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Der erste Marsianer

Der erste Marsianer

Titel: Der erste Marsianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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Veränderungen, die ich beim Bau eines neuen Gehirns berücksichtigen würde.
    Wenigstens möchte ich mich bei diesem hier vergewissern, daß die neu installierten Sektionen die Rechengenauigkeit der älteren Teile nicht beeinträchtigen. Schließlich sind es diese, die die Hauptlast der praktischen Arbeit tragen und die Fragen von Wissenschaftlern, Industrieingenieuren und kommerziellen Interessenten beantworten müssen.
    Auf das Band, das für permanente Kommandos gebraucht wird, tippe ich: ,Segment 47a A-33-10-10 auf X minus’.
    Segment 47a A ist ein Komplex von Analogschaltungen in einem großen Radspeicher. Koordiniert mit einer Transistorröhre (Kodenummer 33), errichtet ein selbsttätiger Prüfmechanismus (10) einen Reflex, der aktiviert wird, wann immer von X (Kodebezeichnung für die neue Sektion des Gehirns) Berechnungen oder Daten abgerufen werden. Das Minuszeichen bedeutet, daß die älteren Sektionen des Gehirns alle Daten überprüfen müssen, die von da an aus der neuen Sektion kommen.
    Die andere -10bezeichnet die gleiche Schaltung durch einen anderen Weg.
    Nachdem ich (als Grannitt) das System für Ingenieure gesichert habe, die vielleicht nicht wissen, daß die neuen Sektionen sich als unzuverlässig erwiesen haben, packe ich die Schreibmaschine ein.
    Darauf rufe ich einen Spediteur in der nahen Stadt Lederton an und erteile ihm den Auftrag zum Abtransport meiner Habseligkeiten.
    Um viertel vor sechs fahre ich durch den Schlagbaum am Haupteingang.
    Zwischen der Siedlung des Gehirns und der Stadt Lederton nähert sich die Straße bis auf einige hundert Meter der Hütte, die ich als Tarnung verwende.
    Bevor Grannitts Wagen diese Stelle erreicht, komme ich zu einer Entscheidung.
    Ich teile nicht Grannitts Überzeugung, daß er den neuen Teil des Gehirns von den alten Rechensektionen abgeschnitten habe. Ich vermute, daß das Gehirn eigene Schaltkreise eingerichtet hat, um jede Störung zu umgehen.
    Gelingt es mir, in Grannitt einen Verdacht zu erwecken, was mit dem Gehirn geschehen ist, so wird er wissen was zu tun ist, und er wird es versuchen. Nur er hat das detaillierte Wissen für die Entscheidung, an welchen Punkten das System unterbrochen werden muß, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
    Für den Fall, daß der Verdacht nicht gleich stark genug sein sollte, lasse ich auch Neugierde über den Grund seiner Entlassung einfließen.
    Letzteres wirkt. Er entsinnt sich seines früheren Beschlusses und reagiert sehr emotional. Er entscheidet sich, Anne Stewart zur Rede zu stellen.
    Diese Entscheidung dient meinen Zielen. Er wird die Nachbarschaft des Gehirns nicht sofort verlassen.
    Ich unterbreche den Kontakt.
    Ich bin wieder ich selbst und sitze auf dem Hügel. Ich untersuche, was ich bisher gelernt habe.
    Das Gehirn besitzt nicht – wie ich zuerst glaubte – die Kontrolle über die Erde. Seine Fähigkeit, ein Individuum zu sein, ist so jung, daß es noch keine wirkungsvollen Mechanismen entwickeln konnte.
    Es hat mit seiner Macht gespielt, als es in die Zukunft ging. Vermutlich benützte es seine Fähigkeiten auch in anderer Hinsicht eher spielerisch, wie um ihre Möglichkeiten und Grenzen zu erkunden.
    Nicht ein Individuum, in dessen Verstand ich eindrang, wußte von den neuen Fähigkeiten des Gehirns. Selbst der Anwalt, der mir befahl, daß ich mich von meinem gegenwärtigen Aufenthaltsort entferne, zeigte durch seine Worte und Taten, daß er nichts von der Existenz des Gehirns als selbstbestimmender Einheit weiß.
    In vierzig Tagen hat das Gehirn keine ernsthaften Aktionen gegen mich unternommen. Anscheinend wartet es, daß ich den Anfang mache.
    Ich werde es tun, doch mit Vorsicht und in Grenzen, um meinen Feind nicht zu lehren, wie man größere Kontrolle über seine Umgebung erlangt. Mein erster Schritt: Die Beherrschung eines menschlichen Wesens.
     
    Es ist wieder Nacht. Durch die Dunkelheit über mir brummt ein Flugzeug. Ich habe viele Flugzeuge gesehen, ließ sie aber unbehelligt. Nun stelle ich eine nichträumliche Verbindung mit ihm her. Einen Moment später bin ich der Pilot.
    Anfangs spiele ich die gleiche passive Rolle wie bei Grannitt. Der Pilot – und ich – beobachten das dunkle Land unter uns. Wir sehen Lichter in der Ferne, Ansammlungen von Lichtpunkten in einer schwarzen Welt. Weit voraus ist glitzernde Insel – die Stadt Lederton, unser Ziel. Wir kehren mit einer Privatmaschine von einer Geschäftsreise zurück.
    Nachdem ich mich oberflächlich mit der Herkunft und den

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