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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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lange gedauert, Mann?«
    »Es war …«
    »Na los, machen Sie schon! Geradeaus, an der Broad Street rechts …« – er hielt das Handy wieder ans Ohr – »Schoolhill …«
    Rickards gab Gas, und die alte Kiste schoss mit einem Ruck auf die Straße. An der Kreuzung mussten sie warten, bis ein großer Gelenkbus zischend und ruckelnd vorbeigerauscht war. Der Constable reckte den Kopf und hielt angestrengt Ausschau nach einer Lücke im Verkehr. »Ich verstehe nicht; wieso sollen wir …«
    »Sie kommen gerade von ihrem Gerichtstermin, sie sind wegen Strafvereitelung angeklagt, und sie wissen, dass wir nur eine Chance haben zu beweisen, dass dieses Schwein von Rob Macintyre schuldig ist: nämlich, wenn wir den kleinen roten Kombi finden. Kein Auto – keine Beweise. Keine Beweise – kein Schuldspruch. Wenn Sie an ihrer Stelle wären, was würden Sie da tun?«
    »Oh.«
    »Genau.« Sie folgten der Spur der Überwachungskameras: Logan übermittelte die Instruktionen an Rickards, der sich alle Mühe gab, an Macintyres Lieben dranzubleiben.
    »Da!« Logan tippte mit dem Finger an die Windschutzscheibe – das Taxi stand an der Spitze einer Autoschlange, die an der Kreuzung mit der Union Street auf Grün wartete. Rot, Gelb … und weiter ging’s. Sie waren rund ein Dutzend Autos hinter dem Taxi. Vor ihnen bremste ein anderes Taxi abrupt, als ein sturzbetrunkener Teenager auf die Fahrbahn torkelte, wild mit den Armen ruderte und irgendwelche unzusammenhängende Liedfetzen lallte, sehr zur Belustigung ihrer nicht minder alkoholisierten Freundinnen. Wütendes Gehupe, Flüche und Drohungen, und das mit Kotze bekleckerte Mädchen wankte kichernd zurück zum Bordstein. Der Verkehr setzte sich wieder in Bewegung – genau in dem Moment, als die Ampel gnadenlos wieder auf Rot sprang.
    Rickards schaltete die Sirene ein. Durchdringendes Geheul tönte in den nachmittäglichen Nieselregen hinaus, aber nichts passierte. Die Autos in der Chapel Street standen zu dicht hintereinander, um ausweichen zu können. Als die Ampel endlich wieder Grün zeigte, war von dem Taxi nichts mehr zu sehen. Logan ließ sich vom Videoüberwachungsteam eine neue Lagemeldung durchgeben, und Rickards gab erneut Vollgas. Mit Sirenengeheul flitzten sie zwischen Pkws und Bussen hindurch, die eilig Platz machten, und versetzten einer alten Dame, die gerade ihren Einkaufsroller über den Zebrastreifen auf der Union Grove zog, einen Schock fürs Leben.
    Logan hielt sich am Armaturenbrett fest, als Rickards auf die Bremse stieg, um die Rentnerin nicht plattzufahren. »Schalten Sie das Ding aus!«
    »Hm?«
    »Die Sirene, Sie Trottel – schalten Sie sie aus! Wenn sie uns kommen hören, werden sie uns wohl kaum zu dem Auto führen, oder?«
    Rickards tat, wie ihm geheißen.
    Die kreidebleiche Greisin brachte sich humpelnd in Sicherheit und hielt sich die Brust, während Logan noch einmal beim Überwachungsteam nachfragte. Sie waren aufgeschmissen: Das Taxi war aus dem Netz verschwunden. Wo immer es im Moment war, sie hatten keine Kamera mehr, die es einfangen konnte. »Mist!« Logan schlug mit der flachen Hand auf das Armaturenbrett.
    Rickards zuckte zusammen. »Es war nicht meine Schuld!«
    Logan ignorierte ihn, tippte die Nummer von Rainbow-Taxis in sein Handy und horchte ungeduldig. »Na los, geh schon ran …« Endlich hob jemand ab. Logan legte los, bevor die Frau ihren Begrüßungsspruch herunterleiern konnte. »Sie haben vor zehn Minuten zwei Fahrgäste in der Queen Street aufgenommen, am Polizeipräsidium. Wohin geht die Fahrt?«
    »Tut mir leid, aber solche Informationen darf ich nicht am Telefon herausgeben …«
    »Gut, dann rufen Sie die Grampian Police an und sagen dort Bescheid, wohin das Taxi fährt. Okay? Sagen Sie, DS McRae braucht die Information dringend.«
    »Also … wir …«
    »Dringend!«
    Die Frau am anderen Ende versprach, ihr Bestes zu tun.
    Kurz darauf klingelte Logans Telefon – es war die Leitstelle mit der Adresse, die sie von der Taxizentrale bekommen hatte: Rob Macintyres Haus. Logan fluchte. Da ging sie hin, seine Theorie. »Aye , angeblich hat der Fahrer die Mutter nach Hause gebracht und dann die junge Frau zu einer anderen Adresse gefahren. «
    »Wo? Wohin hat er sie gebracht?«
    »Sind Sie sicher, dass es hier war?«, fragte Logan und blickte sich auf dem brettebenen, öden Parkplatz um, der im Schatten eines Hochhauses am Rande von Kittybrewster lag. Ein Styroporkarton kullerte im wieder auffrischenden Wind über den feuchten

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