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Der Erbe Dschainas

Titel: Der Erbe Dschainas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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mit Hilfe eines versteckten Generators noch mehr hydroelektrische Energie zu erzeugen, oder vielleicht war das auch nur ein Mittel, um Überschwemmungen zu verhindern.
    Hinter den Wasserrädern, aber noch vor der Schleuse, führte eine ebene Brücke über den Fluss. Cormac stellte fest, dass man beiderseits der Flussöffnung Tunnels in die Wand gebohrt hatte. Lellan hatte ihm vorher erklärt, dass Ausgang siebzehn rechts vom Wassertor lag, und er fand das bald bestätigt, als er die große 17 erblickte, die man über einem Tunnel rechts von ihm in das Gestein geschnitten hatte. Wenig später tauchte er dort ein, und automatisch sprangen Lampen über ihm an. Der Tunnel bog sich leicht nach links und mündete schließlich in die natürliche Höhle, die der Fluss gegraben hatte. Eine Zeit lang folgte Cormac mit seinem Fahrzeug einem schmalen Weg neben dem donnernden Wildwasser, aber dann schwenkte sein Weg vom Ufer weg und stieg langsam an. Als Cormac sich dabei ertappte, wie er nach Luft schnappte, klappte er die Atemmaske wieder hoch, und ihm wurde klar, dass es nicht die Luftschleusen waren, die den Sauerstoff in der großen Höhle hielten. Er vermutete, dass fortlaufend frischer Sauerstoff zugeführt wurde, was seinen Verdacht bestätigte, dass es noch eine weitere Energiequelle geben musste, da das Grün diese Aufgabe allein nicht bewältigen konnte.
    Wenige Minuten, nachdem er sich die Maske aufgesetzt hatte, erreichte er eine Freifläche, wo ein paar Fahrzeuge vor einem runden Panzertor parkten, in das wiederum eine kleinere Tür eingelassen war. Drei Soldaten stiegen aus ihren Fahrzeugen, als er seines stoppte und ebenfalls ausstieg. Eine Frau, offenkundig Offizier, trat auf ihn zu.
    »Wir sollen Ihnen jede Unterstützung gewähren«, sagte sie, die Hand am Funkhelm, während sie den Anweisungen lauschte, die sie darüber erhielt.
    Cormac musterte erst sie und dann die beiden großen Männer. Er war es offen gesagt müde, Menschen rings um sich sterben zu sehen. »Erklären Sie mir einfach, wie ich die Lyric II erreiche, sobald ich auf der Oberfläche bin.«
    »Wir bringen Sie hin«, beharrte die Frau und nahm schließlich die Finger vom Funkhelm.
    »Nein, beschreiben Sie mir einfach den Weg.«
    Die Frau deutete hinter sich. »Nur ein einziger Weg führt den Berg hinab und bringt Sie direkt zum Fluss. Diesem folgen Sie flussabwärts bis zur Zisterne, wo das Schiff auf dem größten Uferabschnitt steht. Sehen werden Sie es jedoch nicht.«
    »Ich weiß alles über Chamäleonware«, entgegnete Cormac und nahm Kurs auf die kleine Tür. Dann blieb er stehen und drehte sich um. »Sagen Sie Lellan …« Er brach ab, wusste einen Augenblick lang nicht, wie er es ausdrücken sollte. Falls sein Versuch scheiterte, würde das menschliche Leben auf diesem ganzen Planeten vertilgt werden. Falls er jedoch Erfolg hatte … hatte er Erfolg.
    »Sagen Sie ihr, die Polis wird kommen.«
    Die Frau lächelte bei diesen Worten, und er fügte nicht hinzu, dass die Polis, wenn sie kam, vielleicht eine Aschengrube über einem Leichenhaus zu inspizieren haben würde.
    Der Lärm, den die Calloraptoren draußen schlugen, brach sofort ab, als die Impulskanone erneut das Feuer eröffnete. Gant hatte eine schwere, sockelmontierte Schleifmaschine herangeschleppt und sie an die verbogene und ramponierte Tür der Werkstatt gerammt, ehe er sich wieder zu Thorn umdrehte.
    »Wir müssen etwas damit machen.« Der Golem deutete auf Thorns gebrochenes Bein.
    »Ach, wirklich?«, entgegnete Thorn und tastete nach der Tasche mit medizinischen Vorräten, die er aus dem Geländewagen mitgebracht hatte. Er fand, was er suchte, und drückte drei Medikamentenpflaster aufs Knie und ein weiteres auf den Bizeps. Gant entfernte sich, um die Werkstatt und den angrenzenden kleinen Lagerraum zu durchsuchen. Wenig später kehrte er mit mehreren Rollen Isolierband, einem Plastonsprüher und verschieden langen Stücken von Aluminiumrohren zurück, die wahrscheinlich als Wasserleitungen gedacht waren.
    »Ich kann erkennen, was du vorhast, und ich denke nicht, dass es mir gefällt«, murmelte Thorn. Ehe das schmerzstillende Pflaster am Bizeps seine volle Arbeit getan hatte, riss er sich den Aerofan-Splitter aus dem Arm. Dass kein sofortiger Blutschwall von einer durchtrennten Arterie kündete, das überraschte ihn beinahe, denn sein Glück hatte bislang eher in die andere Richtung gedeutet. Er fing die Isolierbandrolle auf, die Gant ihm zuwarf, und wickelte das Band

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