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Der Eroberer

Der Eroberer

Titel: Der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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es erneut, Euch meinen Befehlen zu widersetzen?«
    Sie streifte sich den Teig von den Fingern. »Ich kann es erklären. «
    »Keiner meiner Männer wagt es, mir den Gehorsam zu verweigern.«
    »Ich habe einen guten Grund dafür.«
    »Meine Männer fürchten die Bestrafung.« Er bebte vor Zorn.
    »Herr … «
    »Aber Ihr … habt Ihr keine Angst vor mir?« Er trat vor.
    Ceidre wich zurück, hielt die Hände hoch, als wolle sie ihn abwehren. Sie war zu erschöpft, um zu kämpfen. Und sie hatte so sehr gehofft, dass er es nicht herausfinden würde. »Mylord! Es ist wegen Tildie – ihre Wehen haben eingesetzt. Wir haben zu wenige Mägde in der Küche. Ich muss aushelfen!«
    Sein Zorn wich. Er stutzte. »Ihr arbeitet Euch für eine andere zu Tode?«
    »Sie bekommt ein Kind, Mylord«, antwortete Ceidre leise. »Sie ist meine Freundin.«
    Er schüttelte den Kopf. »Schweigt! Ihr habt Euch meinem Befehl nicht zu widersetzen, Ceidre. Das kann ich nicht dulden.«
    »Werdet Ihr mich schlagen?«
    Seine Kiefermuskulatur verhärtete sich. »Ich hätte wahrhaft Lust dazu! Diesmal, aber nur dieses eine Mal, kommt Ihr ungeschoren davon. Doch hört mir gut zu. Wenn Ihr Euch noch einmal meinen Befehlen wider setzt, tut es auf eigene Gefahr. Und Ihr werdet einen hohen Preis dafür bezahlen.«
    Ihre Lippen bebten. Sie richtete sich kerzengerade auf.
    »Schluss jetzt! Ihr hört sofort hier auf! Das nächstemal kommt Ihr zu mir, wenn Ihr ein Anliegen habt, und trefft keine eigenmächtigen Entscheidungen. Ich bringe Euch zu Eurer Schlafstelle.«
    Ceidre hörte seine Worte mit Erleichterung und ärgerte sich gleichzeitig darüber. »Zu meiner Schlafstelle oder in Euer Bett?«
    »Ist das eine Einladung?« fragte er spöttisch.
    »Nein.«
    »Ihr müsst es nur sagen. Ihr wisst, dass ich nichts dagegen hätte.« Seine Stimme war wie gesponnene Seide.
    »Ich habe etwas dagegen!«
    Sein Blick streifte ihre Brüste. »Euer Wille vielleicht … nicht aber Euer Fleisch.«
    Ceidre verschränkte die Arme. »Das ist nicht wahr.«
    »Glaubt nur nicht, Ihr könntet mit mir streiten und gewinnen«, sagte Rolfe weich. »Gegen mich kämpft Ihr auf verlorenem Posten. Immer.«
    »Ich hasse Euch«, sagte sie leise. »Normanne!«
    »Wo ist Eure Schlafstelle?«
    »In der Halle«, antwortete Ceidre und übersah seine angebotene Hand.
    Die beiden traten in die Nacht hinaus. Ceidre hob ihr Gesicht dem Sternenhimmel entgegen und zog die küh7 le Nachtluft tief in ihre Lungen. Rolfe konnte den Blick nicht von ihrem Profil wenden, war gefangen von ihrer atemberaubenden Schönheit. Ceidre bemerkte seine hungrigen Augen und errötete.
    »Kommt«, befahl er barsch und nahm sie beim Ellbogen.
    Sie erbebte, widersetzte sich seinem Griff jedoch nicht.
    Ceidre befand sich in einem Zustand völliger Erschöpfung, die ihr den Schlaf raubte. Endlich war sie doch noch eingeschlafen, als sie von lauten Stimmen und groben Händen wachgerüttelt wurde. »Ceidre, Ceidre, wach auf!
    Wach endlich auf!«
    Ceidre blinzelte benommen, bis sie wahrnahm, dass Athelstan und ein anderer Mann mit einer Binsenfackel in der Hand sich über sie beugten. »Was ist?«
    Ein Hund fing an zu bellen. Die Männer auf den Strohsäcken wurden unruhig. Einer verlangte ungehalten nach Ruhe. Ein zweiter Hund winselte.
    »Es geht um mein Weib«, sagte der Mann gehetzt, den Ceidre jetzt erst erkannte. »Es geht ihr schlecht, Ceidre! Das Kind will nicht kommen! Es ist ihr fünftes. Die anderen sind ganz leicht gekommen, aber dieses will einfach nicht!
    Bitte hilf ihr! «
    Ceidre war bereits auf den Beinen und warf sich den Umhang um die Schultern. »ja, John, ich komme«, sagte sie besänftigend. Ihre Gedanken rasten. Sie brauchte ihr Kräutersäckchen.
    »Was geht hier vor?«
    Beim Klang der Stimme fuhr Ceidre herum. Der Normanne stand auf der Holzstiege, nur mit seiner Wollhose bekleidet, hielt das gezückte Schwert in der Hand. Athelstan antwortete. »Es geht um sein Weib, Tildie. Sie liegt in den Wehen, und es geht ihr nicht gut.«
    Ceidre hatte sich bereits an den schlafenden Männern vorbeigedrängt. »Eine andere Frau soll sich um sie kümmern.
    Das Mädchen ist zu erschöpft.«
    Ceidre blieb an der Stiege stehen und sah ihm ins Gesicht. »Es gibt keine andere, die ihr helfen könnte, Mylord«, entgegnete sie mit fester Stimme. »Ich brauche meine Kräuter.«
    Rolfe blickte sie finster an, dann rief er Athelstan einen Befehl zu. Der Sachse eilte nach oben, um die Kräuter zu holen. Ceidre wandte den

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