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Der ewige Gaertner

Der ewige Gaertner

Titel: Der ewige Gaertner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carre
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»Kein Herumschnüffeln mehr, kein Abweichen vom Kurs. Basta.«
    »Kein Rätseln über die Zwei aus Marsabit und kein Gejammer mehr über sterbende Niggerfrauen und Phantomärzte«, sagte Rob. »Gridleys eigene wunderbare Worte. Und unsere Ersatzleute dürfen nicht mit uns sprechen, damit sie sich nicht bei uns infizieren, diese beiden Hirnlosen. Die haben nur noch ein Jahr abzureißen, genau wie Gridley selbst.«
    »Eine Angelegenheit der Sicherheitsstufe eins, und Sie spielen darin eine Rolle.« Lesley drückte den Verschluss der Notentasche zu, behielt sie aber auf dem Schoß. »Was für eine Rolle, wird nicht verraten. Gridley will alles über Sie wissen. Wen Sie treffen und wo, wer zu Ihnen ins Haus kommt, wen Sie anrufen, was Sie essen, mit wem. Tag für Tag. Sie sind eine wichtige Figur in einer Top-secret-Operation, mehr dürfen wir nicht wissen. Wir sollen tun, was man uns sagt, und uns ansonsten um unseren eigenen Kram kümmern.«
    »Wir waren noch keine zehn Minuten wieder im Yard, da hat er schon rumgeschrien, er wolle alle Notizbücher, Bänder und Beweismittel auf seinem Schreibtisch haben, und zwar sofort «, erzählte Rob. »Also haben wir ihm die Sachen übergeben. Die Originalunterlagen, vollständig und ungekürzt. Natürlich erst, nachdem wir Kopien gemacht hatten.«
    »Das ruhmreiche Haus ThreeBees darf nie wieder erwähnt werden, und das ist ein Befehl«, ergänzte Lesley. »Weder die Produkte noch die Methoden, noch die Mitarbeiter. Alles, was Staub aufwirbeln könnte, ist unerwünscht.«
    »Was für Staub?«
    »Da gibt’s viele Möglichkeiten«, schaltete sich Rob ein. »Suchen Sie sich eine aus. Curtiss ist unantastbar. Er ist gerade dabei, eine riesige britische Waffenlieferung an die Somalis über die Bühne zu bringen. Das Embargo stört dabei natürlich, aber er hat sich einen Trick ausgedacht, es zu umgehen. Er hat gute Aussichten, Großbritannien den Zuschlag zu verschaffen, wenn es demnächst darum geht, ganz Ostafrika mit hochmodernen Telekommunikationssystemen auszurüsten. Britischen.«
    »Und all dem stehe ich im Weg?«
    »Sie stehen ständig im Weg, basta «, antwortete Rob boshaft. »Wenn Sie nicht gewesen wären, hätten wir die Bande eiskalt erwischt. Jetzt ist unsere Karriere im Eimer, und wir können wieder ganz von vorne anfangen.«
    »Die glauben, Sie wissen alles, was Tessa gewusst hat«, erklärte Lesley. »Könnte schädlich für Ihre Gesundheit sein.«
    »Die?«
    Doch Rob musste seiner Wut weiter Luft verschaffen. »Es war ein abgekartetes Spiel, von Anfang an, und Sie haben mitgemischt. Die blauen Jungs von der kenianischen Polizei haben uns nur ausgelacht, und die Halunken von ThreeBees ebenso. Ihr Freund und Kollege Woodrow hat uns nach Strich und Faden belogen. Genau wie Sie. Sie waren unsere einzige Chance, und auch Sie haben uns vor den Kopf gestoßen.«
    »Wir haben noch eine einzige Frage an Sie, Justin«, übernahm Lesley, kaum weniger verbittert. »Sie schulden uns wenigstens eine ehrliche Antwort. Können Sie sich irgendwohin zurückziehen? An einen sicheren Ort, wo Sie in Ruhe lesen können? Am besten im Ausland.«
    In Justins Kopf arbeitete es. »Was passiert, wenn ich heimgehe und meine Nachttischlampe ausmache? Bleibt ihr Burschen dann in Chelsea vor dem Haus postiert?«
    »Das Team begleitet Sie nach Haus, und es bringt Sie ins Bett. Die Späher schlafen ein paar Stunden, die Lauscher bleiben in Ihrer Telefonleitung. Die Späher kommen am nächsten Morgen in aller Frische wieder und helfen Ihnen beim Aufstehen. Die beste Zeit für Sie wäre zwischen ein und vier Uhr früh.«
    »Dann habe ich einen Ort, wo ich hin kann«, sagte Justin nach kurzem Nachdenken.
    »Phantastisch«, sagte Rob. »Wir nicht.«
    »Wenn es im Ausland ist, reisen Sie über Land und Wasser«, sagte Lesley. »Steigen Sie, sobald Sie im Land sind, auf andere Verkehrsmittel um, Überlandbusse, Regionalzüge. Kleiden Sie sich unauffällig, rasieren Sie sich täglich, sehen Sie niemandem in die Augen. Mieten Sie kein Auto, buchen Sie keinen Flug, nicht von hier nach dort, nicht mal im Inland. Es heißt, dass Sie reich sind.«
    »Das stimmt.«
    »Dann besorgen Sie sich Bargeld, möglichst viel. Verwenden Sie weder Kreditkarten noch Reiseschecks, halten Sie sich von allen Handys fern. Melden Sie kein R-Gespräch an, nennen Sie nicht Ihren Namen am Telefon, sonst springen die Computer an. Rob hat Ihnen einen Pass und einen Presseausweis des Telegraph gemacht. War sauschwer, Ihr Foto zu

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