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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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dann kann es immer noch viele andere Gründe geben, die sie davon abhalten, miteinander zu schlafen, selbst wenn sie sich ihrer Liebe sicher sind.
    Was Iolinda betraf, so zögerte ich, weil ich nicht nur Vaterersatz sein wollte, und sie zögerte, weil sie vollkommen sicher sein wollte, daß sie mir ›trauen‹ konnte. John Daker hätte das als eine neurotische Einstellung bezeichnet. Vielleicht war es das, aber war es andererseits als neurotisch zu bezeichnen, wenn ein verhältnismäßig normales Mädchen sich etwas zurückhaltend jemandem gegenüber benahm, der vor ihren Augen in der Luft Gestalt angenommen hatte?
    Aber genug davon. Ich wollte nur sagen, daß, obwohl wir beide uns zu diesem Zeitpunkt innig liebten, wir nicht zusammen ins Bett gingen - wir sprachen nicht einmal darüber, wenn es mir auch oft genug auf der Zunge lag .
    Statt dessen geschah es eigenartigerweise, daß mein Verlangen zu schwinden begann. Meine Liebe zu Iolinda war so stark - vielleicht sogar stärker - wie zuvor, aber ich spürte kein großes Bedürfnis, diese Liebe auf den Körper auszuweiten. Es sah mir nicht ähnlich. Oder vielmehr sollte ich sagen, es sah John Daker nicht ähnlich!
    Wie auch immer, als der Tag des Abschieds näher rückte, begann ich den Drang zu spüren, meiner Liebe irgendwie Ausdruck zu verleihen, und eines Abends, als wir über die Terrassen spazierten, blieb ich stehen, schob meine Hand unter ihr Haar, streichelte ihren Nacken und hob ihr Gesicht zu mir.
    Sie blickte süß zu mir auf und lächelte. Ihre roten Lippen öffneten sich leicht, und sie wandte den Kopf nicht ab, als ich mich zu ihr niederbeugte und sie sanft küßte. Mein Herz klopfte. Ich zog sie an mich und spürte das Heben und Senken ihrer Brüste an meinem Leib. Ich nahm ihre Hand und legte sie an mein Gesicht, während ich ihre Schönheit in mich aufnahm. Ich wühlte meine Hand tiefer in ihr Haar und schmeckte ihren warmen, süßen Atem, als wir uns ein zweites Mal küßten. Ihre Finger legten sich um meine Hand, sie öffnete ihre Augen und diese Augen waren glücklich, zum erstenmal wirklich glücklich. Wir trennten uns.
    Ihr Atem ging schneller, und sie murmelte etwas, aber ich unterbrach sie. Erwartungsvoll lächelte sie mich an, in einer Mischung aus Stolz und Zärtlichkeit.
    »Wenn ich zurückkehre«, sagte ich leise, »werden wir heiraten.«
    Einen Moment blickte sie überrascht, und dann erfaßte sie, was ich gesagt hatte - die Bedeutung dessen, was ich gesagt hatte. Ich versuchte, ihr klarzumachen, daß sie mir vertrauen konnte. Es war der einzige Weg, der mir einfiel. Vielleicht ein John-Daker-Reflex, ich weiß es nicht.
    Sie nickte und zog von ihrem Finger einen herrlich gearbeiteten Ring aus Gold, Perlen und rosenfarbenen Diamanten. Er paßte auf meinen kleinen Finger.
    »Ein Zeichen meiner Liebe«, sagte sie. »Das Zeichen, daß ich deine Werbung annehme. Ein Talisman, vielleicht, der dich in den Kämpfen schützen soll. Etwas, um dich an mich zu erinnern, wenn diese unmenschlich schönen Frauen der Alten dich in Versuchung führen .« Sie lächelte bei ihrer letzten Bemerkung.
    »Er hat viele Aufgaben«, sagte ich, »dieser Ring.«
    »So viele, wie du willst«, erwiderte sie.
    »Ich danke dir.«
    »Ich liebe dich, Erekose«, sagte sie einfach.
    »Ich liebe dich, Iolinda.« Ich verstummte und fügte dann hinzu: »Aber ich bin ein tölpelhafter Liebhaber, nicht wahr? Ich habe nichts, was ich dir geben könnte. Ich fühle mich verlegen und ein wenig unzulänglich .«
    »Dein Wort ist genug«, sagte die. »Schwöre, daß du zu mir zurückkehren wirst.«
    Einen Augenblick lang betrachtete ich sie verstört. Natürlich würde ich zu ihr zurückkehren.
    »Schwöre!« beharrte sie.
    »Ich schwöre es. Es steht außer Frage .«
    »Schwöre noch einmal.«
    »Ich schwöre es tausendmal, wenn einmal nicht genügt. Ich schwöre es. Ich schwöre, daß ich zu dir zurückkehren werde, Iolinda, meine Liebe, mein Herz .«
    »Gut.« Sie schien zufrieden.
    Das Geräusch eilender Schritte unterbrach unsere Unterhaltung, und wir bemerkten einen Sklaven, den ich als einen aus meinem Gefolge erkannte, der auf uns zueilte.
    »Ah, Herr, hier seid Ihr. König Rigenos hat mir aufgetragen, Euch zu ihm zu bringen.«
    Es war spät. »Und was wünscht König Rigenos?« fragte ich.
    »Das sagte er nicht, Herr.«
    Ich lächelte zu Iolinda hinab und nahm ihren Arm. »Nun gut. Wir werden kommen.«

VII
    DIE RÜSTUNG EREKOSES
    Der Sklave führte uns zu meinen Räumen.

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