Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Haldeman
Vom Netzwerk:
hundertachtundzwanzig gelandet hatten.
    »Drei Minuten.« Mein Blick wanderte zu den Monitoren, die verschiedene Sektoren des Minengürtels zeigten. Wenn wir Glück hätten, würden sie dort draußen landen. Die Minen würden unserer äußeren Verteidigungslinie die Arbeit erleichtern.
    Ich verspürte ein unbestimmtes Schuldgefühl. Ich saß sicher in meinem Loch, vertrieb mir die Zeit und brauchte bloß Befehle zu erteilen. Was mochten diese sechzig oder fünfundsechzig Opferlämmer dort draußen von ihrem abwesenden Kommandeur denken?
    Dann fiel mir ein, wie ich bei jenem ersten Gefecht über Hauptmann Stott geurteilt hatte, als er sicher in der Umlaufbahn geblieben war, während wir am Boden hatten kämpfen müssen. Die Aufwallung erinnerten Hasses war so stark, daß ich darüber erschrak.
    »Hilleboe, werden Sie allein mit der Bedienung der Laser fertig?«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Ich stand auf. »Charlie, übernehmen Sie die Koordinierung; das können Sie so gut wie ich. Ich werde mich oben umsehen.«
    »Davon würde ich abraten, Sir«, sagte Hilleboe.
    Charlie Moore nickte energisch. »Wirklich, das wäre unklug. Seien Sie kein Dummkopf, Major.«
    »Sie haben gehört, was ich sagte. Ich …«
    »Sie würden da oben keine zehn Sekunden überleben«, sagte Charlie Moore.
    »Ich gehe kein größeres Risiko ein als jeder andere dort draußen.«
    »Sie verstehen nicht. Die Leute würden Sie umbringen!«
    »Unsere Leute? Unsinn. Ich weiß, daß sie mich nicht besonders mögen, aber …«
    »Haben Sie nicht die allgemeine Frequenz abgehört?« Nein, das hatte ich nicht, denn die Leute sprachen nicht meine Sorte Englisch, wenn sie miteinander redeten. »Die Leute denken, Sie hätten sie zur Strafe in die vorderste Linie gesteckt, wegen Feigheit. Nachdem Sie ihnen gesagt hatten, jedem stehe es frei, ins Stasisfeld zu gehen.«
    »War das nicht so, Sir?« sagte Hilleboe.
    »Was? Daß ich sie damit strafen wollte? Nein, natürlich nicht.« Nicht bewußt. »Die Leute waren zufällig oben, als ich die äußere Linie besetzen mußte … Haben Leutnant Borgstedt und Leutnant Riland die Leute nicht aufgeklärt?«
    »Ich habe nichts gehört«, sagte Charlie Moore. »Vielleicht waren die beiden zu beschäftigt, ihre Leute in die Stellungen zu bringen, um unsere Frequenz einzuschalten.«
    Oder die beiden dachten wie ihre Leute. »Es ist besser, ich gehe …«
    »Da!« rief Hilleboe. Das erste feindliche Schiff war auf einem der Monitore zu sehen; in der nächsten Sekunde erschienen auch die anderen. Sie näherten sich aus verschiedenen Richtungen und waren nicht gleichmäßig um den Stützpunkt verteilt. Fünf kamen aus dem nordöstlichen Quadranten, während in Südwesten nur einer zu sehen war. Ich gab die Information an die Truppenführer draußen weiter.
    Aber wir hatten die Logik des Gegners ziemlich richtig eingeschätzt: alle kamen im Minengürtel herunter. Ein Transporter setzte nahe genug bei einer vergrabenen Mine auf, daß diese detonierte und das Heck der seltsam stromlinienförmigen Maschine hochschleuderte, so daß der Rumpf einen kompletten Überschlag vollführte und mit der Nase voran zu Boden krachte. Seitliche Luken sprangen auf, und Taurier kamen herausgekrochen. Ich zählte zwölf; vier waren wahrscheinlich drinnen geblieben. Wenn jeder der anderen Transporter auch sechzehn Soldaten gebracht hatte, waren sie uns zahlenmäßig nur geringfügig überlegen.
    Wenn die zweite Welle käme, würde sich das ändern.
    Die anderen sieben Transporter waren ohne Zwischenfall gelandet, so unglaublich es scheinen mochte, und meine Vermutung bestätigte sich: Aus jedem Rumpf krochen sechzehn Kämpfer. Unsere äußere Verteidigungslinie beendete ihre Umgruppierung und war nun der gegnerischen Truppenkonzentration angepaßt.
    Sie durchquerten in weit auseinandergezogener Schützenkette das Minenfeld, marschierten im Gleichschritt wie säbelbeinige, kopflastige Roboter und hielten nicht einmal inne, wenn einer von ihnen von einer Mine zerrissen wurde, was elfmal geschah.
    Als sie über den Horizont kamen, wurde der Grund für ihre scheinbar willkürliche Verteidigung deutlich: Sie hatten zuvor festgestellt, wo sich ihnen die beste natürliche Deckung bot. So konnten sie im Schutz der Krater und Schuttwälle ihrer Novabomben bis auf ein paar Kilometer an den Stützpunkt herankommen, bevor wir sie klar im Blickfeld hätten. Und auch ihre Anzüge hatten Verstärkungen, die es ihnen erlaubten, je nach Gelände in zwei oder

Weitere Kostenlose Bücher