig anderes.“
    „Nein, das ist es nicht. Wir folgen unser Leben lang unseren Instinkten. Davon hängt ab, welchen Job wir annehmen, welchen Leuten wir vertrauen und welchen nicht. Ein guter Cop hört auf seine Instinkte und folgt ihnen.“
    „Du bist ja so was von bescheuert.“ M.C. schüttelte Kitts Hand ab. „Eine Zeit lang hab ich mich gefragt, wie ein so guter Cop wie du so enden kann. Aber jetzt kenne ich die Antwort.“

37. KAPITEL
    Donnerstag, 16. März 2006
    15:40 Uhr
    Er beobachtete das Mädchen beim Spielen. Die Kleine war perfekt. Ein vollkommener Engel. Sorglos, reizend. Noch vollkommener als die anderen.
    Wieso? Er legte den Kopf schräg. Sie war blond und hübsch, sie hatte blaue Augen. All das traf auch auf die anderen zu.
    Nein, sie war wegen Kitt etwas Besonderes. Er hatte eine Drohung ausgesprochen und ein Versprechen gegeben. Eine Drohung, die jene kleinen Mädchen betraf, die Kitt besonders nahe waren.
    Und ein Versprechen sich selbst gegenüber, dass er gewinnen würde. Um jeden Preis.
    Diese Mädchen waren ihr wichtig. Wenn er ihnen wehtat, tat er auch Kitt weh. Und bei diesem Mädchen hier würde sie sich auch noch selbst die Schuld geben.
    Wie eigenartig. Jetzt, nachdem er sich ihre Bestrafung überlegt und erkannt hatte, wie ausgesprochen wirkungsvoll sie sein würde, da verspürte er keine Wut mehr auf Kitt. Sicher, sie hatte sich ihm abermals widersetzt und ihn herausgefordert. Doch das war ihr durchaus angemessener Kampfgeist.
    Er lehnte sich gegen die Parkbank und genoss die sanfte Brise. Was für ein vernichtender Schlag würde es für sie sein, wenn dieses Mädchen starb. Die arme Kitt. Würde sie es ertragen können? Oder würde sie wieder zur Flasche greifen? Oder vielleicht sogar zu ihrer Dienstwaffe?
    Eine Kugel in den Kopf, und aller Schmerz hätte ein Ende.
    Ein Teil von ihm hoffte, sie würde sich so

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