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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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gewusst, dass sie ihn aus sicherer Entfernung beobachtete. Sie erwiderte seinen Blick mit gespieltem Hochmut. Was er konnte, konnte sie schon lange! Er zwinkerte ihr zu, während sie erhobenen Hauptes die Treppe hinab schritt. Seine Augen funkelten wie die Sterne am Nachthimmel, als er sie am Treppenabsatz erwartete und ihr die Hand reichte.
    „Du hast mich mit deinem Anblick überrascht , a leannán . Noch einmal alles Gute zu deinem Geburtstag.“ Er hob ihre Hand an seine Lippen und küsste sie formvollendet. Ihr Herz machte einen Satz, weil er so unglaublich schön und stolz aussah, ein Abbild von Stärke und Adel.
    „Dachtest du, ich wüsste nicht, wie man bei einer Party zu erscheinen hat , ohne den Gastgeber zu blamieren?“
    „ Das könntest du nicht, selbst wenn du es darauf anlegen würdest. Woran du nicht im Traum denken würdest. Die Wahrheit ist, ich hatte keine Ahnung, dass eine Steigerung von Schönheit möglich ist.“
    „ Und ich habe nicht geahnt, dass du ein derartiger Schleimscheißer sein kannst.“
    „ Och! “, empörte er sich mit gespielter Entrüstung. „Nicht solche Worte an solch einem Abend. Nicht von einer bezaubernden Dame, die mir die Ehre erweist, mein Geschenk zu tragen.“
    Ihre Hand tastete nach der Kette aus filigranem Gold, die um ihren Hals lag, und ein zarter Hauch von Rot belebte ihre Wangen.
    „Ich habe noch nie etwas Schöneres gesehen, geschweige denn besessen. Ich weiß gar nicht, wie ich dir angemessen dafür danken soll, Manuel.“
    „Ich schon. Und ich bin überzeugt, du kannst es dir ebenfalls vorstellen.“ Die Ernsthaftigkeit in seinem Ton stand in starkem Kontrast zu seiner leicht gelangweilten Miene. Er reichte ihr seinen angewinkelten Arm und führte sie in den Salon.
    „ Ein Tonikum zur Stärkung vorab?“, fragte er, jetzt mit einem frechen Grinsen, ging mit raumgreifenden Schritten zur Schrankbar und hielt eine Karaffe Wein in die Höhe. „Du solltest etwas nehmen, um deine Nerven zu beruhigen. Deine Finger sind eiskalt, a leannán .“
    Sich selber goss er großzügig Cognac in ein Glas und trank ihn in einem Schluck aus. „Also dann, die Show kann beginnen.“
    „Ist es wirklich nicht mehr für dich? Immerhin haben sich der Bürgermeister und ein TD angesagt.“
    „ Was soll daran schon Besonderes sein? Wir könnten sie beinahe jeden Tag im Nolan’s treffen, wenn wir wollten. Außerdem wäre es gelogen, würde ich behaupten, ich hätte mit diesem Abend nichts Besseres anzufangen gewusst.“
    Noch ehe er ihr aufzählen konnte, mit welchen Spielchen er sich tausendmal lieber die Zeit vertrieben hätte, läutete es an der Haustür. Fearghais, in schwarzer Hose und gestärktem, blütenweißem Hemd, Fliege und gestreifter Weste ganz der gräfliche Butler, stand bereit, die Tür für die ersten Gäste zu öffnen.
    „ Wo Susanne bloß wieder bleibt! Wir sollten ihr endlich eine Uhr schenken. Oder besser gleich ein Dutzend. Ich gehe sie schnell holen.“
    „Bleib.“ Manuel erwischte sie am Handgelenk und sein Daumen streichelte sacht über ihren Puls. „Wozu brauchen wir meine Mutter? Eine Frau an meiner Seite genügt vollauf. Und immerhin ist es deine Party.“
    „Aber Susanne ist die Dowager Countess und …“
    „ Und du entspann dich endlich, a leannán . Und lass mam bloß nicht hören, dass du sie im Zusammenhang mit diesem verstaubten Titel erwähnst. Sie würde es dir ziemlich übel nehmen. Du musst wirklich keine Angst haben, die meisten der Gäste kennst du.“
    „Aber wenn ich …“
    „Dir wird nichts passieren.“
    „Ich mein te ja …“
    „Und du wirst auch nichts falsch machen.“
    Ihr war klar, dass es wenig Sinn hatte, sich auf langwierige Diskussionen mit Manuel einzulassen, da sie letztendlich doch machen müsste, was er wollte. Mit verdrehten Augen fügte sie sich in ihr Schicksal und wappnete sich innerlich für die Gratulanten, bei denen es sich zu ihrer großen Erleichterung tatsächlich um keine Fremden handelte.
    „Éamonn! Wie schön, dass du kommen konntest.“
    „Ich hätte es mir unter keinen Umständen nehmen lassen, heute bei dir zu sein. Lá breithe sona duit, a chara. ” Der Stallmeister zog Alicia in seine Arme und drückte sie fest an seine Brust. „Ich wünsche dir alles Glück dieser Erde“, murmelte er in ihren Haarschopf und küsste sie auf den Scheitel.
    „Ich danke dir , Éamonn. Wo steckt Noel?“
    Schmunzelnd trat er einen Schritt zu Seite, sodass sie einen futuristisch bemalten Blumentopf mit

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