Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
Vom Netzwerk:
worden war. Auf einem Planeten von nur drei Vierteln der Erdgröße.
    Ich schaltete die allgemeine Frequenz ein: »Achtung – alles sofort an die Oberfläche! Keine Ausnahmen!« Zugleich drückte ich den Knopf, der die Luftschleuse zum Schacht öffnete, welcher von der Zentrale zur Oberfläche führte.
    »Was denn, um Christi willen?« kam Charlie Moores Stimme aus dem Kopfhörer. »Ist was …«
    »Erdbeben!« Wie lange? »Vorwärts! Los! Raus hier!«
    Hilleboe und Charlie Moore waren dicht hinter mir. Die Katze saß auf meinem Schreibtisch und leckte sich unbesorgt. Ich verspürte einen irrationalen Impuls, sie in meinen Anzug zu stecken – so war sie vom Schiff in den Stützpunkt gelangt –, wußte jedoch, daß sie nicht mehr als ein paar Minuten davon dulden würde.
    Dann kam die vernünftigere Regung, das Tier einfach mit der Laserpistole zu verdampfen, aber als dieser Gedanke den Vordergrund meines Bewußtseins erreicht hatte, war die Tür bereits zugefallen, und wir kletterten die Leiter hinauf. Während ich kletterte, und noch eine Zeitlang danach, verfolgte mich das Bild des hilflosen Tiers, wie es unter Tonnen von Schutt und Gesteinstrümmern gefangensaß, mit dem Entweichen der Luft dem langsamen Erstickungstod preisgegeben.
    »Ob es in den Gräben sicherer ist?« sagte Moore.
    »Ich weiß nicht«, antwortete ich. »War nie in einem Erdbeben.« Vielleicht würden die Wände des Grabens sich schließen und uns erdrücken.
    Ich war überrascht, wie dunkel es an der Oberfläche war. Doradus war im Begriff unterzugehen; die Sichtgeräte der Fernsehmonitore hatten das schwache Licht aufgehellt.
    Ein feindlicher Laserstrahl fegte zur Linken über unsere Stellungen und verursachte einen Funkenregen, als er das Untergestell einer von unseren Laserkanonen streifte. Der Gegner hatte uns noch nicht gesehen. Wir alle beschlossen, daß es in den Gräben sicherer wäre, und rannten geduckt zum nächsten Stichgraben, der uns nach vorn führte.
    Als wir die Verteidigungslinie erreichten, stießen wir auf vier Männer und Frauen, von denen eine schwer verletzt oder tot war. Ich stellte mein Sichtgerät auf stärkere Aufhellung, um unsere Grabenkämpfer genauer zu betrachten. Wir hatten Glück; zwei von ihnen waren Grenadiere und hatten einen Werfer. Die Aufhellung war gerade hinreichend, daß ich die Namen auf ihren Helmen lesen konnte. Die Leute gehörten zum dritten Zug, aber der Zugführer hatte uns noch nicht bemerkt; anscheinend war er am anderen Ende seines Abschnitts. Wir waren noch keine zwei Minuten an Ort und Stelle, als Leutnant Rusk geduckt durch den Graben gelaufen kam und flüchtig salutierte. »Sind Sie es, Major?«
    »So ist es«, sagte ich vorsichtig. Ich fragte mich, ob unter den Leuten im Graben solche sein mochten, die auf meinen Skalp aus waren.
    »Was hat diese Sache mit einem Erdbeben für eine Bewandtnis?«
    Rusk hatte von der Zerstörung des feindlichen Kreuzers gehört, aber nicht vom Absturz der zweiten Sonde auf den Planeten. Ich erklärte es mit knappen Worten.
    »Niemand ist aus der Luftschleuse gekommen«, sagte er. »Noch nicht. Ich denke, sie sind alle ins Stasisfeld gegangen.«
    Ich nickte. »Ja, sie waren dem einen Ausgang so nahe wie dem anderen.« Vielleicht waren einige von ihnen noch unten, hatten meine Warnung nicht ernstgenommen. Um das zu überprüfen schaltete ich mit dem Kinn die allgemeine Frequenz ein – und dann brach die Hölle los.
    Der Boden fiel uns unter den Füßen weg und schnellte wieder aufwärts; prellte uns so hart, daß wir aus dem Graben geschleudert wurden. Ich landete auf Händen und Füßen, aber der Boden war in so heftiger Bewegung, daß es mir unmöglich war, mich aufzurichten.
    Mit einem tiefen Rumpeln und Donnern, dessen Vibrationen ich durch den Anzug fühlen konnte, brach die ebene Fläche über unserem Stützpunkt ein und bildete einen großen flachen Krater aus geborstenen Blöcken. Als der Boden nachgab, wurde die Unterseite des Stasisfelds teilweise freigelegt; die Blase senkte sich mit schwereloser Anmut auf ihre neue Ebene.
    Nun, minus eine Katze. Ich hoffte, daß alle anderen genug Zeit und Vernunft gehabt hatten, um sich an die Oberfläche zu retten.
    Aus einem Graben in meiner Nähe kam eine Gestalt gewankt, und ich erkannte mit heillosem Schrecken, daß sie keinem Menschen gehörte. Mein Laser brannte ein Loch durch seinen Helm, und er tat zwei Schritte und fiel hintenüber. Ein weiterer Helm schob sich über den Grabenrand. Ich schnitt die

Weitere Kostenlose Bücher