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Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder

Titel: Der Engelmörder - Spindler, E: Engelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erica Spindler
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jemand die Leiche finden würde; er hatte sich nicht mal die Mühe gemacht, ein Grab zu schaufeln. Der Tote war einfach mit einer Schicht Blätter und Erde bedeckt worden.
    Sie erkannte Brown von den Fotos in seiner Akte. Ein Mann von mittlerer Größe, gerade mal sechsundzwanzig Jahre alt. Relativ helle Hautfarbe, Augen und Haare braun.
    Während sie ihn betrachtete, versuchte sie sich vorzustellen, dass er der Mann war, der sie verhöhnt hatte, der sich Peanut nannte und der so arrogant war, dass er seine Verbrechen für perfekt hielt.
    Dabei sah er völlig durchschnittlich und gewöhnlich aus.
    „Er ist schon eine Weile tot“, sagte M.C. und hockte sich neben sie.
    „Mmm.“ Der Verwesungsprozess war bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. „Wie lange?“
    „Kann ich noch nicht genau sagen, da kommen zu viele Faktoren ins Spiel. Aber es ist mit Sicherheit nicht erst gestern Abend passiert.“
    Also war Buddy Brown nicht der Mann am Telefon gewesen, womit alle bisherigen Gedankenspiele hinfällig wurden.
    Wann der Tod eingetreten war, würde der Pathologe bestimmen können. Kitt ließ ihren Blick über den Leichnam wandern. „Keine Schusswunden, kein Blut.“
    Hinter ihnen traf nun auch das Team der Spurensicherung ein, Sorenstein und Snowe, außerdem der Pathologe Frances Roselli.
    Sie und M.C. standen auf. „Ihr seid spät dran“, rief sie der Gruppe entgegen. „Ihr seid wohl nicht aus dem Bett gekommen.“
    „Und wenn schon“, gab Sorenstein zurück. „Heute ist Samstag.“
    Als sie näher kamen, bemerkte Kitt, dass zwei der Männer mit Ausnahme des Pathologen etwas blass um die Nase waren. Der Gestank, der von dem Toten ausging, machte es nicht gerade besser.
    „Na, habt ihr’s letzte Nacht mal wieder übertrieben?“, zog sie die beiden auf. „Das ist ganz allein eure Schuld, dafürkann sonst keiner was.“
    „Leck mich“, knurrte Snowe.
    „Ist das euer Verdächtiger?“, fragte Sorenstein. „Der Ex-Häftling?“
    „Schlechte Neuigkeiten sprechen sich aber schnell herum“, gab Kitt erstaunt zurück.
    „Ihm wurde das Genick gebrochen“, erklärte der Pathologe. „Sehen Sie die Kopfhaltung?“
    „War das die Todesursache?“
    „Es ergibt eigentlich keinen Sinn, jemandem das Genick zu brechen, nachdem man ihn bereits auf eine andere Weise getötet hat, aber man kann nie wissen.“
    „Was glauben Sie, wie lange er schon tot ist?“
    Der Pathologe überlegte einige Zeit. „Es war trocken und kühl. Das hemmt die Verwesung. Ich würde auf zwei bis drei Wochen tippen, aber die Autopsie wird den Zeitpunkt präzisieren.“ Er sah zu Sorenstein. „Und natürlich werden uns all die kleinen Viecher weiterhelfen, die sich jetzt von ihm ernähren.“
    Snowe lachte auf. „Fertig zum Eintüten, Kumpel?“
    „Ich hasse diesen Job“, meinte Sorenstein und zog seine Jacke enger um sich.
    Kitt und M.C. machten Platz, damit die anderen ihre Arbeit tun konnten.
    Zwei bis drei Wochen? Vor drei Wochen hatte Julie Entzel noch gelebt.
    „Und jetzt?“, fragte M.C.
    „Jetzt suchen wir nach der Verbindung zwischen dem Engelmörder, dem Trittbrettfahrer und Buddy Brown.“
    „Und dir“, fügte sie hinzu.
    „Ja, und mir“, stimmte Kitt stumm zu.

48. KAPITEL
    Montag, 20. März 2006
    8:40 Uhr
    Kitt durchquerte die Lobby des PSB, ging schnurstracks auf die Aufzüge zu und erwischte einen, der sie in den ersten Stock brachte. Hinter ihr lag ein arbeitsreiches Wochenende. Roselli hatte die Autopsie vorgenommen, die seine erste Einschätzung bestätigte. Brown war tatsächlich seit zwei Wochen tot, vielleicht ein paar Tage mehr oder weniger. Damit schied er als Mörder der Mädchen und als Kitts Anrufer aus.
    Man hatte ihm das Genick gebrochen, was bedeutete, dass der Täter sowohl stark sein als auch wissen musste, wie er vorzugehen hatte. Andere Verletzungen waren nicht festzustellen. Brown war von der Attacke überrascht worden.
    Das wiederum legte nahe, dass er seinen Mörder gekannt hatte.
    Ihrer Ansicht nach mussten sich die beiden Männer im Gefängnis kennengelernt haben. Buddy Brown war von Kitts unbekanntem Anrufer ermordet worden, der demnach wirklich der Engelmörder war.
    Er hatte sich bei Buddy Brown einquartiert, unklar war nur, ob vor oder nach dessen Tod. Die Spurensicherung hatte das Lipgloss zusammen mit den Proben von den Opfern des Engelmörders und des Trittbrettfahrers ins Labor geschickt, außerdem wurden die Zeitungsausschnitte auf Fingerabdrücke untersucht.
    Kitt gähnte von

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