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Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht

Titel: Der ewige Held 01 - Die ewige Schlacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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gähnte »Was ist mit ihr?«
    »Du warst oft mit ihr zusammen, habe ich gehört. Du hast dich mit ihr unterhalten. Ich habe niemals mit einem der Alten gesprochen. Gewöhnlich haben wir keine Gefangenen .«
    Ich lächelte. »Nun, wahrscheinlich ist es Ketzerei, so etwas zu sagen - aber mir kam sie recht menschlich vor.«
    »Oh, Erekose. Das war ein schlechter Scherz. Man sagt, daß sie schön ist. Man sagt, daß sie sich für tausend Menschenleben verantworten muß. Sie ist verderbt, nicht wahr? Sie hat viele Männer in den Tod gelockt .«
    »Danach habe ich sie nicht gefragt«, sagte ich. »Wir sprachen hauptsächlich über philosophische Themen.«
    »Also ist sie sehr klug?«
    »Ich weiß es nicht. Mir kam sie unschuldig vor.« Hastig fügte ich hinzu: »Aber vielleicht ist das ihre Klugheit - sich unschuldig zu stellen.«
    Iolinda runzelte die Stirn. »Unschuldig! Ha!«
    Ich war bestürzt. »Ich gebe nur den Eindruck wieder, den sie auf mich machte. Ich habe keine feste Meinung über Ermizhad oder einen der anderen Alten.«
    »Liebst du mich, Erekose?«
    »Natürlich.«
    »Du würdest - du würdest mich nicht betrügen?«
    Ich lachte und nahm sie in die Arme. »Wie kannst du nur an so etwas denken?«
    Wir schliefen wieder ein.
     
    Am nächsten Morgen trafen König Rigenos, Graf Roldero und ich zusammen, um über unser weiteres Vorgehen zu entscheiden. Während wir uns mit Karten und Schlachtplänen beschäftigten, wurde die Stimmung erträglicher, und König Rigenos war beinahe fröhlich. Wir waren uns einig über das, was zu tun war. Inzwischen war es so gut wie sicher, daß Arjavh versuchen würde, Paphanaal zurückzuerobern - und daß es ihm nicht gelingen würde. Vielleicht würde er die Stadt belagern, aber wir konnten sie vom Meer aus mit Nahrung und Waffen versorgen, und er verschwendete nur seine Zeit. Währenddessen würden wir die Stellungen der Alten am Weltende angreifen und es ihnen - so versicherten mir Rigenos und Roldero - unmöglich machen, ihre Verbündeten zur Hilfe zu rufen.
    Der Plan beruhte natürlich darauf, daß Arjavh tatsächlich Paphanaal angriff.
    »Aber er muß schon auf dem Weg gewesen sein, als wir in den Hafen einliefen«, überlegte Rigenos. »Warum hätte er umkehren sollen? Was könnte er dadurch erreichen?«
    Roldero pflichtete ihm bei. »Ich halte es für so gut wie sicher, daß er sich ganz auf Paphanaal konzentriert«, sagte er. »Nur noch zwei oder drei Tage, und unsere Flotte ist zur nächsten Ausfahrt bereit. Mit den Äußeren Inseln werden wir nicht viel Schwierigkeiten haben, und dann ziehen wir gegen Loos Ptokai. Mit ein wenig Glück, werden Arjavh und seine Truppen immer noch vor Paphanaal liegen. Ende dieses Jahres wird sich jede Stellung der Alten in unserer Hand befinden.«
    Seine übergroße Sicherheit wollte mir nicht recht gefallen. Das mußte man Katorn lassen - er wäre nicht so überzeugt gewesen. Fast wünschte ich, Katorn wäre bei uns. Ich achtete seinen Rat als Soldat und Stratege.
    Und es war am nächsten Tag, während wir immer noch über den Karten brüteten, daß die Nachricht eintraf.
    Sie bestürzte uns. Sie änderte jeden unserer Pläne. Sie machte all unsere Überlegungen hinfällig. Sie brachte uns in eine ungünstige Lage.
    Arjavh, Prinz von Mernadin, Herrscher der Alten, hatte Paphanaal nicht angegriffen. Ein großer Teil unserer Truppen wartete dort, um ihn zu begrüßen, aber er hatte sich nicht dazu herabgelassen, ihnen einen Besuch abzustatten.
    Vielleicht hatte er niemals vorgehabt, auf Paphanaal zu marschieren.
    Vielleicht hatte er immer vorgehabt, das zu tun, was er jetzt getan hatte, und wir waren die Dummen! Überrumpelt! Genarrt!
    »Ich habe immer gesagt, daß die Alten schlau sind«, bemerkte der König, als wir die Nachricht erhielten. »Ich habe es Euch gesagt, Erekose.«
    »Ich glaube es jetzt«, sagte ich leise, während ich die Ungeheuerlichkeit des Geschehens noch zu begreifen suchte.
    »Und was empfindet Ihr jetzt für sie, mein Freund?« fragte Roldero. »Sind Eure Gefühle immer noch zwiespältig?«
    Ich schüttelte den Kopf. Meine Treue gehörte der Menschheit. Es war nicht der Zeitpunkt für ein Gewissen, es war unsinnig, diese nichtmenschlichen Geschöpfe verstehen zu wollen. Ich hatte sie unterschätzt, und jetzt sah es so aus, als würde die Menschheit dafür bezahlen müssen.
    Schiffe der Alten ankerten vor der Küste von Necralala, nicht allzuweit entfernt von Nacranal. Eine Armee der Alten zog in Eilmärschen gegen

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