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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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lachen, ich liebe diesen prachtvollen Körper. Und er ist wie gemacht für richtig guten Sex.“
    „ Findest du?“
    „Mit den Narben erweckst du den Eindruck eines wilden, keltischen Kriegers, der halbnackt in den Kampf zieht. Du würdest jedem Feind einen Riesenschrecken einjagen.“
    „ Die Kelten haben sich vollkommen nackt ins Schlachtgetümmel geworfen und mit diesem Anblick ihre Feinde eingeschüchtert.“
    „ Ich bin weder dein Feind, noch kannst du mir damit Angst machen.“
    „ Dann wird dir dieser schrecklich prachtvolle Körper zeigen, was wirklich in ihm steckt und was er mit deinem alles anstellen kann.“
    Wobei er eine bewundernswerte Ausdauer bewies, bis sie beide nicht einmal mehr in der Lage waren, sich voneinander zu trennen. Als sich ihr Herzschlag auf ein erträgliches Maß beruhigt hatte und sie wieder atmen konnte, flüsterte Alicia: „Ich kann meine Zehen nicht mehr spüren.“
    „ Oh.“ Mühsam rollte er sich mit ihr auf den Rücken. Er hob den Kopf und bemerkte ihr träumerisches Lächeln. „Hast du jetzt endlich genug gehabt?“
    „Für ’s e rste.“
    „Gott sei Dank. Denn wenn das so weitergeht, werden wir uns noch gegenseitig umbringen.“
    „Das nehme ich in Kauf.“
    Er mobilisierte all seine Kräfte und schob sie von sich herunter. „Du hast das ernst gemeint.“
    Da sie nicht sicher war, was er damit meinte, beließ sie es bei einem gemurmelten „Mmmh“, weil sie davon ausging, dass sie immer ernst meinte, was sie sagte.
    Doch Manuel wollte es genau wissen. „Dass du dich verliebt hast?“
    „Wie gesagt, ich mag es, was dieser Körper mit mir anstellt. So etwas habe ich bisher mit keinem anderen erlebt, deswegen wäre es doch ausgesprochen töricht von mir, wenn ich ihn nicht benutzen würde.“
    „ Du willst mir also nicht antworten. Und was ist mit dem Doktor?“
    Alicia rappelte sich auf und betrachtete ihn nachdenklich. „Willst du das wirklich wissen? Oder“, und damit senkte sie ihre Lippen auf seinen Mund, „hat das Zeit bis … irgendwann?“
     
    „ Inis scéal, le do thoil ”, bat sie ihn später, als sie sich an seine Seite schmiegte und er seinen Arm unter ihren Nacken schob, um sie noch dichter an sich zu ziehen.
    „Ich bin kein Geschichtenerzähler wie Máire oder Ean. Oder Damien und Éamonn“, fügte er mit unüberhörbar boshaften Unterton an.
    „Alle Iren sind Geschichtenerzähler“, beharrte sie und stieß ihm den Ellenbogen in die Rippen. „Mach schon!“
    Er stöhnte übertrieben laut auf. „Ich werde nie verstehen, wie auf einem so zarten Körper ein derartiger Dickkopf sitzen kann.“
    „Nicht bloß Iren bekommen, was sie wollen.“
    „Das habe ich befürchtet.“
    „Guck deine mam an, die einen Kopf kleiner ist als ich und dennoch mühelos den unerschrockenen Matthias Emanuel Clausing um den Finger wickeln konnte.“
    „ Sie wickelt alle Männer um den Finger, nicht nur diesen großartigen Herrn Grafen. Ich hoffe, du nimmst sie dir nicht zum Vorbild.“
    „Zu spät“, gickerte Alicia. „Erzähl mir von deinem schönsten Erlebnis auf See.“
    Er blinzelte und schien wohl zu überlegen, wie viel er ihr erzählen sollte. Er wollte jetzt nicht reden , nicht wenn sie neben ihm lag. Völlig entspannt und friedlich gesinnt. Er wollte diesen Augenblick genießen, solange sie ihm diese Ruhe gönnte.
    „Ich bin ums Kap H oorn gesegelt“, sagte er träge.
    „ Ums Kap Hoorn? Gesegelt? Gibt es denn noch echte Segelschiffe in eurer Reederei?“
    „Natürlich nicht. Ich bin damals auf einem Motortanker gefahren.“
    „Und wie kannst du damit segeln?“
    „Ach, ihr ahnungslosen Landratt en! Es ist ein Kreuz mit euch.“ Er stützte sich auf einen Ellenbogen und musterte die Frau, die ihn erwartungsvoll anschaute. „Mein neugieriges Mädchen, hast du echt keine Ahnung? Immerhin gab es einige Seefahrer in dieser Familie.“
    „Sag schon.“
    „Seit der achtzig Kilometer lange Panama-Kanal vor knapp hundert Jahren eröffnet wurde, gibt es nicht mehr viele Schiffe, die auf der Salpeterroute nach Japan fahren.“
    „Und warum dann ausgerechnet ihr?“
    „Wir hatten einen Ladehafen im Süden von Argentinien und dann noch zwei in Chile, von wo aus wir weiter nach Japan mussten. Da hat sich die südliche Route angeboten. Und so waren wir im Prinzip alle Neulinge. Der Alte war Traditionalist und hatte überdies ein Herz für uns Frischlinge. Also hat er die Motoren für eine halbe Stunde abstellen lassen und die Drift genutzt, um die

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