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Der erotische Fremde

Der erotische Fremde

Titel: Der erotische Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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Halten. Auf der Seite stand in geschwungenen Lettern „Das fliegende Varie te". Die Türen ächzten, bevor sie sich plötzlich mit einem Knall öffneten.
    „Hallo", rief eine junge Stimme auf Englisch. „Ihr wollt wohl nach Frejus?"
    „Ja", sagte Harry sofort.
    „Na, dann steigt ein."
    Sie kletterten hinein und blieben überrascht stehen.
    „Hü" rief ein ganzer Chor von Stimmen.
    Es war, als befänden sie sich hinter der Bühne eines Theaters.
    Die ursprüngliche Einrichtung des Busses war ausgebaut worden, und man hatte ihn in ein riesiges Wohnmobil verwandelt, mit Küche, Essplatz und Salon. Die Passagiere, mindestens ein Dutzend, waren alle noch ganz jung.
    Ganz hinten im Bus saß ein Mädchen in einem winzigen, mit Pailletten bestickten Bikini auf einer mit Matratzen belegten Bank. Offenbar wurde diese Ecke nachts zum Schlafen benutzt.
    Die anderen waren alle halb aus-oder angezogen und über ir gendwelche Koffer oder Truhen gebeugt. Keiner von ihnen sah älter als zwanzig aus. Die meisten rauchten, aber wenigstens waren die Fenster weit geöffnet.
    „Hat jemand was dagegen, dass ich wieder den Zauberer mache?"
    „Aber diesmal etwas weniger von dem rosa Rauch, ja?" antwortete eine andere Stimme.
    Die winzige Küche befand sich hinter dem Fahrer, der bis auf ein Leopardenfell praktisch nackt war.
    „Ich bin Mike", sagte er.
    „Hi, ich bin Mariel."
    „Und ich Harry."
    „Setzt euch, Leute."
    Der Bus setzte sich wieder in Bewegung. In der Mitte stand ein schlaksiger Junge mit blauem Haar an einem Bügelbrett und versuchte etwas zu bügeln, das aus lauter bunt gefärbten Federn bestand.
    „Ich muss sagen, Jerry hat diesen Papagei so gut wie ruiniert!" rief er unmutig. „Hi, ich bin Brian", stellte er sich vor. „Ihr wollt also auch nach Frejus?"
    „Auf jeden Fall runter zur Küste. Fahrt ihr in die Richtung?"
    „Ja, zu dem Festival in Frejus. Danach fahren wir nach Hause."
    „Bist du jetzt endlich fertig, Brian? Ich brauche das Bügeleisen", unterbrach ihn ungeduldig ein Mädchen, das dem Akzent nach aus Australien kam.
    „Es ist total zerknüllt, so wie Jerry es zusammengefaltet hat", verteidigte sich Brian. „Ich habe keine Lust in einem Kostüm da zustehen, an dem die Federn alle aufwärts stehen. Sieht eklig aus. So was stößt Kinder ab."
    „Ich bin übrigens Angela", erklärte die Australierin. „Ich hof fe, ihr mögt Varietenummern."
    Mariel lachte. „Ihr betreibt tatsächlich ein Variete?"
    „Wie weit ist es noch, Mike?" rief jemand.
    „Ungefähr 'ne Viertelstunde."
    „Verflixt, ich muss mich beeilen", jammerte eines der Mädchen.
    „War gar kein Problem, wenn Brian endlich das Bügeleisen hergäbe", bemerkte Angela.
    „Schon gut, schon gut! Aber gebt nicht mir die Schuld, wenn die Leute sagen, wir sähen heruntergekommen aus."
    „Ihr guckt einfach zu, wie wir es machen, dann könnt ihr bei unserem nächsten Stopp vielleicht schon mitmachen. Wir haben zu wenig Leute, ein paar haben das Projekt frühzeitig aufgegeben. Im Moment ist es das Beste, wenn ihr möglichst wenig im Weg rumsteht. Setzt euch einfach da drüben hin", kommandierte Angela.
    Gehorsam gingen sie zum Ende des Busses, wo sich das Mädchen im Paillettenbikini gerade Pailletten rund um die Augen klebte.
    „Das ist sozusagen unser praktisches Jahr", erklärte es, nachdem sie ins Gespräch gekommen waren.
    „Wir haben am College alle Drama als Hauptfach belegt. Jordan und Annie sind aus Kanada. Sie hatten Drama und darstellende Kunst sogar schon auf der High School, nicht wahr, Annie?"
    Annie, in einem braunen Catsuit aus Lycra mit einem langen Schwanz aus Plüsch, setzte sich zu ihnen. „Ja, in Toronto. Ab nächsten Herbst habe ich einen Platz an der Staatlichen Schauspielschule in Montreal. Du bist Amerikanerin, nicht wahr?" sagte sie zu Mariel. Sie hatte eine große Affenmaske in der einen, eine Bürste in der anderen Hand und begann die Maske sorgfältig abzubürsten.
    „Halb Französin, halb Amerikanerin", erwiderte Mariel.
    „Und was bist du?" Annie neigte den Kopf und bedachte Harry mit einem provozierenden Lächeln.
    „Halb Barakati, halb Bagestani. Und jetzt auch mit französischer Staatsbürgerschaft", antwortete er.
    Er hatte einfach nur ihre Frage beantwortet, doch Annie schien förmlich dahinzuschmelzen.
    Begehrlich ließ sie den Blick über seinen nackten Oberkörper gleiten. Mariel bedauerte es plötzlich, nicht ihre nasse Bluse angezogen zu haben.
    „Oh, wow, Barakat! Du kennst nicht zufällig

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