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Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert

Titel: Der ewige Held 03 - Das ewige Schwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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widerwillig gebrummelte Antwort.
    »Heraus damit, Mann!« rief von Bek. »Was ist los?«
    Endlich schrie ein Posten von innen, das Tor sei verklemmt, und die Reparatur würde mehrere Stunden in Anspruch nehmen.
    Von Bek und ich schauten uns vielsagend an und lächelten. Armiad konnte uns nicht von seinem Schiff verjagen, aber alles in seiner Macht stehende tun, um uns das Leben schwer zu machen.
    Ich für meinen Teil war froh, seiner Gesellschaft ledig zu sein, und wir begaben uns zu dem Teil des Schiffes zurück, wo unsere jungen Studenten-Freunde sich gewöhnlich trafen. Einige von ihnen waren anwesend, vertieft in das uns unverständliche Spiel mit den bunten Figuren, obwohl Bellanda, wie man uns sagte, zum Unterricht bei einem Lehrer gegangen war, den man kürzlich der Schule verwiesen hatte.
    Mit Jurgins bereitwilliger Unterstützung beobachteten wir weiter die Vorbereitungen für das Große Treffen. Verschiedene Buden, Gatter, Zelte und andere transportable Behausungen wurden errichtet. Jede Gruppe aus den sechs Reichen führte Waren mit, die verkauft oder eingetauscht werden sollten, wie auch Vieh, Druckerzeugnisse und neue Werkzeuge. Die Leute von Draachenheem schienen ein wenig auf die anderen herabzusehen, während die Geisterfrauen sich überhaupt abseits hielten.
    Eine Gruppe schien das Ganze sehr viel geschäftsmäßiger zu betreiben. Sie hatten das harte, schlichte Aussehen eines Volkes, das gewohnt ist, regelmäßig an den verschiedensten Orten Handel zu treiben. Es kam in der Art zum Ausdruck, wie sie ihre Buden aufbauten, ihre Nachbarn beobachteten und sich miteinander unterhielten. Die einzige Überraschung für mich waren ihre unzulänglichen Boote. Wahrscheinlich führten ihre normalen Handlungsreisen sie über Land, dachte ich. Bei diesen Leuten handelte es sich um die Bewohner von Fluugensheem, die, wie ich mich erinnerte, gehört zu haben, von einer fliegenden Insel beschützt wurden. Für ein Volk mit einem so exotischen Namen wirkten sie ausnehmend gewöhnlich.
    Von den Eigentümern der merkwürdigen Arche war immer noch nichts zu sehen, auch nicht von der Besatzung der drei massigen Raddampfer.
    »Heute abend«, erklärte mir Jurgin, »findet die erste Zeremonie statt, bei der alle vortreten und ihre Namen nennen. Dann werdet Ihr sie sehen können, ohne Ausnahme, auch die Bärenprinzen.«
    Mehr wollte er nicht verraten. Als ich ihn fragte, welchem Umstand die Bärenprinzen ihren Namen verdankten, bedachte er mich nur mit einem Grinsen. Da mein Hauptinteresse den Geisterfrauen galt, brachte mich seine Geheimnistuerei nicht sonderlich aus der Fassung.
    Unnötig zu sagen, daß von Bek und ich nicht zu denen gehörten, die zu der Zeremonie eingeladen wurden, aber wir saßen als Zuschauer in der Takelage der Grimmiger Schild, als sich die Abgesandten der Sechs Reiche um den Monolith zu versammeln begannen. Diesen nannte man, wie uns gesagt wurde, den Begegnungsstein, und aufgestellt wurde er vor mehreren Jahrhunderten, als diese merkwürdigen Zusammenkünfte ihren Anfang nahmen. Davor, erklärte mir Bellanda, hatten die verschiedenen Reiche einander mit abergläubischer Furcht betrachtet und sich immer wieder gegenseitig bekämpft. Allmählich, mit zunehmender Vertrautheit, war man auf diese Art des Handels und Nachrichtenaustauschs verfallen. Dem Anschein nach berührten sich die Sechs Reiche alle dreizehneinhalb Monate, so daß sich für die Bewohner die Möglichkeit ergab, in jedes andere Reich überzuwechseln. Die Berührung war nur von kurzer Dauer - etwa drei Tage - aber ausreichend lang, um die anfallenden Geschäfte zu erledigen, solange man sich auf die allernotwendigsten Förmlichkeiten beschränkte.
    Jetzt erschienen die gesetzten Kaufleute aus Fluugensheem, um ihren Platz an der Seite des Monolithen einzunehmen. Als nächste versammelten sich die Geisterfrauen von Gheestenheem an der anderen Seite des Begegnungssteins. Ihnen folgten sechs Kapitänbarone aus Maa- schanheem, sechs prächtige Edelleute von Draachenheem und, von den merkwürdigen Dampfern, sechs fellbedeckte und bärtige Root- senheemer mit großen Metallhandschuhen und -masken, die die obere Hälfte ihrer Gesichter verdeckten. Aber es war die letzte Gruppe, die mir den Atem nahm.
    Die Bärenprinzen trugen diesen Namen nicht grundlos. Keines der fünf großen, ansehnlichen Geschöpfe, die über eine Rampe jetzt den Boden der Insel betraten, hatte etwas Menschliches. Es waren Bären, mächtiger als Grizzlies, gekleidet in

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