Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht
Ein Segel! Sie sind so schnell! Bei den Schuppen des Meeresgottes - schmutzige Zauberei hilft ihnen. Es gibt keine andere Erklärung.«
König Rigenos schien zu zweifeln. »Sie sind leichter als wir«, erinnerte er Katorn, »und der Wind steht in ihre Richtung.«
Katorn war nicht überzeugt. »Vielleicht«, grollte er. »Vielleicht habt Ihr recht, Sire .«
»Haben sie zuvor schon Zauberei angewendet?« fragte ich ihn. Ich war bereit, alles zu glauben. Es bleib mir nichts anderes übrig, wenn ich glauben wollte, was mir geschehen war!
»Aye!« fauchte Katorn. »Oft. Alles mögliche! Bah! Ich kann es förmlich riechen!«
»Wann?« drang ich in ihn. »Welche Art? Ich möchte es wissen, damit ich Gegenmaßnahmen ergreifen kann.«
»Manchmal können sie sich unsichtbar machen. Auf diese Art haben sie Paphanaal eingenommen, sagt man. Sie können auf dem Wasser gehen - durch die Luft segeln.«
»Ihr habt sie das tun sehen?«
»Nicht selbst. Aber ich habe viele Geschichten gehört. Geschichten, die ich glaube, von Männern, die nicht lügen.«
»Und diese Männer haben die Zauberei mit eigenen Augen gesehen?«
»Nicht sie selbst. Aber sie kannten Männer, die es gesehen haben.«
»Also bleibt ihre Zauberei ein Gerücht«, stellte ich fest.
»Ach! Sag doch, was du willst!« brüllte Katorn. »Du glaubst mir nicht - du, der du die reinste Zauberei bist - , der sein Leben einer Beschwörung verdankt. Warum, glaubst du, habe ich den Plan, dich zurückzuholen, unterstützt, Erekose? Weil ich wußte, daß wir Magie brauchten, die stärker ist, als die ihre! Was ist das Schwert an deiner Seite denn anderes, als ein Zauberschwert?«
Ich zuckte die Achseln. »Dann laßt uns warten«, meinte ich, »und ihren Zauberkünsten zusehen.«
König Rigenos rief zu dem Wachposten hinauf: »Wie groß ist die Flotte?«
»Ungefähr halb wie die unsere, mein König!« rief er zurück, das Megaphon verzerrte seine Stimme. »Bestimmt nicht größer. Und ich glaube, das ist ihre gesamte Flotte. Ich sehe kein anderes Schiff mehr kommen.«
»Sie scheinen nicht mehr näher zu kommen«, bemerkte ich zu König Rigenos. »Fragt ihn, ob sie in Bewegung sind.«
»Hat die Flotte der Alten beigedreht, Posten?« rief König Rigenos.
»Ja, mein König. Sie kommen nicht näher und scheinen die Segel einzuholen.«
»Sie warten auf uns«, murmelte Katorn. »Sie wollen, daß wir sie angreifen. Nun, wir werden auch warten.«
Ich nickte. »Das ist der Plan, auf den wir uns geeinigt haben.«
Und wir warteten.
Wir warteten, während die Sonne unterging und die Nacht anbrach, und weit entfernt, am Horizont, erblickten wir manchmal einen weißen Schimmer, der eine Welle sein konnte oder ein Segel. Eilige Botschaften wurden von Schwimmern von einem Schiff zum andern gebracht.
Und wir warteten, schliefen, so gut wir konnten, fragten uns, wann und ob überhaupt, die Alten angreifen würden.
Ich konnte Katorns Schritte auf dem Deck hören, als ich wach in meiner Kabine lag und mich bemühte, das Vernünftige zu tun und meine Kräfte für den nächsten Tag zu sammeln. Von uns allen war Katorn am begierigsten, auf den Feind zu treffen. Ich wußte, wenn es nach ihm gegangen wäre, würden wir in diesem Augenblick schon der Flotte der Alten entgegensegeln und hätten unsere sorgfältig ausgearbeiteten Pläne über Bord geworfen.
Aber glücklicherweise ging es nach mir. Selbst König Rigenos hatte nicht die Macht, außer unter besonderen Umständen, einen meiner Befehle aufzuheben.
Ich ruhte, aber ich konnte nicht schlafen. Ich hatte einen ersten Blick auf die Schiffe der Alten werfen können, aber ich wußte immer noch nicht genau, wie sie wirklich aussahen oder welchen Eindruck ihre Besatzung auf mich machen würde.
Ich lag da und betete, daß die Schlacht beginnen möchte. Eine Flotte, nur halb so groß wie die unsere! Ich lächelte ohne Fröhlichkeit. Ich lächelte, weil ich wußte, daß wir siegen würden.
Wann würden die Alten angreifen?
Vielleicht sogar heute nacht. Katorn hatte gesagt, daß sie die Nacht liebten.
Es war mir egal, ob es Nacht war. Ich wollte kämpfen. Eine gewaltige Kampfeslust wuchs in mir. Ich wollte kämpfen!
XI
DAS AUFEINANDERTREFFEN DER FLOTTEN
Ein ganzer Tag verging und noch eine Nacht, und immer noch warteten die Alten am Horizont.
Waren sie darauf aus, uns zu ermüden, uns unruhig zu machen? Oder fürchteten sie die Größe unserer Flotte? Vielleicht, dachte ich, waren ihre Pläne darauf aufgebaut, daß wir sie
Weitere Kostenlose Bücher