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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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balgen schienen. Eine vertraute hünenhafte Gestalt kam aus dem Hintereingang gestürmt, marschierte auf einen dreckverkrusteten Range Rover zu und warf sich hinters Steuer. Logan konnte das Quietschen der Reifen durch das Doppelglasfenster hindurch hören, als DI Insch das Gaspedal durchtrat und Richtung Ausfahrt davonschoss. Dabei hätte er beinahe zwei Uniformierte über den Haufen gefahren, die sich auf dem kleinen sonnenbeschienenen Fleckchen am oberen Ende der Rampe zur Queen Street eine Zigarette gönnten. Die beiden standen mitten auf der Fahrbahn und sahen dem Wagen des Inspectors immer noch nach, nachdem er schon längst aus Logans Blickfeld verschwunden war. Dann wandten sie sich kopfschüttelnd wieder ihren Glimmstängeln zu.
    »… okay? «
    »Hmm? Ja, klar, natürlich.« Auf die Entfernung hatte er es nicht erkennen können, aber Logan war sich ziemlich sicher, dass Inschs Gesicht in einem furchterregenden dunkelroten Farbton geglüht hatte.
    » Gut. Oh, verdammt, da ruft jemand auf der anderen Leitung an. Also, nicht vergessen: Punkt sieben! «
    Scheiße. »Moment – sieben? Was …« Aber sie war schon weg. Logan nahm das stumme Telefon vom Ohr weg und starrte es entsetzt an.
    »Sie sehen aus, als hätte Ihnen jemand in die Socken geschissen.« DI Steel stand direkt hinter ihm und zog sich mit einer Hand die Hose bis fast unter die Achseln hoch. »Sie sollten aufpassen, am Ende dreht der Wind, und dann laufen Sie mit einem Gesicht wie Fatboy Insch rum.« Sie deutete mit dem Kopf in Richtung Flur. »Apropos Insch: Seien Sie in fünf Minuten in meinem Büro. Und bringen Sie Tee und Baconsandwiches mit, mir hängt der Magen schon bis zu den Knien.«

53
    Logan rutschte unruhig auf dem Besucherstuhl in Steels Büro hin und her und versuchte sich verzweifelt zu erinnern, was er gerade eben für heute Abend sieben Uhr mit der stellvertretenden Staatsanwältin ausgemacht hatte. Steels Neuigkeiten lösten in ihm gemischte Gefühle aus. Gewiss, DI Insch war in letzter Zeit ziemlich unerträglich gewesen, aber man konnte auch nicht leugnen, dass er eine Menge böser Buben hinter Gitter gebracht hatte.
    »Zwei Wochen?«, fragte Logan, während Steel sich einen Klecks Tomatenketchup vom Kinn wischte.
    »Genau. Der Chef war der Ansicht, dass es diesmal mit einem Klaps auf die Finger nicht getan wäre. Wer weiß, vielleicht kommt er ja tatsächlich als besserer Mensch wieder? Na ja, vielleicht doch eher als noch größerer Stinkstiefel, wenn Sie mich fragen. Und dreimal dürfen Sie raten, wer inzwischen seine beschissenen Fälle übernehmen darf?« Für den Fall, dass Logan jeglicher Sinn für Ironie abhandengekommen war, hob sie die Hand. »Und können Sie auch erraten, wer mir dabei helfen wird?«
    Logan stöhnte, und Steel schnaubte abschätzig, während sie sich den letzten Bissen von ihrem Baconsandwich in den Mund schob und mit vollem Mund weiterredete. »Weiß gar nicht, was es da zu jammern gibt – ich hab schließlich auch noch die ganzen Fälle von unserem Unglücksraben vom Dienst alias McPherson am Hals.« Sie kramte in ihrem Eingangskorb, fischte eine Aktenmappe heraus und warf sie Logan über den Schreibtisch zu. »Lesen Sie vor«, befahl sie und begann in ihren Schubladen zu stöbern. »Ich wüsste gerne, was mir so blüht.«
    Also schlug Logan die Mappe auf und las die Aufstellung von Inschs Fällen vor. Steel unterbrach ihn hier und da mit einer Frage, aber meistens sagte sie nur: »Nee, den können Sie auch haben«, während sie mit einer neuen Packung Nikotinpflaster kämpfte. Die einzigen Ermittlungen, an denen sie auch nur entfernt Interesse zu haben schien, waren die Fälle Jason Fettes und Robert Macintyre.
    »Wenn wir Macintyre die Vergewaltigungen nachweisen können«, sagte sie, während sie den Ärmel ihrer Bluse hochkrempelte und einen käseweißen Arm entblößte, »dann vergisst die Presse vielleicht, dass er im Koma liegt, und dann macht der Chef mir auch nicht mehr so viel Druck, weil ich den verdienten Bürger noch nicht geschnappt habe, der das miese kleine Arschloch vermöbelt hat.« Sie klatschte sich ein neues Pflaster auf die Haut und spähte in die Packung. »Und inzwischen sollten Sie der Spusi mal ein bisschen auf die Sprünge helfen – kann doch nicht sein, dass in dem Gebüsch, wo wir ihn gefunden haben, nichts Brauchbares zu finden war: Fasern, Fingerabdrücke, DNS, Voodoopüppchen – ich bin da nicht wählerisch … Scheiße, vier Stunden soll ich warten bis zum

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