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Der erotische Fremde

Der erotische Fremde

Titel: Der erotische Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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müssen das, was ich Ihnen sage, aber mit absoluter Vertraulichkeit behandeln. Ich bin der Enkel des Exsultans von Bagestan. Ich reise inkognito, wie Sie sehen. In dem Zug befinden sich zwei Männer, die die Al-Jawadi-Rose gestohlen haben. Es ist von größter Wichtigkeit, dass wir diesen Männern folgen. Es ist außerdem möglich, dass ich von Killern verfolgt werde. Wenn Sie die Polizei mit hineinziehen, ist die Sache verloren ..."
    Er war ein fantastischer Erzähler, und natürlich war der Bahnhofsvorsteher seiner Faszination erlegen, was Mariel nur zu gut verstand. Die ganze Geschichte war völlig unglaubwürdig, und doch hatte selbst sie sie fast geglaubt. Dem Bahnhofsvorsteher, selbst ein Araber, waren fast die Tränen gekommen. Am Ende hatte er sogar darauf bestanden, Harry die Hand zu küssen, und darum gefleht, ihm helfen zu dürfen. Fast hätte Mariel durch helles Auflachen alles verpatzt.
    Schließlich hatte er Harry sogar erlaubt, das Telefon für einen Anruf nach Paris zu benutzen. Aber da war ihre Glückssträhne zu Ende gewesen. Niemand hatte abgenommen.
    Offenbar waren sie nun vom Pech verfolgt. In Lyon waren sie zunächst von einem Mann in seinem Wagen mitgenommen worden, der Richtung Marseille fuhr. Doch in dem quälend langsamen Verkehr hatte sich der Motor seines Wagens überhitzt, und so war die Fahrt für sie hier in der Altstadt von Vienne zu Ende gewesen. Jetzt gingen sie von einem Bistro zum anderen auf der Suche nach einem Kartentelefon.
    Harry sah nach der untergehenden Sonne und hielt Mariel die Eingangstür des nächsten Bistros auf.
    „Wir haben immer noch keine Unterkunft für die Nacht gefunden", stellte er klar.
    „Wollen wir nicht versuchen, dem Zug nachzufahren?"
    „Das ist aussichtslos. Es hat keinen Sinn mehr, es mit der Autobahn über Marseille zu versuchen.
    Der Verkehr wird noch schlimmer werden. Die Landstraße ist jetzt das kleinere Übel." Er wirkte angespannt, verlor aber kein Wort darüber, wie frus triert er war. „Wir können genauso gut versuchen, von hier aus direkt an die Cöte d'Azur zu gelangen."
    In dem Bistro duftete es nach frischem Brot und in Öl gebratenem Knoblauch. Mariel lief das Wasser im Mund zusammen. An einem der Ecktische saß sehr aufrecht ein weißhaariger Herr im Anzug und trank einen Aperitif. Die Kellnerin arbeitete geschäftig hinter dem Tresen. Dabei beäugte sie die Neuankömmlinge misstrauisch. Immerhin deutete sie zum anderen Ende des Tresens, als Harry sie nach einem Telefon fragte.
    Was für ein Glück, es war ein Kartentelefon. Während Harry telefonierte, ging Mariel zur Toilette.
    Jedes Mal, wenn sie sich im Spiegel erblickte, erlitt sie einen kleinen Schock. Zwischendurch vergaß sie immer wieder, wie sie aussah. Es war wirklich eine sehr wirkungsvolle Verkleidung, falls Verdun sie immer noch suchte. Der Gedanke daran ließ sie erschaudern und hielt sie davon ab, sich von dem Pseudopiercing zu befreien. Aber die fleckige Bluse hätte sie doch gern gegen etwas anderes eingetauscht.
    Was für eine grässliche Laune des Schicksals, dass sie so aussehen musste, ausgerechnet jetzt, wo sie dem Mann ihrer Träume begegnet war. Sicherlich würden sich ihre Wege trennen, bevor sie wieder normal aussähe. Er würde sich also immer nur an Mariel, die Hure, oder an Mariel, das Grunge-Girl, erinnern.
    „Sie sind ausgestiegen? Wo?"
    Der Schaffner runzelte die Stirn. „Das Paar, von dem Sie, glaube ich, reden, wurde in Lyon abgeführt, Monsieur. Es hat sich herausgestellt, dass sie zu zweit mit einem Fahrschein unterwegs waren und sich außerdem nicht ausweisen konnten."
    „Du meine Güte! Wir sind in Lyon zugestiegen, wir müssen uns haarscharf verpasst haben! Wo hält der Zug als Nächstes?"
    „In Valence, Monsieur.
    „Valence? Das ist viel zu weit!"
    Als Mariel von der Toilette zurückkam, stand Harry noch am Tresen und sprach leise in die Muschel des Telefons.
    „Wenn ich es richtig mitbekommen habe, wollte Ramiz nach Niz za. Aber sein Partner war darüber nicht so glücklich. Es wäre gut, jemanden in den Zug zu bringen, so schnell es geht, bei die sem Verkehr." Er hielt inne und lauschte. „Mach dir keine Sorgen um mich, konzentriere dich auf Ramiz, bevor wir ihn aus den Augen verlieren. Wir kommen schon zurecht. Aber setz dich sofort mit Ashraf in Verbindung. Meine Telefonkarte ist fast leer, aber sag ihm, ich habe jetzt seine Nummer, und ich werde ihn anrufen, sobald ich kann. Okay, wir sehen uns dann in Cannes."
    „Lass uns einen

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