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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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– zumeist Variationen über das Thema: »Was ist das für ein Gefühl, wenn der eigene Sohn im Koma liegt?« Sollten die beiden etwa antworten, dass sie es toll fanden? Weiter ging es mit Fragen zu Macintyres Gesundheitszustand und den Konsequenzen für die Heiratspläne des Paares. Ashley warf sich entschlossen in Pose, eine Hand auf ihren winzigen Babybauch gelegt. »Wir werden auf jeden Fall heiraten! Robert wird wieder gesund – das Baby braucht einen Vater, und ich werde immer zu ihm stehen!«
    » Aye «, zischte die Polizistin, »und zu seinem siebenstelligen Buchvertrag. Was meinen Sie, wie viel für sie drin ist? Fünfzig Prozent, zusammen mit der Mutter? Die werden in Geld schwimmen.«
    »Na ja«, meinte Logan, »immerhin liegt der Mann im Koma …«
    »Wo er auch hingehört.«
    Die Fragen wollten kein Ende nehmen. Bisher hatte Sandy die Schlange sich immer um die Pressearbeit gekümmert – also Journalisten manipuliert, Fakten verdreht und gelogen –, aber nun musste Macintyres Mutter seinen Platz im Rampenlicht einnehmen, und sie machte ihre Sache erstaunlich gut. Ashley brachte sie nur ins Spiel, wenn es galt, auf die Tränendrüsen zu drücken.
    Die Verlobte des Kickers versicherte ihren Zuhörern gerade, dass ihr Robert keiner Fliege etwas zuleide tun könne, als ein betrunkener Mann von der Straße herangewankt kam und brüllte: »Das Schwein hat’s verdient zu sterben!« Kaum hatte der Mann den Mund aufgemacht, als Logan ihn auch schon wiedererkannte: Brian Sowieso, der Freund von Macintyres sechstem Opfer, Christine Forrester. Das letzte Mal, als Logan ihm begegnet war, hatte er sich mit Jackie angelegt, was ihm einen Tritt ins Gemächt und eine Festnahme eingebracht hatte.
    »Jetzt geht’s los …«
    Der Mann war nicht nur betrunken, er war bis obenhin abgefüllt. Die Tränen strömten ihm übers Gesicht, als er mit schwerer Zunge lallte, Macintyre sei ein dreckiger Vergewaltiger, der es verdient habe, für seine Untaten zu sterben. Das Koma sei noch viel zu gut für ihn. Er habe Christines Leben zerstört. Sie getötet. Sofort richteten sich alle Kameras auf ihn und fingen seinen Schmerz für den nächsten Nachrichtenblock ein.
    Logan schob sich durch den Ring von Journalisten und fasste den Arm des Mannes. »Kommen Sie, Brian, das bringt doch nichts. Lassen Sie uns …«
    Aber Brian war kräftiger, als er aussah. Er riss sich los und ließ einen Schwall übelster Beleidigungen gegen die Macintyres vom Stapel. Logan winkte die Polizistin herbei und trug ihr auf, Brian ins Gebäude zu schaffen. Aber Brian hatte nicht die Absicht, sich brav abführen zu lassen. Stattdessen versuchte er sich auf Ashley zu stürzen und brüllte: »Sie haben ihm ein Alibi verschafft, Sie verlogene Schlampe ! Sonst hätten sie ihm längst das Handwerk legen können!« Schwankend holte er zum Schlag aus, verfehlte sie aber. »Das ist alles Ihre Schuld!«
    »Kommen Sie, Sir.« Die Polizistin packte ihn am Handgelenk und drehte ihm den Arm hinter den Rücken, bevor er irgendwelchen Schaden anrichten konnte. Die Kameras folgten den beiden, als sie Brian abführte.
    Nachdem Macintyres Familie nun nicht mehr im Rampenlicht stand, riet Logan den beiden Frauen, am besten gleich nach Hause zu fahren. »Bevor noch irgendetwas passiert.«
    Macintyres Mama schoss Brian finstere Blicke hinterher, der sich immer noch heftig wehrte, während er in die Eingangshalle des Krankenhauses gezerrt wurde. »Ich will Anzeige erstatten! Er hat kein Recht, so mit uns zu reden, während mein Junge da drin im Koma liegt!«
    »Wie wäre es, wenn wir uns morgen darüber unterhalten, wenn sich die Gemüter ein wenig beruhigt haben?«, schlug Logan vor, während er die beiden durch die Schar der Sympathisanten zu den Parkplätzen auf der anderen Straßenseite eskortierte. Macintyres Mama zückte einen Schlüssel und zielte damit auf einen silberfarbenen Audi aus dem exklusiven Fuhrpark des Fußballers. Die Warnblinkleuchten blitzten auf, als die Türen sich entriegelten. Offenbar war der kleine rote Kombi ihr nicht mehr gut genug. »Hübscher Wagen. Ist der neu?« Sie ignorierte ihn und setzte sich ans Steuer. Logan hielt die Tür fest, bevor sie sie zuziehen konnte. »Was ist denn aus Ihrem Anwalt geworden – Moir-Farquharson?«
    Sie warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Wenn der nicht gewesen wär’, dann wär’ mein Junge jetzt gesund und munter! Ich hab’s in der Zeitung gelesen – er hat die Polizei dazu gebracht, den Personenschutz

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