Der Engelspapst
ihn, und tausend winzige Wassertropfen spritzen auf seinen nur mit einer Badehose bekleideten Körper.
Er zuckt zusammen und rollt sich zur Seite. Juliette steht lachend über ihm.
Es gibt kein Entkommen. Er bleibt still liegen und bewundert sie. Der schwarze Badeanzug mit dem tiefen Rückenausschnitt bringt ihre Figur wunderbar zur Geltung. Ihr Bauch ist flach, ihre Haut straff und zart wie die einer jungen Frau.
«Es war herrlich. Du hättest noch mal mit reinkommen sollen, Alexander. Jetzt wirst du eh nass!»
Sie lacht noch immer, hell und klar, als sie sich auf ihn sinken lässt, um ihn ganz mit ihrer Feuchtigkeit zu bedecken. Er liegt wie erstarrt unter ihr. Dieser Körperkontakt hat eine Reaktion zur Folge, die ein Neffe seiner Tante gegenüber nicht zeigen sollte.
Juliette hebt ihre dünnen schwarzen Brauen. «Aber was seh ich denn da! Hat der ungezogene Junge schmutzige Gedanken?»
Ehe er es verhindern kann – in Wahrheit will er es gar nicht verhindern –, greift sie in seine Hose. Ihre schlanken Finger umschließen sein Fleisch. Er ist in ihrer Hand und genießt es, wie sie ihn presst und knetet. Mit der anderen Hand nimmt sie ihm die Sonnenbrille ab und lässt sie achtlos ins Gras fallen. Ihr Gesicht ist dicht über seinem, ihre Augen brennen sich in seinen fest. Sie will seine Reaktionen in sich aufsaugen wie ein ausgetrockneter Schwamm das Wasser. Seine Lust, seine Jugend, seine Begierde, an allem will sie teilhaben und es bis zum Grund auskosten.
Sie lacht nicht mehr, lächelt nicht einmal. Ihr ernster Ausdruck und ihr starrer Blick sind wie eine Hypnose, der er sich nicht entziehen kann und nicht entziehen will. Ihr Atem geht schneller und streift seine Wangen, heiß wie ein Wüstenwind. Ihr Kopf hängt wie der einer Schlange über ihm, bereit zum Zustoßen, falls er, die Beute, eine falsche Bewegung macht. Aber es gibt nur eine Bewegung für ihn: Sein Körper windet sich in dem Rhythmus, den Juliette bestimmt.
Er hat das Gefühl, seine Hose müsse zerreißen. Juliette spürt die Feuchtigkeit in ihrer Hand. Blitzschnell zuckt ihr Kopf zurück, und ihre Hände streifen seine Badehose nach unten. Ihre feucht glänzenden Lippen, die eben noch halb geöffnet über seinem Gesicht schwebten, schließen sich um sein pulsierendes Fleisch und saugen sich fest.
Nur kurz denkt Alexander daran, dass sie seine Tante ist und dass es falsch ist, was sie tun. Seine Lust und seine Begierde sind ungleich stärker als jeder Zweifel. Er spürt Juliette, die ihn mit ihrem warmen Mund umschließt, und in diesem Augenblick will er nichts mehr als das. Selbst das Kitzeln ihres Haars an seinen Schenkeln steigert seine Erregung. Beide wissen, dass sie einander schon lange unterschwellig begehren. Als sie ihm diesen Ausflug nach Fregene vorschlug, hat Alexander insgeheim gehofft, dass sie ihrem Verlangen nachgeben würden. Er hätte den ersten Schritt nicht gewagt, nicht bei der Frau seines Onkels.
Aber das ist sie für ihn nicht mehr. Jetzt ist sie seine Geliebte.
Die kleinen Wolken ziehen in Richtung Horizont, und der Schatten der Pinie wird länger und länger, ohne dass sie es bemerken. Sie kennen nur noch einander und ihre gemeinsame Lust. Sie liegen sich in den Armen, bis die Sonne als roter Ball im Meer versunken ist. Als eine frische Brise ihre erhitzten Körper kühlt, spüren sie ihren Hunger.
In einem der zahlreichen Strandclubs, Gilda on the Beach, essen sie gegrillten Fisch und Muschelsalat, bevor sie zurück nach Rom fahren. Unterwegs biegt Juliette in einen Feldweg ab, hält an und knöpft ihr leichtes Sommerkleid auf. Darunter ist sie nackt. Er greift nach ihren kleinen Brüsten und streichelt sie, bis die Warzen ganz hart sind. Juliette stößt die Wagentür auf und rutscht vom Sitz. Ihre Hände öffnen seine Hose, und sie vergräbt den Kopf in seinem Schoß. Noch einmal bereitet sie ihm und damit auch sich selbst höchste Lust, bevor der magische Tag erlischt.
«Bist du in Gedanken bei ihr, wenn wir … zusammen sind?»
Alexander zögerte lange mit der Antwort. Er wollte weder Elena etwas vormachen noch sich selbst.
«Manchmal», sagte er schließlich. «Es ist dann, als würde sich ein Bild vor das andere schieben. Ich empfinde viel für dich, Elena, aber ich habe auch viel für Juliette empfunden. Du und ich, wir kennen uns erst seit ein paar Tagen. Mit Juliette verband mich» – er suchte nach dem richtigen Wort, ohne es zu finden –
«eine lange Zeit.»
Elena nickte leicht, beinahe
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