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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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lediglich durch zwei.“
    „ Könnte bedeuten, diese Organe hat Stojkow selbst beschafft.“
    „ Wie Angels Niere. Sie wurde ihm an dem Tag in Hamburg entnommen, als Alain im St. George transplantiert wurde. Am gleichen Tag ging das Geld von Pierre Germeaux auf Stojkows Konto und wurde sofort auf zwei Konten transferiert, auf seines und das von Doktor Ferrard.“
    Alicia zu ckte zusammen, als sich Danilo plötzlich mit einem Ruck zu ihr umwandte und ihre Hände in seine nahm. Seine Augen waren schwarz und flackerten. „Bitte, Alicia, versprich mir … Es ist ja nicht unbedingt eine Lüge, wenn wir … Ich möchte einfach nicht, dass …“
    „ Danilo, ich werde niemandem gegenüber ein Wort davon verlieren, wenn es das ist, worum du mich bitten willst. Und schon gar nichts Karo und Suse erzählen.“
    Mit einem liebevollen Lächeln strich sie über die tiefen Furchen auf seiner Stirn. „Weißt du, genau das war es, was meine Mutter immer herausfinden wollte, weshalb sie meinen Vater verließ und nach Hamburg fuhr. Wer musste sterben, damit Alain ein paar Jahre ohne die Strapazen und Risiken der Dialyse weiterleben konnte? Was war das für ein Mensch? Wie ist er gestorben? Wer trauert um ihn? Und sie wollte wissen, ob es ihre Schuld war, dass Ferrard über dunkle Kanäle eine Spenderniere für Alain auftreiben konnte und die beiden Journalisten ermordet wurden.“
    „ Deine Mama trifft keinerlei Schuld an dem, was mit Angel geschah, und ich habe ihr zu keiner Zeit Vorwürfe gemacht. Unter anderen Umständen hätte Angel ein ganz normales Leben auch mit lediglich einer Niere führen können. Um ehrlich zu sein, bin ich sogar dankbar, dass seine Niere deinem Papa für einige Zeit ein dialysefreies Leben ermöglicht hat. Er hätte dich sonst nie finden und nach Hause bringen können. Glaube mir, hätte Angel Alain gekannt, hätte er dasselbe für ihn getan – freiwillig.“
    Sein Blick richtete sich nach innen , bis er die Hände vors Gesicht schlug und den Kopf auf die Knie sinken ließ. „Oh Gott, Angel, es ist verfluchtes Blutgeld, das ich geerbt habe! Sag mir, was ich damit anfangen soll. Alles in mir sträubt sich dagegen, es anzunehmen. Man kann wohl auf kaum schlimmere Art und Weise ein solches Vermögen anhäufen wie dieser Marquess. Ich kann es nicht für mich behalten, weil es mir nicht zusteht. Ich hatte nie einen Vater. Also kann ich auch keinen beerben.“
    „Du kannst mit dem Geld viel Gutes bewirken, Danilo. Die Menschen in Gabun brauchen die Krankenstation. Und sie brauchen die Brunnen und das Vieh, das sie sich mit dem Geld vom Verkauf ihrer Organe beschaffen. Es gibt andere Journalisten, die illegalen Organhandel aufdecken, Menschenrechtler, die dagegen kämpfen, Politiker, die etwas ausrichten können. Mit dem Material, welches wir besitzen, haben wir eine starke Waffe in der Hand. Sie werden dir zuhören.“
    „Mir ist klar, dass ich etwas tun muss. Ich bin es allen Opfern des Marquess’ schuldig, nicht nur meinem Bruder.“ Um das Thema abzuschließen, stand er auf und klopfte sich ein paar Grashalme von der Hose. „Erstaunlich, wie schnell du an diese Informationen herangekommen bist. Wie hast du das geschafft?“
    Alicia legte den Kopf in den Nacken und musterte ihn amüsiert. „Willst du ernsthaft, dass ich dir das erkläre?“
    „Nein“, entgegnete Danilo prompte und lachend hob er die Hände. „Nein, es ist für uns beide besser, wenn du mich nicht einweihst. Und Details würde ich ohnehin kaum verstehen.“
    „ Machen wir uns auf den Rückweg? Ich habe noch eine Verabredung im Dorf.“
    „Dein Doktor?“
    Er hielt sie am Arm zurück, als sie sich zu den Pferden aufmachen wollte, und deutete nach Norden. „Alicia? Ist das nicht … Sieh mal, da drüben. Könnte das eines von euren Pferden sein?“
    „ Du hast Recht, das ist An draíocht . Sie ist eine etwas wetterwendische Schönheit, deswegen arbeitet ausschließlich Damien mit ihr.“
    „Ich kann ihn nirgends sehen.“
    „Nicht, dass es Manuel gewagt hat, sie zu reiten. Dann ist es nämlich durchaus möglich, dass wir ihn im Gras liegend finden. Als das zuletzt passierte, musste ich ihm eine ausgerenkte Schulter richten.“
    Danilo reichte Alicia die Zügel von Liagóir und näherte sich dem gesattelten Pferd. In einiger Entfernung blieb er stehen, hob die Hände gemächlich in die Höhe und stieß beruhigende Laute aus. Die Stute tänzelte rückwärts, schnaubte und stampfte unruhig mit den Hufen, doch Danilo säuselte

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