Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht
Paphanaal getan habt. Wäre da nicht die Fahne des Unterhändlers, würde ich .«
»Ich tat nichts in Paphanaal, dessen ich mich schämen müßte«, unterbrach ich ihn.
»Nein. Ihr würdet Euch nicht schämen.«
»Mein Schwert blieb in der Scheide, während meines ganzen Aufenthalts in Paphanaal, Alter.«
»Ja - und diese Scheide waren die Leiber von Säuglingen.«
»Glaub, was du willst«, sagte ich. »Führe mich zu deinem Herrn. Ich werde meine Zeit nicht mit dir verschwenden.«
Wir ritten durch das schweigende Lager, bis wir das schlichte Zelt Prinz Arjavhs erreichten. Der Offizier ging hinein.
Dann hörte ich eine Bewegung in dem Zelt, und heraus trat eine geschmeidige Gestalt in halber Rüstung - eine stählerne Brustplatte über einem locker fallenden grünen Hemd, eine Lederhose unter Beinschienen, ebenfalls aus Stahl und an den Füßen Sandalen. Sein langes schwarzes Haar wurde von einem Goldreif mit einem einzelnen Rubin aus dem Gesicht gehalten.
Und sein Gesicht - sein Gesicht war schön. Ich gebrauche dieses Wort nur zögernd, um einen Mann zu beschreiben, aber es ist der einzige Ausdruck, der diesen feinen Zügen gerecht werden kann. Wie Ermizhad hatte er den schmalen Kopf, die schrägen, milchigen Augen. Aber seine Lippen bogen sich nicht zu einem angedeuteten Lächeln wie die ihren. Sein Mund war hart, umgeben von den tiefen Linien der Erschöpfung. Er strich sich mit der Hand über das Gesicht und blickte zu uns auf.
»Ich bin Prinz Arjavh von Mernadin«, sagte er mit seiner klaren Stimme. »Was habt Ihr mir zu sagen, Erekose, der Ihr meine Schwester geraubt habt?«
»Ich kam in eigener Person, um Euch die traditionelle Herausforderung der Heere der Menschheit zu überbringen«, sagte ich.
Er hob den Kopf und blickte sich um. »Eine Verschwörung, nehme ich an. Ein neuer Betrug?«
»Ich spreche nur die Wahrheit«, sagte ich.
Es lag melancholischer Spott in seinem Lächeln, als er mir Antwort gab. »Sehr gut, Lord Erekose. Im Namen der Alten nehme ich Eure ehrenvolle Herausforderung an. Wir werden also kämpfen. Morgen werden wir uns gegenseitig töten.«
»Es liegt bei Euch, den Zeitpunkt zu bestimmen«, bemerkte ich. »Denn wir sind die Herausforderer.«
Er runzelte die Brauen. »Es ist vielleicht eine Million Jahre her, seit die Alten und die Menschheit nach den Gesetzen des Krieges kämpften. Wie kann ich Euch trauen, Erekose? Wir haben erfahren, wie Ihr die Kinder abgeschlachtet habt.«
»Ich habe keine Kinder abgeschlachtet«, erwiderte ich ruhig. »Ich bat darum, sie zu schonen. Aber in Paphanaal wurde ich von König Rigenos und seinen Generälen beraten. Jetzt aber befehlige ich die Streitkräfte, und ich beschloß, mich an die Gesetze des Krieges zu halten. Die Gesetze, die, so glaube ich, ursprünglich von mir aufgestellt wurden .«
»Aye«, sagte Arjavh nachdenklich. »Man nennt sie manchmal Erekoses Gesetze. Aber Ihr seid nicht der wirkliche Erekose. Er war ein Sterblicher, wie alle Menschen. Nur die Alten sind unsterblich.«
»Ich bin in mancher Beziehung sterblich«, entgegnete ich knapp, »und doch auch unsterblich. Wollen wir jetzt die Kampfbedingungen aushandeln?«
Arjavh breitete die Arme aus. »Oh, wie kann ich all diesen Worten trauen. Wie oft haben wir beschlossen, Euch zu glauben und sind immer und immer wieder betrogen worden? Wie kann ich glauben, daß Ihr Erekose seid, der Held der Menschheit, den wir, selbst in unseren Legenden, als edlen Feind ehren? Ich würde Euch glauben, Euch, der Ihr Euch Erekose nennt, aber es steht zuviel auf dem Spiel.«
»Darf ich absteigen?« fragte ich. Der Herold warf mir einen verwunderten Blick zu.
»Wenn Ihr es wünscht.«
Ich stieg aus dem Sattel meines gepanzerten Pferdes, nahm den Schwertgurt ab, hing ihn an den Sattelknauf, schob das Pferd zur Seite und trat vor, bis ich Prinz Arjavh von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand.
»Wir sind zahlreicher als ihr«, sagte ich. »Es ist sehr wahrscheinlich, daß wir die morgige Schlacht gewinnen. Und selbst die wenigen, die die Schlacht überleben, werden binnen einer Woche von der Hand unserer Soldaten oder unserer Bauern den Tod gefunden haben. Ich biete Euch die Gelegenheit für einen ehrenvollen Kampf, Prinz Arjavh. Einen ehrlichen Kampf. Ich schlage vor, daß in den Bedingungen die Schonung der Gefangenen enthalten ist, die ärztliche Versorgung der Verwundeten, eine Zählung der Toten und der Lebenden ...« Während ich sprach, fiel mir alles wieder ein.
»Ihr kennt
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