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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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liom sa diabhal. Ich will es nicht!“
    „ Ich habe deinem Vater das Versprechen gegeben, dir Beates Tagebuch auszuhändigen. Was du damit anstellen wirst, ist allein deine Sache. Wie gesagt, ich habe keine Verwendung dafür.“
    „Was soll ich mit dem Tagebuch einer Fremden? Geben Sie es …“
    Und noch während er überlegte, bei wem es besser aufgehoben wäre, und er in Gedanken murmelte : „Von mir aus irgendjemandem“, kam ihm bereits eine bessere Idee. „Was ist mit Alicia? Sollte sie es nicht als Erinnerungsstück an ihre Mutter erhalten? Sicher weiß sie Besseres damit anzustellen als ich.“
    „ Sie braucht das Tagebuch nicht, um zu wissen, was sie zu tun hat.“
    „Und ich bin offenbar zu blöd dafür?“
    „Diese Diskussion wird allmählich müßig, meinst du nicht selbst?“
    „Na sch ön, dann bin ich eben zu blöd.“
    Damit wandte sich Manuel trotzig um und ließ den Franzosen stehen. Der tat es mit einem Achselzucken ab und ging vor dem Steinkreuz in die Hocke, ohne den Boden zu berühren.
    „ Dann willst du Alicia Katrin also ungeachtet eurer tiefen Gefühle füreinander verlassen? Tatenlos zusehen, wenn sie allein nach Gabun zurückkehrt, um die Wahrheit herauszufinden?“
    „Was?! Was hat sie vor?“ Schneller, als Alain darauf hätte reagieren können, hatte Manuel ihn an den Aufschlägen seiner Jacke gepackt und so dicht vor sich gezogen, dass sich beinahe ihre Nasen berührten. „Woher wissen Sie, dass sie dorthin will?“
    „S ie ist die Tochter ihrer Eltern“, erwiderte der Franzose lapidar und hob elegant eine Schulter.
    Abrupt ließ Manuel ihn los und stieß ihn von sich. „Das würde sie nicht wagen! Sie bringt ihr Leben nicht leichtsinnig in Gefahr. Sie weiß genau, was auf dem Spiel steht.“
    „Und eben deshalb wird sie fahren. Der Kreis wird sich schließen. Das Morden muss ein Ende haben.“
     

33. Kapitel
     
    Schließlich hatte er das Tagebuch an sich genommen. Was hätte er sonst damit machen sollen? Dabei hatte er sich eingeredet, es einzig aus dem Grund zu tun, weil es in gerade dem Moment anfing zu regnen, als er sich an der Nase kratzen musste und dieser mysteriöse Fremde von einer Sekunde auf die andere wie vom Erdboden verschwand.
    U nd verschwunden blieb.
    Da hatte Manuel das nächste Mal an seinem Verstand gezweifelt. Das Tagebuch in seiner Hand indes erzählte eine andere Geschichte.
    Und wenn schon! Ob der Lulatsch nun Alain de la Sicotière oder Germeaux gewesen war oder nichts als ein mickriger Betrüger – dieser Kerl sollte sich bloß nicht einbilden, er wäre seiner Bitte nachgekommen, weil er tatsächlich das Tagebuch von Beate Schenke lesen wollte!
    Beate . Alicias Mutter, die Freundin seiner eigenen Mutter. Und die Frau, die vor Jahren mit ihrer Neugierde und einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn einen Stein ins Rollen gebracht hatte, der Menschenleben kostete. Natürlich hatte es sich in seiner Familie herumgesprochen, wie Beate diesem Alain Germeaux nach einer Blutvergiftung das Leben rettete und auch, dass sie über einen alten Zeitungsartikel zwei Journalisten kennenlernte, die zu organisiertem Organhandel recherchierten – und kurz darauf ermordet wurden. Weil Beate den beiden die entscheidenden Hinweise zu den Drahtziehern geliefert hatte.
    Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, musste sie mit ansehen, wie Alain von seinem Vater auf brutalste Weise misshandelt wurde und der bei einem tragischen Unfall starb. Da war Beate bereits mit Alicia schwanger. Wenige Tage später verschwand sie von der Bildfläche, um sich, getrieben von Schuldgefühlen und hilfloser Wut, einmal mehr in Gefahr zu begeben.
    Zu ihrer Ehrenrettung musste Manuel einräumen, dass Angel Stojanow, Danilos Bruder, nur deshalb im Haus seines Entführers – im Haus seines eigenen Vaters! – gefunden werden konnte, weil Alain Beate an gleicher Stelle vermutet und er diesen Hinweis Frithjof Peters, dem Kommandeur einer militärischen Spezialeinheit, weitergegeben hatte.
    Trotzdem, all das änderte nichts an der unumstößlichen Tatsache, dass sein Vater bei dem Versuch, Beate zu retten, getötet worden war!
    Und deshalb wollte er mit dieser Frau nichts zu tun haben! Zu viele Leichen pflasterten Beates Weg und das Unglück hatte sie Zeit ihres Lebens auf Schritt und Tritt verfolgt. Er verspürte kein Verlangen, eines Tages ebenfalls zu ihren Opfern zu zählen.
    Mit einem unwilligen Schnauben brachte er die leise Stimme in seinem Inneren zum Schweigen, die ihn

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