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Der Erl�ser

Titel: Der Erl�ser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Nesb�
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Nacht in Oslo bleiben. Und da bemerkte er, dass er die falsche Person getötet hatte. Er weiß nicht, dass Robert Karlsen auch der Name seines Auftraggebers ist, so dass er mit seiner Menschenjagd fortfährt.«
    Durch den Lautsprecher wurde der Flughafen angekündigt, Oslo Gardermoen. Rechts aussteigen.
    »Und jetzt willst du Stankic schnappen?«
    »Das ist mein Job.«
    »Wirst du ihn töten?«
    Harry sah sie an.
    »Er hat deinen Kameraden getötet«, sagte Martine.
    »Hat er dir das gesagt?«
    »Ich habe ihm gesagt, dass ich von der ganzen Sache nichts wissen wolle, also hat er mir nichts erzählt.«
    »Ich bin Polizist, Martine. Wir verhaften Menschen, damit sie vor Gericht gestellt werden können.«
    »Ach ja? Und warum hast du dann nicht laut Alarm geschlagen? Warum hast du nicht die Flughafenpolizei angerufen, und warum ist eure Einsatztruppe nicht mit vollem Blaulicht unterwegs? Warum nur du? «
    Harry antwortete nicht.
    »Was du mir da gerade erzählt hast, das weiß doch niemand außer dir, oder?«
    Harry sah die designglatten Betonflächen des Flughafens neben den Zugfenstern auftauchen.
    »Hier müssen wir aussteigen«, sagte er.

 
    KAPITEL 34
    Dienstag, 22. Dezember. Kreuzigung
     
     
    J on hatte nur eine Person zwischen sich und dem Check-in-Schalter, als er ihn roch. Den süßlichen Seifenduft, der ihn schwach an etwas erinnerte. An etwas, das vor nicht allzu langer Zeit geschehen war. Er schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren.
    »Der Nächste, bitte!«
    Jon trat vor, stellte Koffer und Rucksack auf das Band und legte vor dem sonnengebräunten Mann in dem weißen Hemd der Fluggesellschaft sein Ticket und seinen Pass auf den Schalter.
    »Robert Karlsen«, fragte der Mann und sah Jon an, der zustimmend nickte. »Zwei Gepäckstücke? Und das ist Ihr Handgepäck?« Er wies mit einem Kopfnicken auf die schwarze Tasche.
    »Ja.«
    Der Mann blätterte die Papiere durch, tippte dann etwas in den Computer, und sogleich begann ein fauchender Drucker Papierstreifen auszudrucken, die verrieten, dass das Gepäck nach Bangkok sollte. Und dann fiel Jon ein, woher er den Geruch kannte. Eine Sekunde an der Tür seiner Wohnung, die Sekunde, in der er sich zum letzten Mal sicher gefühlt hatte. Der Mann, der draußen gestanden und ihm auf Englisch erklärt hatte, er hätte eine Botschaft für ihn, ehe er die schwarze Pistole auf ihn richtete. Er zwang sich, sich nicht umzudrehen.
    »Gute Reise, Herr Karlsen«, sagte der Mann mit einem ultrakurzen Lächeln und reichte ihm Ticket und Pass.
    Jon ging schnell zur Schlange, die sich vor der Sicherheitskontrolle gebildet hatte, an der das Handgepäck durchleuchtet werden sollte. Als er das Ticket in die Innentasche seiner Jacke steckte, warf er rasch einen Blick über die Schulter.
     
    Er sah ihn direkt an. Einen verzweifelten Augenblick lang fragte er sich, ob Jon Karlsen ihn erkannte, doch dann glitt dessen Blick weiter. Was ihm aber trotzdem nicht gefiel, war die Tatsache, dass Jon Karlsen besorgt aussah.
    Er war einen winzigen Moment zu spät gekommen, um Jon Karlsen noch am Schalter zu erledigen. Und jetzt eilte es, denn er stand bereits vor der Sicherheitskontrolle, an der alles und jeder durchleuchtet wurde, ein Revolver würde mit Sicherheit entdeckt werden. Es musste auf dieser Seite des Kontrollbereichs geschehen.
    Er holte tief Luft und bewegte die Finger am Griff der Waffe, die er unter dem Mantel hatte.
    Am liebsten hätte er sein Zielobjekt wie üblich auf der Stelle erschossen. Doch obwohl er anschließend in der Menge hätte untertauchen können, wäre der Flughafen geschlossen und die Identität aller Passagiere überprüft worden, und dann hätte er in fünfundvierzig Minuten nicht nur seinen Flug nach Kopenhagen verpasst, sondern auch für die nächsten zwanzig Jahre seine Freiheit eingebüßt.
    Er ging von hinten auf Jon Karlsen zu. Es musste schnell und entschieden geschehen. Er musste hinter ihn treten, ihm den Revolver zwischen die Rippen pressen und ihm auf kurze, unmissverständliche Weise ein Ultimatum stellen. Ihn dann ruhig durch die Menschenmassen in der Abflughalle zum Parkhaus geleiten, wo sie hinter ein Auto treten und er ihn mit einem Kopfschuss töten konnte. Schließlich müsste er nur noch die Leiche unters Auto schieben, sich der Waffe entledigen und durch die Sicherheitskontrolle zum Gate 32 gehen, zum Flug nach Kopenhagen.
    Er hatte die Waffe fast schon gezückt, als Jon Karlsen plötzlich aus der Warteschlange ausscherte

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