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Der erpresste Erpresser

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Titel: Der erpresste Erpresser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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von
mieser Qualität — kam zu Tage.
    „Und alle haben dieselbe Seriennummer“,
sagte Tim, „NL 0632946 T. Wieviele“, er wandte sich an Sigi, „habt ihr
abgesetzt?“
    „Kei... Weiß ich nicht... Nur Behnke
macht das. Ich habe nichts damit zu tun.“
    Tim lachte. „Wenn Kommissar Glockner
dich verhört, wird dir wieder einfallen, daß du sehr viel damit zu tun hast.“
    „Wird mein Papi gebraucht?“ fragte Gaby
aus der Tiefe des Torwegs.
    Tims Freundin, Karl und Klößchen kamen
von der Lortzen-Allee her, hatten dort ihre Räder geparkt und die Stimmen gehört.
    „Fehlt dem was?“ fragte Klößchen und
stieß Behnke mit der Schuhspitze an. „Oder ruht er sich aus?“
    „Die beiden haben hier auf Karl
gelauert“, erklärte Tim. „Wollten ihn vermöbeln. Weil sie gemerkt haben, daß er
sie beschattet. Allerdings war ich vorher da. Seht mal“, er schwenkte das
Falschgeld-Bündel, „sie wollten die gesamtdeutsche Währung erschüttern, diese
Mistbolzen.“
    „Er heißt Behnke“, sagte Karl und wies
auf den Liegenden. „Also ein Hinterhalt für mich? Die werden mir von mal zu mal
unsympathischer. Ist das ein Schlagring, Tim? Der gehört doch nicht dir.“
    „Sowas habe ich nicht nötig“, erwiderte
der TKKG-Häuptling. „Außerdem bin ich ein fairer Sportsmann und will niemanden
verletzen.“
    „Niemanden... verletzen“, keuchte
Behnke vom Boden her. „Mir hast du... das Brustbein zertrümmert.“
    „Aber, aber!“ meinte Tim. „Das ist
höchstens eine Prellung. Im Knast können Sie die auskurieren.“
    „Ich rufe jetzt meinen Papi an“, sagte
Gaby. „Damit wir die Typen loswerden. Gibt’s im Chianti-Haus ein Telefon?“
    „Besser, du nimmst die Telefonzelle auf
der Lortzen-Allee“, sagte Karl. „Drinnen — na, du weißt schon — könnte er dich
sehen.“

21. Bei Helena Schrader
     
    Erledigt! Kommissar Glockner hatte einen
Streifenwagen geschickt. Sigi und Behnke waren jetzt auf dem Weg ins
Polizei-Präsidium. Dem Polizeimeister hatte Tim die Blüten ausgehändigt.
    Gaby sagte, sie haben Tückl und Fabian
nicht erwähnt, weil da kein Zusammenhang erkennbar sei — zu den Falschgeld-Verteilern.
Tim fand das gut. Und Karl berichtete, was er beobachtet hatte: an dem
Vierertisch mit Tückl, Fabian und den beiden Italienern.
    „...denke ich mir deshalb“, schloß er
seinen Bericht, „daß da ein Trickbetrug läuft. Extra deshalb wurden die Fotos
gemacht. Fabian saß da, als wäre er der Prügelknabe für alle. Richtig
zerknirscht. Tückl hat ihn runtergemotzt, und die beiden Spaghettis waren ganz
angetan. Der eine hat jetzt die Fotos.“
    „Vielleicht können wir feststellen, was
der Herren-Club vorhat.“ Tim blickte zum Torweg.
    Die TKKG-Bande stand noch auf der
Lortzen-Allee, wo der Streifenwagen die beiden Blüten-Verteiler abgeholt hatte.
    „Du meinst, ich sehe nochmal nach“,
Karl hob die Achseln. „Na, schön! Der Kellner wird denken, ich hätte meine Liebe
fürs Chianti-Haus entdeckt.“
    Karl zog ab.
    Neidvoll sah Klößchen einem Jungen
nach, der auf einem Rennrad vorbeizog.
    „Habt ihr gesehen? Der hat einen
Walkman. Wie die Kalbsaugen strahlten! Sicherlich hört er was toll Lustiges,
während er fährt. Wann ich wohl endlich meinen Walkman kriege — und die
Kopfhörer fürs Kofferradio?“
    „Wenn Markus bis Sonntagabend nicht
zurück ist“, sagte Tim, „suchst du dir ein Fachgeschäft mit excellenter
Kundenberatung. Es muß ja nicht der Zwei-Ohren-Großmarkt-Supertech sein.“
    „Aber da ist alles billiger. Ich rechne
mit jedem Pfennig, weil ich genügsam bin — von Natur.“
    „Von Natur“, sagte Gaby, „bist du nur
verfressen. Gönn mal den Fachgeschäften was, Millionärs-Söhnchen.“
    „Ist es meine Schuld, daß mein Vater
reich ist?“
    Karl kam zurück und schüttelte schon im
Torweg den Kopf. „Verpaßt. Keiner mehr da.“
    „Sie sind also vorn raus.“ Tim
überlegte. „Und wohin? Zu Tückl sicher nicht. Und falls doch — wir würden nur
in der Speibach-Gasse rumhängen, ohne klüger zu werden. Vielleicht sehen wir
einen Hund namens Struppi, wie der seine Haufen absetzt. Was Spannenderes läuft
da nicht. Aber wir brauchen jetzt endlich Durchblick. Ich sehe nur eine
Informationsquelle zum Anzapfen: den Fotografen Julius Blendel. Der soll uns
sagen, was es auf sich hat mit den falschen Fotos.“
    „Nichts wird er uns sagen“, hielt Karl
dagegen. „Er müßte ja blöd sein.“
    „Ich habe nicht vor“, Tim lächelte
grimmig, „ihn freundlich

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