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Der erotische Fremde

Der erotische Fremde

Titel: Der erotische Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers
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diese Prinzen?"
    „Aber natürlich. Ich bin Tafelgefährte von Prinz Omar."
    Alle lachten.
    „Tafelgefährte! Oh, davon habe ich gehört! In den Boulevardblättern wird oft über sie geschrieben.
    O Mann, ich würde gern einem von ihnen begegnen."
    „Sie sind einfach toll, diese Typen!" Angela sprang auf.
    Sie trug ein schwarzes Panterkostüm und sah sehr sexy aus. Sich mit einer Hand, festhaltend, hob sie ein Bein bis über den Kopf. Sie behielt das Gleichgewicht, obwohl der Bus ziemlich abrupt um eine Biegung fuhr. Es sah ganz lässig aus und war sicher ihr übliches Aufwärmprogramm. Aber Mariel wusste genau, was sie in diesem Augenblick damit beabsichtigte.
    „Du könntest wirklich einer sein, abgesehen von dem Haar", fuhr Angela fort.
    „Du meinst, ich soll meine Haarfarbe ändern?"
    „Ich habe mich immer gefragt, was das ist, ein Tafelgefährte", sagte jemand. „Was machen die eigentlich?"
    „Alles Mögliche. Manche sind für bestimmte Bereiche der Politik zuständig, etwa für die Handelsbeziehungen zum Ausland oder für den Tourismus. Sie sorgen zum Beispiel für eine unparteiische Unterstützung und Beratung aller Exporteure", erklärte Harry. In seiner Stimme schwang so viel selbstverständliche Autorität mit, dass die jungen Leute ihn verstohlen musterten.
    „Was bedeutet das Wort ,Tafel' in dem Zusammenhang?" wollte jemand wissen.
    „Ursprünglich waren die Tafelgefährten genau das, Gefährten des Königs, wenn er tafelte und sich entspannte. Niemals wurde dabei über politische Fragen gesprochen, sondern nur über Philo sophie und die schönen Künste. Heutzutage sind die Tafelgefährten die Augen und Ohren des Prinzen in seinem Land. Sie sind so etwas wie ein Regierungskabinett."
    „Okay, wir sind da!" rief Mike. „Wo bleibt die Menagerie?"
    Der Bus hielt auf einem sonnenüberfluteten Dorfplatz. Mike öffnete die Tür. Nur wenige Menschen standen auf dem Platz und unterhielten sich. Andere kamen gerade aus der Kirche. Da rannten auch schon Kinder herbei, die den bunt bemalten Bus entdeckt hatten. Tarzan sprang gerade aus der Tür, begleitet von einem Affen und einer Katze, die auf dem Kopfsteinpflaster ein Rad nach dem anderen schlug.
    Die Kleine in dem Paillettenbikini kam hinterher und jonglierte dabei mit Stöcken. Dann folgte ein Clown mit einem Kassettenrekorder, aus dem fröhliche Musik erklang. Der Papagei begleitete ihn. Bis alle Artisten den Bus verlassen hatten, hatte sich bereits eine kleine Menschenmenge versammelt.
    Mariel und Harry gesellten sich zum Publikum.
    Einer nach dem anderen bot seine Nummer dar. Tarzan, der Affe und der schwarze Panter machten mit einer Reihe eindrucks voller Sprünge und Saltos den Anfang. Anschließend machte der Affe mit einem Hut die Runde und brachte mit witziger Pantomime die Leute zum Spenden. Währenddessen ging der Zauberer zwischen den Kindern umher, ließ alle möglichen Sachen aus ihren Ohren und Nasen auftauchen und verteilte Flugblätter an die Erwachsenen.
    Mariel ließ sich auch eines geben und las, „Das fliegende Variete" sei ein von Studenten ins Leben gerufene Projekt, Teil der Schauspielausbildung und auf Spenden angewiesen.
    Nach einer halben Stunde verbeugten sich alle zum Schlussapplaus. Dann sprangen sie zurück in den Bus, die Kinder winkten zum Abschied, und sie fuhren weiter.
    „Wir machen das jetzt seit einem Jahr", erklärte Annie. „Jedenfalls die meisten von uns. Manche haben uns schon verlassen, andere sind dazugestoßen. Wir haben ein kleines Startkapital be kommen für Kostüme und für den Bus, aber wir ernähren uns selbst mit unseren Aufführungen. Wir haben ganz England und das europäische Festla nd bereist. Es war ein fantastisches Jahr."
    „Abgesehen davon, dass wir manchmal vor der Polizei flie hen mussten", fiel Jordan ein. „Wir müssten eigentlich in jedem Ort erst die Erlaubnis der lokalen Behörden einholen, aber das würde viel zu lange dauern. Deshalb vermeiden wir größere Städte. Hier draußen nimmt die Polizei kaum Notiz von uns, und wenn, dann jagen sie uns nur weg. Aber in den Städten ist das anders."
    „Wir werden ein paar Tage brauchen, bis wir in Frejus sind", bemerkte Brian, der Papagei. „Platz genug haben wir, wenn ihr bei uns bleiben wollt."
    „Das Problem ist", sagte Angela, „ihr müsst euch an den Kos ten für Essen und Benzin beteiligen.
    Wir verdienen kaum genug für uns selbst."
    „Sag Seiner Exzellenz, dass wir ihnen bis ein paar Meilen hinter Vienne gefolgt sind. Dann

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