Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht
erledigte den letzten der Fußsoldaten und spornte sein Pferd in meine Richtung, wobei er immer noch seine Keule wirbeln ließ, denn zwei Ritter drangen auf ihn ein. Aber sie zogen sich zurück, als sie bemerkten, daß wir einen Zweikampf ausfechten wollten.
Jetzt waren wir uns nahe genug, um zu kämpfen. Mit meinem Schwert führte ich einen gewaltigen Schlag gegen ihn, aber er warf sich rechtzeitig zur Seite, und ich fühlte seine Keule gegen meinen Rücken prallen, als ich mich nach dem fehlgegangenen Schlag so weit im Sattel vorbeugte, daß mein Schwert fast der zerwühlten Boden berührte.
Ich zog die Waffe zu einem Unterarmschwung hoch und die Keule war da, um sie abzuwehren. Mehrere Minuten kämpften wir verbissen, bis ich, zu meiner Überraschung, in einiger Ferne eine Stimme hörte .
»SAMMELT EUCH UM DIE FAHNE! SAMMELT EUCH, RITTER DER MENSCHHEIT!«
Unser Plan war fehlgeschlagen! Das machte der Ruf offensichtlich. Unsere Truppen versuchten, sich neu zu formieren und einen zweiten Angriff vorzutragen. Arjavh lächelte und senkte seinen Streitkolben.
»Sie haben versucht, die Halblinge zu umzingeln«, sagte er und lachte laut.
»Wir werden uns bald wieder treffen, Arjavh«, rief ich, als ich mein Pferd wandte und es durch das Gedränge zwang. Ich erkämpfte mir den Weg durch die ineinander verkrallten blinden und tauben Männer, zu dem Banner, das zu meiner Rechten wehte.
Daß ich den Kampf abbrach, hatte nichts mit Feigheit zu tun, und Arjavh wußte das. Ich mußte bei meinen Männern sein, wenn sie sich sammelten. Deshalb hatte Arjavh seine Waffe gesenkt. Er hatte nicht versucht, mich aufzuhalten.
XIX
DAS ENDE DER SCHLACHT
Arjavh hatte die Halblinge erwähnt? Ich hatte keine Dämonen unter seinen Männern entdeckt. Was also waren sie? Welche Art von Geschöpfen konnte man nicht umzingeln?
Die Halblinge waren aber nur ein Teil meiner Schwierigkeiten. Ich mußte schnell einen neuen Plan fassen, oder der Tag war verloren. Vier meiner Generäle suchten verzweifelt unsere Reihen zu schließen, als ich sie erreichte. Die Alten umzingelten uns, wo wir sie hatten umzingeln wollen, und viele kleinere Kriegertrupps waren von der Hauptmacht abgeschnitten.
Über den Schlachtenlärm hinweg schrie ich einem der Generäle zu: »Wie ist die Lage? Warum sind wir so rasch gescheitert? Wir sind ihnen zahlenmäßig überlegen ...«
»Schwer zu sagen, wie die Lage ist, Lord Erekose«, antwortete der General, »oder warum wir scheiterten. In diesem Augenblick hatten wir die Alten eingeschlossen, und im nächsten Moment umschloß die Hälfte ihrer Truppen UNS - sie verschwanden und tauchten in unserem Rücken wieder auf! Selbst jetzt können wir noch nicht sagen, wer ein Alter aus Fleisch und Blut ist und wer ein Halbling.« Der Mann, der mir Antwort gab, war Graf Maybeda, ein erfahrener alter Kämpe. Seine Stimme war brüchig, und er war zutiefst erschüttert.
»Welche Eigenschaften haben diese Halblinge außerdem?« fragte ich.
»Sie sind real genug, wenn sie kämpfen, Lord Erekose, und können von gewöhnlichen Waffen getötet werden - aber sie können nach Belieben verschwinden und dort wieder auftauchen, wo sie es wünschen. Es ist unmöglich, einen solchen Feind zu überrumpeln.«
»In diesem Fall«, entschied ich, »halten wir unsere Männer am besten zusammen und beschränken uns auf die Verteidigung. Ich glaube, wir sind den Alten und ihren geisterhaften Verbündeten immer noch überlegen. Sollen sie zu uns kommen!«
Die Moral meiner Krieger war gesunken. Sie waren verwirrt und konnten es nicht fassen, daß sie vielleicht eine Niederlage erleben sollten, wo der Sieg doch so sicher gewesen war.
Durch die herandrängenden Männer sah ich das Echsenbanner der Alten näher kommen. Ihre Reiterei drang auf uns ein, Prinz Arjavh an der Spitze.
Unsere Truppen prallten zusammen, und wieder kämpfte ich mit dem Führer der Alten.
Er kannte die Macht meines Schwertes - wußte, daß eine kleine Berührung ihn töten könnte, wenn sie auf eine Blöße in seiner Rüstung traf - aber diese tödliche Keule, geführt mit einer Leichtigkeit, mit der ein anderer Mann vielleicht ein Schwert geführt hätte, wehrte jeden meiner Hiebe ab.
Eine halbe Stunde kämpfte ich mit ihm, bis er Anzeichen benommener Erschöpfung erkennen ließ und meine eigenen Muskeln grausam schmerzten.
Und wieder waren unsere Truppen zersplittert worden! Wieder war es unmöglich zu erkennen, wie die Schlacht verlief. Die meiste Zeit achtete ich
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