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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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Haaren, da sie ohne Haarwurzel waren. Vermutungen und mögliche Ähnlichkeiten allein reichen nicht aus, deswegen müssen wir in der Tiefe graben. Und jetzt sag mir bitte, wie es Alicia geht. Du warst bei ihr im Krankenhaus?“
    „Sie ist einigermaßen okay und in der Zwischenzeit mit mam und Ean auf dem Weg nach Hause. Ihre Hand ist verstaucht und das Gesicht zerschnitten, doch wie sie selbst behauptet, hat sie keine Gehirnerschütterung.“
    „Ich werde später bei euch vorbeikommen, um mit Alicia zu reden.“
    Womit Ronan dieses Gespräch also vorläufig für beendet betrachtete.
    Mit finsterer Miene stapfte Manuel zu seinem Auto zurück. Wenn tatsächlich Callaghan hinter allem steckte, musste er Alicia beobachtet haben, um sie hier oben abpassen zu können. Was hatte sie bloß hier draußen gewollt? War sie vielleicht sogar mit Callaghan verabredet gewesen? Hatte er sie auf irgendeine Art und Weise hierher gelockt? Blieb immer noch die Frage warum? Und wie? Und überhaupt hätte sie mit ihm, Manuel, darüber reden müssen! Das war sie ihm einfach schuldig, nachdem sie sich so nahe gekommen waren.
    Oder nicht? Fakt war, sie hatte niemandem gesagt, wohin sie fuhr. Und er hätte wetten können, dass sie ihn eiskalt belogen hatte, als sie behauptete, lediglich einen Ausflug ans Meer machen zu wollen. Kein vernünftiger Mensch kam bei diesem Wetter auf eine solch verrückte Idee. Und sie war vernünftig. Er kannte niemanden, der rationaler und disziplinierter handelte als Alicia.
    Die Frage n ließen ihm keine Ruhe. Deswegen knallte er dem aufkommenden Schuldbewusstsein, das in einem fernen Winkel seines Inneren aufkeimte, weil er ohne jeden Skrupel zu unlauteren Mitteln greifen musste, die Tür vor der Nase zu, ehe er am Abend an Alicias Zimmer klopfte.
    „Lässt du mich heute Nacht zu dir?“ Sein Blick streifte ihre verletzte Hand. „Nur , um sicher zu gehen, dass du … dass dir nichts passiert.“
    Alici as Miene drückte deutliche Zweifel an dieser Begründung aus, als er eintrat und unaufgefordert Platz nahm. Die Gewitterwolken über seiner Stirn waren weitergezogen, nichtsdestotrotz würde er Antworten verlangen. Sie hatte noch lange mit Ean geredet und schließlich hatten sie entschieden, Manuel so viel wie nötig zu erzählen, damit er verstand. Und ihnen nicht mit eigenen Nachforschungen in die Quere kam.
    Auch nachdem sie Manuel alles gebeichtet hatte, sagte er kein Wort und dehnte dadurch die zwischen ihnen eingetretene Stille aus, bis sie das Gefühl hatte, ihre Nerven würden völlig blank liegen. Er fixierte sie reglos und Alicia hatte keine Ahnung, was er dachte. Das Herz schlug ihr vor Panik bis zum Hals.
    „ So, ich hoffe, du bist jetzt zufrieden“, schloss sie, doch ihre Stimme verriet ihre Unsicherheit. „Ich wollte mir wirklich bloß den Unfallort von damals ansehen. Mir einen Eindruck verschaffen. Und ob du es glaubst oder nicht, bei dieser Gelegenheit wollte ich tatsächlich weiter bis zum Askeaton Castle . Manuel, es ist nicht gefährlich, womit wir uns die Zeit vertreiben.“
    Er atmete langsam aus und hielt mit brutalem Griff an seiner Geduld fest, die ihm entgleiten wollte. „Der Überfall und das, was heute mit dir passierte, war gefährlich“, widersprach er in einem Ton, der von seinen Gefühlen nicht das Mindeste verriet, seine blitzenden Augen dagegen verrieten seine Besorgnis.
    „Aber da s hatte nichts mit Betty Janes Unfall zu tun. Zufälle, nichts anderes. Verstehst du denn nicht, wie viel es Ean bedeutet, sich mit den Geschehnissen von damals auseinanderzusetzen, um es eines Tages verarbeiten zu können? Ansonsten macht es ihn irgendwann kaputt, und um das zu verhindern, will ich ihm auf meine Weise helfen. Ich habe schon einmal neben einem trauernden Menschen gestanden, ohne etwas für ihn tun zu können. Das will ich nie wieder durchmachen müssen.”
    „ Von mir dagegen erwartest du, dass ich tatenlos mit ansehe, wie du dich in Gefahr begibst?“
    „Ja. Nein, natürlich nicht. Denn ich kann hier nirgends eine Gefahr für mich erkennen. Bei euch fühle ich mich sicher wie in Abrahams Schoß. Mmmh? Manuel, es ist alles harmlos.“
    „Darf ich trotzdem … bleiben?“
    Sie stand auf und reichte ihm die Hand. „Kommt darauf an, was du vorhast“, murmelte sie, während sie genüsslich an seinem Ohr knabberte und sich über seinen Hals weiter voran bis zu seiner Brust arbeitete, die sie mit flinken Fingern freilegte.
    „Du gefällst mir. Ernsthaft. Du musst gar nicht

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