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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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eigenen riesigen Kriegsschiffe, die schweren Planken mit Messing verkleidet, die dunklen, bemalten Segel voll im Wind, mit Rudern, die das Meer aufwühlten, drängten heran, um die Alten zu zermalmen.
    Dann zerfiel die Flotte der Alten in zwei ungefähr gleichgroße Teile und jagte zu den entfernten Ecken in dem Netz aus Schiffen -den schwächsten Punkten. Einer großen Anzahl gelang der Durchbruch, aber wir waren darauf vorbereitet, und bald waren sie wieder von uns eingeschlossen.
    Damit war die feindliche Flotte in mehrere Gruppen aufgespalten, und das machte unsere Arbeit leichter. Unerbittlich begaben wir uns an das Vernichtungswerk.
    Der Himmel war voller Qualm und das Meer voll mit brennenden Wracks und die Luft erfüllt von Schreien, Brüllen und Kriegsrufen, dem Fauchen der Flammenbälle von den Schiffen der Alten, dem Grollen unserer Eisenkugeln und dem ohrenbetäubenden Donnern der Kanonen. Die Qualmwolken überzogen mein Gesicht mit einer Schicht aus Fett und Asche, und ich schwitzte in der Hitze, die die Flammen verbreiteten.
    Von Zeit zu Zeit erhaschte ich einen Blick auf das angespannte Gesicht eines der Alten, und ich wunderte mich über ihre Schönheit und befürchtete, daß wir unseres Sieges vielleicht allzu gewiß gewesen waren. Sie trugen leichte Rüstungen und bewegten sich auf ihren Schiffen so anmutig wie geschulte Tänzer, und ihre silbernen Kanonen hörten nicht auf, unsere Schiffe zu beschießen. Wo immer die Feuerbälle landeten, umhüllten sie die Decke oder Rahen augenblicklich mit kreischenden, alles verzehrenden Flammen, die grün und blau loderten und Metall ebenso schnell verbrannten wie Holz.
    Ich packte die Reling am Vordeck und beugte mich nach vorn, um durch den beißenden Qualm etwas sehen zu können. Plötzlich entdeckte ich ein Schiff der Alten, das seitwärts vor uns lag.
    »Fertig zum Rammen!« schrie ich. »Fertig zu Rammen!«
    Wie eine große Anzahl unserer Schiffe, verfügte die IOLINDA über einen eisenbeschlagenen Rammsporn unmittelbar unter der Wasserlinie. Jetzt hatten wir die Gelegenheit, sie zu benutzen. Ich sah, wie der Kapitän der Alten vom Achterdeck aus seinen Männern den Befehl zum Wenden des Schiffes gab. Aber es war zu spät, selbst für die wendigen Alten. Wir erreichten das kleinere Boot und, unser ganzes Schiff erzitterte unter dem gewaltigen Dröhnen, drangen in seine Seite. Eisen und Holz kreischten und platzten, und Gischt flog in den Himmel. Ich taumelte gegen den Mast, und als ich wieder auf den Füßen stand, sah ich, daß wir das feindliche Schiff in zwei Teile gespalten hatten. Ich betrachtete das Bild mit einer Mischung aus Entsetzen und Triumph. Ich hatte die zerstörerische Kraft der IOLINDA unterschätzt.
    An jeder Seite unseres Flaggschiffes sah ich die beiden Hälften des zerbrochenen Schiffes sich im Wasser aufbäumen und dann untergehen. Das Entsetzen auf meinem Gesicht fand seinen Widerschein im Gesicht des Kapitäns, der sich grimmig mühte, auf dem sich neigenden Deck seine aufrechte Haltung beizubehalten. Während seine Männer in das dunkle, tosende Meer sprangen, das schon übervoll war mit zerschmetterten Planken und treibenden Leichen.
    Schnell hatte das Meer das schlanke Schiff verschlungen, und ich hörte König Rigenos hinter mir lachen, während die Alten ertranken.
    Ich drehte mich um. Sein Gesicht war rußverschmiert, rotgeränderte Augen stierten aus seinem hageren Schädel. Die Helmkrone aus Eisen und Diamanten saß schräg auf seinem Kopf, und er wollte nicht aufhören zu lachen.
    »Gute Arbeit, Erekose! Die beste Art, um mit diesen Kreaturen umzugehen. Zerschmettert sie. Schickt sie auf den Grund des Meeres, wo sie ihrem Herrn und Meister um so vieles näher sein können, dem Fürsten der Hölle!«
    Katorn stieg auf das Vordeck. Auch sein Gesicht war das eines Berauschten. »Das muß ich Euch lassen, Lord Erekose. Ihr habt bewiesen, daß Ihr versteht, die Alten zu töten.«
    »Ich verstehe viele Arten von Lebewesen zu töten«, sagte ich ruhig. Ihr Benehmen ekelte mich an. Ich hatte die Art bewundert, wie der Kommandant der Alten gestorben war. »Ich habe nur eine Gelegenheit ausgenutzt«, fügte ich hinzu. »Es ist nichts Besonderes dabei, wenn ein Schiff dieser Größe ein kleineres versenkt.«
    Aber jetzt war nicht die Zeit, über diesen Vorfall zu sprechen. Unser Schiff bewegte sich durch die Trümmer, die von dem versenkten Schiff geblieben waren, umgeben von roten Flammenzungen, Stöhnen und Schreien und dickem

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